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Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe
Autoren: Peta Mathias
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Agilität und der Entschlossenheit, hart für ein bestimmtes Ziel zu arbeiten. Ein Image zu kultivieren ist nicht dasselbe wie kultiviert zu sein, und es besteht ein Unterschied zwischen vorgetäuschtem Tiefgang und aufrichtigem Verständnis und Sachverstand. Auf Uni-Feste zu gehen, beschert einem noch lange keine fundierte Ausbildung.
    Schneller Ruhm und die Vision einer wundersamen und spektakulären Verwandlung üben eine ganz besondere Anziehungskraft auf uns aus. Die Vorstellung, dass ein Mensch ohne besondere Fähigkeiten ausgewählt wird, sein normales Leben hinter sich zu lassen und zu etwas ganz Besonderem zu werden, ist der Inbegriff des Märchens, und das ultimative Märchen der modernen Gesellschaft ist Ruhm. Deshalb sehen wir uns auch so gern Fernsehshows an, in denen das nächste Topmodel oder der nächste Superstar gesucht wird oder jemand versucht, innerhalb kürzester Zeit von XXL auf XS zu schrumpfen: Das Unmögliche kann jederzeit passieren, und zwar dem Mädchen von nebenan. Und damit vielleicht auch Ihnen. Früher war die Vorbildverehrung eng mit dem Streben nach sozialem Aufstieg verknüpft, heutzutage ist sie nichts als seichte Realitätsflucht. Wir scheinen zu glauben, dass wir alle das Recht auf öffentlichen Ruhm haben, was natürlich ausgeschlossen ist. Trotzdem wollen wir nicht so sein wie Jessica Simpson, sondern sehnen uns lediglich nach dem stellvertretenden Kick. Dank dieser neuen, nicht makellosen Vorbilder fühlen wir uns augenblicklich besser, wenn wir zusehen dürfen, wie sie fett oder rückfällig werden und von ihrem Podest gestoßen und von der Öffentlichkeit verhöhnt werden. Es ist ein Schlag ins Gesicht für uns, wenn sie nicht genauso altern wie wir oder im Handumdrehen ihre Babypfunde wieder losgeworden sind, gleichzeitig würden wir Haus und Hof verkaufen, um so auszusehen wie sie. Wir bewundern Schauspieler oder Fernsehmoderatoren mehr als beispielsweise Anwälte, Hirnchirurgen oder Politiker, was wohl daran liegt, dass Erstere nun mal präsenter sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand auf der Straße eine Buchhalterin bei den Armen nimmt und »Oh, Wahnsinn, Sie sind Mary die Buchhalterin. Ich finde Sie ja sooo toll!«, ruft. Als Teenager hatte ich keinen Dunst, was Designerklamotten waren. Mittlerweile staffieren sich die Töchter meiner Freundinnen mit Designersachen aus, die sie bei Ebay ersteigern. Wenn ich bei ihren Eltern in der Küche sitze und Kaffee trinke, wissen sie sofort, wo ich mein Kleid, die Schuhe und die Halskette gekauft habe.
    Als Teenager lernte ich die Sopranistin Kiri te Kanawa in der Musikschule kennen und wollte um jeden Preis so singen und mich so kleiden wie sie und ihr Parfüm tragen. Als ich ein Buch von Margaret Atwood las, wusste ich augenblicklich, dass ich schreiben wollte. Ich habe nie danach gestrebt, schön zu sein oder besonders schicke Schuhe zu tragen, stattdessen wollte ich essen, kochen, im Mittelpunkt stehen und kultiviert sein. Am Ende blieb es bei recht netten Schuhen. Wenn Sie gern schreiben wollen, lesen, lesen, lesen Sie die Bücher der Schriftsteller, die Sie bewundern. Wenn Sie gern Opernsängerin werden wollen, lauschen, lauschen und lauschen Sie den Sängerinnen, die Sie bewundern. Gute Vorbilder könnten Frauen wie Kylie Minogue, Nigella Lawson, Helen Clark, Meryl Streep, Sophie Dahl, Hillary Clinton und Ihre Mutter sein.
    Was lernen wir daraus
    ♥ Wenn Sie jeden Tag glücklich sind, sind Sie höchstwahrscheinlich eine Nervensäge oder total verrückt.
    ♥ Man kann sein schlechtes Gewissen mit einer Psychotherapie behandeln lassen, dann geht es weg. Wenn Sie nach zehn Jahren immer noch darunter leiden, sollten Sie ein schlechtes Gewissen haben. Wenn Sie jedoch Katholikin oder Jüdin sind, wird das schlechte Gewissen für den Rest Ihres Lebens Ihr Begleiter sein.
    ♥ Die besten Dinge im Leben gibt es umsonst: ein heißes Bad, eine herrliche Siesta, eine unerwartete leidenschaftliche Umarmung.

KAPITEL 10
Männer: So viele Männer,
so wenige Kugeln
    Man kann nicht mit ihnen leben, aber erschießen kann man sie auch nicht alle. Wenn Männer doch nur wüssten, wie einfach es ist, eine Frau glücklich zu machen. Alles, was wir wollen, ist ein bisschen Romantik, dann sind wir zahm wie die Lämmer.
    Es ist an der Zeit, die Männer wieder zu mögen, aber wir sind nicht auf der Welt, um sie zu retten. Etliche Gutmenschen, die sich zu Beginn des neuen Jahrtausends in Büchern über den Zustand in der Männerwelt
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