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Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Titel: Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen
Autoren: Eva Gerberding , Evelyn Holst
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Sehnsuchtsgefühle in uns auslöst. Nestbau statt Bürotrott. Mit einer Cashmeredecke auf dem Sofa sitzen, während der Liebste unsere dicke Kugel streichelt, in der kleine Füßchen gegen die Bauchdecke trommeln. Wir schaffen Leben! Wir haben unsere Mitte gefunden, weil sie immer weniger zu übersehen ist! Unser Körper rundet sich, füllt sich mit Hormonen, mit Frausein, mit Leben.
    Ein Leben jedoch, das sich leider nicht für jede Schwangere gleich wonnevoll anfühlt. Da gibt es leidiges Wasser in den Beinen, Krampfadern, unheilvolle, aber hartnäckige Gelüste nach Wiener Würstchen mit Nuss-Nugat-Creme. Nicht jede Schwangere sieht fruchtbar, manche leider einfach nur furchtbar, aus. Trotzdem gehört die Schwangerschaft für viele Frauen zur schönsten Zeit ihres bisherigen Lebens. Vorfreude aufs Kind, Vorbereitung auf die Geburt, mehr wird von ihnen in diesen Monaten nicht erwartet, es sei denn, sie haben einen Spitzenjob in Politik oder Wirtschaft und wälzen sich noch am Stichtag in den Konferenzraum.

    Sie sind hoffentlich schlauer und gönnen sich in den Wochen vor der Geburt eine Ruhepause, die nur Ihrem anschwellenden Körper gehört. Denn es wird die letzte vor dem Sturm sein, die letzte, in der Sie noch ungestört unter der Dusche stehen, ein Buch lesen oder einen Film im Fernsehen sehen können. Alles, was bisher selbstverständlich war, wird nach der Geburt zur Utopie: Schlaf, Sex, Zeit für sich selbst. Das ist kein Drama, das ist vorübergehend, es ist trotzdem stressig, setzt neue Prioritäten, die Ihr Leben von Grund auf umkrempeln. Und Männer gehören in dieser Phase nicht dazu. [Ref3]
     
    Noch mal schwanger werden?
    Ach, wie gut, dass keine Erstgebärende vorher weiß, was während und vor allem was nach der Geburt passiert. Denn leider sind wir nicht in der alten Telekomwerbung, in der die rosig-hübsche Mami entspannt am Bildschirm sitzt, während ihr Säugling friedlich schlafend im Körbchen neben ihr steht.
    »Langsam bekomme ich Bammel vor der Geburt«, sagt Thea, 31, der immer mehr Fragen durch den Kopf gehen: »Wie lange dauert die Geburt? Geht alles gut? Wie wird es sein, wenn mein Kind auf der Welt ist? Wann kommt es?«
    Die Geburtserfahrung ist nicht planbar und darf nicht unterschätzt werden. Ein Gefühl, »als wenn einem die Eingeweide herausgerissen werden«, beschreibt es eine Mutter. »Die nächste Geburt überstehe ich nur im Koma.« – »Der schönste, intensivste Moment meines Lebens«, sagt eine andere. Genau so sieht es die Sängerin Ute Lemper, die mit achtundvierzig Jahren zum vierten Mal Mutter wurde: »Ich habe mir so sehr gewünscht, noch einmal dieses Gefühl erleben zu dürfen, wie ein Leben in mir heranwächst«, sagte sie in einem BUNTE -Interview. »Es kostet keinen Cent und ist das größte Geschenk.« Keinen Cent? Das wird sich ändern.
Spätestens in fünfzehn Jahren, wenn das Nesthäkchen wieder einmal sein iPhone verloren hat.
    Männer – Sklaven eines dicken Bauches?
    Drei Dinge braucht der Mann angeblich, um sich als ganzer Mann zu fühlen. Er muss
 ein Haus bauen,
 einen Baum pflanzen,
 ein Kind zeugen.
    Wenn auch die beiden ersten Punkte manchmal etwas kleiner ausfallen, das Haus durch die Mietwohnung, der Baum durch die Zimmerpflanze ersetzt werden muss, ein Kind zeugen – das kann fast jeder Mann.

    Und da es in der heutigen Zeit immer weniger Felder gibt, die der moderne Mann als seine markieren kann, wird Kinderzeugen umso wichtiger. Mein Sperma! Ich zeuge Nachwuchs! Ich bin ein ganzer Kerl! Deswegen gehört der Frau, die ihm dieses Erfolgserlebnis verschafft, seine ganze Liebe. Und hoffentlich auch Treue, denn wie wir aus der Biologie wissen, geht das männliche Sperma gern auf Wanderschaft. Aber nicht jetzt, nicht, wenn der Kugelbauch der Partnerin ein überdeutliches »Ich bin zeugungsfähig« in die Welt posaunt.
    Männlicher Narzissmus? Selbstverständlich.
    Achim, 53, ein Sohn, zwei Jahre alt, sagt es deutlicher: »Einfach geil, dass wir Männer Sperma haben, aus dem neues Leben entsteht. Deswegen gefällt mir der Name ›Göttertropfen‹ so gut. Weil Sperma etwas Gottähnliches hat.« Gönnen wir den Männern dieses Gefühl von Gottähnlichkeit. Auch das wird sich als flüchtig herausstellen, wenn das Baby erst einmal auf der Welt ist und sie nachts eine volle Windel öffnen.

    Die meisten Männer lieben jedoch schwangere Frauen, alles rund, alles weich, und wenn die zukünftige Mami dann auch noch Lust auf Sex hat, kann das die
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