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Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Titel: Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen
Autoren: Eva Gerberding , Evelyn Holst
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schönere Anblicke«, sagt ein junger Kellner.
    Warum stillen manche Frauen so lange? Weil es sich gut anfühlt? Zu gut vielleicht? Wenig ist bekannt vom Zusammenhang zwischen Stillen und Erotik, aber es gibt ihn natürlich: »Als er zum ersten Mal andockte, starrte sie auf ihn hinab, als sei er ein Fremder – und das war er auch«, schreibt Amy Sohn in ihrem Roman Prospect Park West . »Ein Junge an ihrer Brust. Das war ungefähr so, als würde man mit jemandem rumknutschen, den man gerade in einer Bar kennengelernt hatte. Es war irgendwie erotisch.«

    Nur Rabeneltern geben ihre Kinder in die Krippe
    Wir dachten, die Sache hätte sich endlich erledigt. Berufstätige Mütter gegen Mütter, die zu Hause bleiben – das klingt nach einem Thema aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Aber leider ist es immer noch aktuell. Je früher das Kind in der Krippe, desto schlechter die Mutter, sagen die einen. »Helicopter Parenting« nennt man es dagegen etwas abfällig in Amerika, wenn Eltern ständig besorgt über ihren Kindern kreisen.
    »Was? Ihr Sohn ist schon in der Krippe? Das bringe ich nicht übers Herz! Aber jeder setzt eben andere Prioritäten!« Sätze wie Messer, weil Frauen, egal, ob berufstätig oder nicht, von Natur aus dazu neigen, sich mit Schuldgefühlen zu überhäufen. Obwohl die Frau, die bei Ihnen diese bösen Gefühle verursacht, vielleicht einfach nur keine Lust auf ihren Beruf hat und lieber zu Hause auf dem Sofa sitzt und Kitschromane liest, während sie ihr Kind vor SpongeBob oder KiKANniNCHEN parkt.
    Als der liebe Gott vor vielen tausend Jahren sagte: »Hier hab ich noch jede Menge Schuldgefühle, die braucht eigentlich kein Mensch mehr, aber vielleicht hat trotzdem noch jemand Bedarf«, da haben die Männer nur gegrinst,

    aber die Frauen alle ganz laut »Hier!« gerufen. Ganz besonders viele Schuldgefühle haben wir Frauen für unsere Familien reserviert. Mein Kind SCHON in der Krippe? Obwohl es ein Einzelkind ist und wir uns zu zweit manchmal zu Tode langweilen? Und wieso langweilt mich mein Kind? Ein Tabu, das wir einfach mal ansprechen wollen: Mütter langweilen sich gelegentlich mit ihren Kindern, aber das gilt auch umgekehrt. Was hat so ein Winzling von einer Mami, die, während sie lustlos die Playmobil-Piraten herumschiebt, nebenbei in der Gala blättert?
Im Kindergarten sind kleine Kinder unter Gleichaltrigen, werden betreut von Personen, die das gelernt haben und denen es hoffentlich auch Spaß macht. Ist das nicht viel, viel besser? Auch und gerade für das Kind?
    Denken Sie nicht: Oh Gott, ich bin eine schlechte Mutter! Ich bin lieber im Büro als vor den Bauklötzen! Sie kommen Ihnen vertraut vor, diese Gedanken? Der Schweizer Kinderarzt Remo Largo schreibt in seinem Buch Babyjahre : »Die Natur rechnet nicht mit perfekten Eltern. Sie hat die Kinder mit einer gewissen Anpassungsfähigkeit und Krisenfestigkeit ausgestattet.« Also – niemand ist perfekt. Nur die Natur. [Ref9]
    In Abwesenheit wird das Herz zärtlicher
    Es scheint tatsächlich ein Comeback des Fünfzigerjahre-Familienmodells zu geben. Und tschüss, Alice Schwarzer, bye-bye, Feminismus … Nur etwa fünf Prozent der Frauen in Deutschland kehren nach dem Mutterschutz in den Job auf eine volle Stelle zurück. In Frankreich sind es siebzig Prozent. Zwei Drittel der berufstätigen Mütter in Deutschland arbeiten Teilzeit. Sind Mütter, die nach dem Mutterschutz wieder anfangen zu arbeiten, schlechte Mütter? Die meisten fürchten sich vor diesem oft unausgesprochenen Vorwurf, wenn diese ganz bestimmten Blicke von anderen Müttern alles sagen: Warum hat die überhaupt Kinder gekriegt, wenn ihr die Karriere doch viel wichtiger ist?
    Wir glauben, dass die Mehrheit der Mütter nach dem Babyjahr wieder arbeiten möchte, wenigstens Teilzeit. »Absence makes the heart grow fonder« heißt ein altes englisches Sprichwort – in Abwesenheit wird das Herz zärtlicher. Und das heißt in Bezug auf unser Baby: Wir lieben es umso mehr, wenn wir nicht nonstop mit ihm zusammen sind. Wichtig ist deshalb eine gute, bezahlbare Kinderbetreuung.
    Leider haben nicht alle Frauen so ein finanziell entspanntes Mütterleben wie Barbara Schöneberger, die in einem
Interview für den TV-Sender sixx kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes über die diversen Vorteile einer guten Nanny schwärmt: »Na ja, eine richtig gute Betreuung gibt’s natürlich nicht für 1,50 Euro. Mir war wichtig, dass das bei uns eine Frau macht, die viel Erfahrung hat
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