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Wer schoen sein will, muss leiden

Wer schoen sein will, muss leiden

Titel: Wer schoen sein will, muss leiden
Autoren: Silja Vocks , Tanja Legenbauer
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greife ich zur Gitarre und singe. Das mag blöde klingen, aber mir macht es wirklich Spaß und irgendwie ist mein Körper nicht mehr so im Mittelpunkt.
    Nachdem Sie nun für sich bereits diese Liste durchgesehen haben und vielleicht ergänzend noch einige Aktivitäten in die Liste aufgenommen haben, überlegen Sie sich bitte, wie Sie welche Aktivitäten in Ihren Wochenplan einbauen möchten. Die Planung ist genauso wie bei Expositionsübungen notwendig, um überhaupt im Alltagsleben die Möglichkeit zu haben, Dinge zu verändern. Bestimmt kennen Sie es auch, dass Sie schon immer gerne ein bestimmtes Hobby beginnen wollten, sich bei der Volkshochschule für einen Sprachkurs anmelden etc. Haben Sie es getan? Nur den wenigsten gelingt es, ohne offensichtliche Veränderungen im Alltag die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Meistens kommt etwas dazwischen, was „wichtiger“ ist. Daher möchten wir Ihnen auch hier vorschlagen, mit sich einen Vertrag abzuschließen (vgl. Arbeitsblatt 18 ): Sie sind es sich selbst wert, auch mal auszuspannen und sich schöne Dinge zu gönnen.
    Das will geplant sein. Bitte tragen Sie in den Vertrag auf der nächsten Seite ein, wann und was Sie an welchen Tagen machen möchten und versprechen Sie es sich sozusagen selbst.
    Bei der Planung Ihrer angenehmen Tätigkeiten sollten Sie darauf achten, dass Sie sich ganz gezielt auf die positiven Empfindungen konzentrieren, die eine bestimmte Aktivität mit sich bringt, wie zum Beispiel das wohlige und entspannte Gefühl am ganzen Körper nach einem Saunabesuch oder das Wahrnehmen der verschiedenen Düfte in der Luft während eines gemütlichen Spaziergangs. Auch gilt es, bei der Planung ganz besonders auf das richtige Maß der jeweiligen Tätigkeit zu achten, d.h. wie viel Sie tun. Beim Sport wäre demzufolge ein Zuviel an Zeitinvestition und Ehrgeiz sehr ungünstig, weil Sie so die angenehmen Empfindungen sehr wahrscheinlich nicht spüren können. Sie sollten also beispielsweise beim Sport darauf achten, eher „genussorientiert“ zu trainieren, d.h. nicht aus dem Grund heraus Ihren Körper zu „formen“, sondern sich und dem Körper etwas Gutes zu tun.

    aus Legenbauer & Vocks (2005) © Hogrefe, Göttingen

    aus Legenbauer & Vocks (2005) © Hogrefe, Göttingen

7  Ende gut, alles gut? … Rückfällen vorbeugen
    Bislang haben Sie eine Menge neuer Dinge über sich und Ihren Körper gelernt. Sie haben sich wahrscheinlich viele Gedanken gemacht und neue Aspekte an sich bemerkt. In den verschiedenen Abschnitten haben Sie sich mit allen vier Komponenten des Körperbildes (Wahrnehmung, Gedanken, Gefühle und Verhalten) vertraut gemacht und beispielsweise durch Spiegelübungen sich langsam aber sicher mit dem bisherigen „Feind“ auseinandergesetzt.
    Sie haben durch die verschiedenen Übungen vielleicht ein neues Gefühl für Ihren Körper entwickelt und durch das Auseinandersetzen mit bisher vermiedenen Situationen neue Erfahrungen gemacht und alte Überzeugungen und Denkmuster fallen gelassen. Sicher gibt es mehrere solcher Situationen, die Sie vermieden haben und denen Sie sich jetzt langsam wieder aussetzen. Überprüfen Sie immer wieder, wie es Ihnen dabei geht, neue Gedanken in den Situationen zuzulassen und die Aufmerksamkeit weg von Ihrem Körper oder hin zu den positiven Aspekten Ihres Körper zu lenken und für neue Erlebnisse und Erfahrungen offen zu sein.
    Vielleicht macht Ihnen diese Vorstellung Angst, vielleicht sind Sie aber auch ein bisschen neugierig darauf, sich weiter auszuprobieren. Wichtig ist, dass Sie sich immer wieder vor Augen führen, dass in jedem Fall weiteres Vermeiden nur dazu führt, dass Ihre alten Überzeugungen bestehen bleiben.
    Wir haben dieses Buch mit der Frage „Wer schön sein will, muss leiden?“ begonnen. Dabei sollte dieses Buch Ihnen Wege aus dem Schlankheitswahn aufzeigen und wir hoffen, dass die verschiedenen Antworten Ihnen letztendlich dabei geholfen haben, Ihren Körper zu akzeptieren. Wir hoffen, Sie dahin geführt zu haben, sich und Ihr Selbstwertgefühl unabhängiger von allgemeinen Vorstellungen über Schönheit werden zu lassen. Die Erfahrungen, die Sie im Laufe Ihres Lebens gemacht haben, sind nicht ganz so leicht abzuschütteln und Ihre Ängste mögen Ihnen nach wie vor wie ein kleines Teufelchen auf der Schulter sitzen und Ihnen ins Ohr flüstern. Vielleicht hat das Teufelchen manchmal Erfolg und es wird Tage geben, an denen Sie sich dick oder wertlos fühlen.
    Es ist ganz natürlich, dass
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