Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
Penner?“-Eisbecher war in der Gegend der absolute Knaller.
    Dana schaute gar nicht erst in die Karte, sondern fragte sofort: „Was ist passiert? Hat dir jemand zu unsanft die Bikinizone gewachst?“
    Lexi tat, als hätte sie die schnippische Bemerkung nicht gehört. Normalerweise hatten sie und Dana großen Spaß daran, sich wegen ihrer extrem unterschiedlichen Auffassungen von weiblicher Schönheit zu kabbeln. Lexi war Inhaberin eines luxuriösen Wellnesstempels und überzeugt davon, dass eine Frau das Beste aus sich machen sollte. Dana hingegen fand, dass es völlig ausreichend war, wenn sie während ihrer täglichen dreiminütigen Dusche eine Pflegespülung in den Haaren verteilte. Lexi war sich nicht mal sicher, ob Dana wusste, wozu man Mascara benutzte.
    Dana hatte dunkle, kurze Haare, trug während der Arbeit eine Uniform und in ihrer Freizeit Jeans und T-Shirt. Die beiden Frauen kannten sich, seit sie zehn waren, und Lexi hatte Dana in all den Jahren erst dreimal im Kleid gesehen.
    Dana lehnte sich zurück. „Alles klar, du hast also ernste Sorgen. Was ist los?“
    „Das mit den zwei Millionen vorhin war kein Spaß. Ich muss mir überlegen, wie ich sie in drei Wochen auftreibe.“
    „Wirst du erpresst oder so?“
    Lexi musste lächeln. „Du bist wirklich durch und durch ein Cop. Keine Erpressung. Nur ich, eine dämliche und gierige Kuh.“ Sie seufzte. „Als ich aus der Firma meines Vaters ausgestiegen bin, um mein eigenes Geschäft aufzuziehen, hatte ich ein kleines Erbe von meiner Großmutter. Das reichte zwar, um das Venus Envy zum Laufen zu bringen, aber für mehr auch nicht. Abgesehen von meiner Wohnung hatte ich keinerlei Privatvermögen. Und ohne die richtige Bilanz ist es weit weniger von Bedeutung, eine Titan zu sein, als die Leute denken. Auf jeden Fall kam ich gehörig ins Schlingern. Vor ungefähr zwei Jahren rief mich eines Tages mein Bankberater an. Einer seiner Kunden wolle mir für die Vergrößerung meines Geschäfts zwei Millionen Dollar leihen. Die Bedingungen waren simpel – ich brauchte bloß meine Raten direkt an ihn zu zahlen. Er wollte nicht mal einen Geschäftsanteil. Mit dem Geld kaufte ich das Gebäude und vergrößerte und renovierte mein Day Spa. Ein Traum hatte sich erfüllt. Aber es gab einen Haken.“
    „Wie fast immer“, warf Dana ein.
    „Der Investor hielt seine Identität geheim, und das Darlehen war rückforderbar. Er konnte jederzeit die Rückzahlung der vollen Summe binnen einundzwanzig Tagen verlangen.“ Sie zuckte die Achseln. „Der Countdown hat heute begonnen.“
    Dana fluchte. „Steckt dein Dad dahinter? Das klingt verdächtig nach Jed.“
    „Ich weiß es nicht“, gestand Lexi. „Aber ich habe mich das auch schon gefragt.“ Jed Titan war in der Geschäftswelt von Texas eine lebende Legende. Hatte ihr Vater ihr einen Kredit gewährt, nur um ihn zurückzuverlangen? Gewissermaßen als Test?
    „Aber ich tendiere zu Nein“, fuhr Lexi fort, „weil Jed nicht so subtil ist. Wenn er mich fertigmachen wollte, würde er es offen tun.“
    „Wer ist es dann?“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung. Und mein Bankberater wird es mir auch nicht verraten.“
    Dana schnaubte verächtlich.
    „Was?“, fragte Lexi.
    „Dein Bankberater. Du hast einen Bankberater. Ich kenne da so einen kleinen Geldautomaten neben der Drogerie, aber wir waren nie mehr als flüchtige Bekannte.“
    „Alle Geschäftsleute haben Bankberater“, erklärte Lexi, doch sie wusste, dass Dana ihr nicht glaubte, wenn auch zu Unrecht. Jeder dachte, es bedeutete etwas, eine Titan zu sein. Vielleicht stimmte das ja sogar – aber was es auch bedeuten mochte, es war nicht zwangsläufig gut.
    „Was hast du denn jetzt vor?“, wollte Dana wissen. „Im Ernst, ich habe fünftausend Dollar gespart. Die kannst du gern haben, aber das dürfte dir wohl kaum eine Hilfe sein.“
    „Lieb von dir, dass du es mir anbietest, aber danke. Das ist die Ironie an der Sache. Jeder geht davon aus, dass die Titan-Mädchen im Geld schwimmen, aber so ist es nicht. Na gut, Skye hat das Erbe von ihrer Mutter, aber Izzy und mir geht es wie jedem anderen auch: Wir hangeln uns von einem Gehaltsscheck zum nächsten. Jed verfügt über das gesamte Familien-vermögen, und er will, dass wir uns beweisen, bevor wir einen Teil vom Familiengeschäft bekommen. Deshalb habe ich das Day Spa ja überhaupt erst aufgebaut. Es war mein großartigerPlan, um zu zeigen, dass ich es auch allein schaffe. Und ich denke gar nicht daran,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher