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Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Titel: Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)
Autoren: Werner Gruber , Heinz Oberhummer , Martin Puntigam
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sofort das Eis schmelzen würde – und die Schweinsschulter mit einem Viertelkilo Butter einschmiert, dann stockt dem Publikum erst mal der Atem, bevor er sich verflüssigt und als Speichel im Mund zusammenrinnt, wenn die Röstaromen auf der Bratenoberfläche endlich ihren Dienst antreten.
    Der Live-Schweinsbraten, den wir im Laufe des Abends zubereiten, weist am Ende eine Kruste auf, auf der man steppen kann, und die so knusprig ist, dass sie zwischen Zunge und Gaumen zerspringt. Wenn das Publikum nach der Show die Bühne stürmt, um vom Braten zu kosten, müssen wir immer darauf achten, dass keine wundersame Fleischvermehrung stattfindet, weil die Menschen in ihrer Gier schnurstracks ins Elektromesser fassen.
    Aber nicht erst der fertige Braten birgt Gefahren. Viele Menschen sind zu Hause schon zu Beginn des Bratvorganges ehrgeizig und wollen unbedingt die rohe Schwarte mit dem Messer traktieren. Und landen dann mitunter mit nennenswerten Schnittverletzungen im Krankenhaus. Manche nehmen sogar ein Stanleymesser oder ein Skalpell. Statt dass sie gleich zur Flex greifen.
    Dabei kann man die Schwarte auch einschneiden, ohne die Krankenkassen zu belasten. Auf dem halben Weg zur knusprigen Kruste wird die Schwarte einfach weichgekocht, damit man sie leichter einschneiden kann. Dann lässt sich allerlei auf die Oberfläche schreiben, auch mit einem stumpfen Messer. Ein einfaches „Hallo“, ein „Happy birthday“ oder ein zärtliches „Ich liebe dich“. Auch wenn man eine unerfreuliche Beziehung endgültig beenden will, ist der Schweinsbraten ein gutes Medium dafür. Man legt dem Partner einen Zettel auf den Tisch, mit dem Hinweis, das Essen wäre im Rohr, und auf der Schwarte steht dann: „Ich bin im Frauenhaus, du Sau.“
     
    Rezept für den perfekten Schweinsbraten
     
    Sie müssen sich nur wirklich an das Rezept halten!
     
    Man nehme: 1 Schweinsschulter (ca. 2,5 kg), 9 EL (gestrichen) Salz, kein grobes Salz, auch kein Meersalz, und reibt das Fleisch mit dem Salz ein. Ca. 10 Zehen Knoblauch schälen, vollständig zerdrücken und die Paste auf dem Fleisch verreiben. 2 EL Koriander zerstoßen und mit 2 EL Kümmel vermengen. Die Gewürze ebenfalls auf dem Fleisch verreiben. Das Fleisch in einen Kunststoffbeutel geben und die Gewürze und das Salz kräftig einmassieren. Das Ganze mindestens 24 Stunden – noch besser wären 48 Stunden – im Kühlschrank rasten lassen.
     
    Nach den 24 bzw. 48 Stunden nimmt man eine große Kasserolle und legt das Fleisch mit der Schwarte nach unten hinein. Wasser dazugeben; das Wasser sollte ca. 3 bis 4 cm hoch stehen. Das Fleisch auf der Oberseite noch einmal mit ein paar Prisen Salz (ca. 2 gestrichene EL) würzen. Ein paar Butterflocken (von ca. 1/8 kg Butter) auf das Fleisch legen. Ins Rohr geben, Ober-und Unterhitze bei 180° C.
     
    Nach 45 Minuten die Kasserolle herausnehmen und das Fleisch wenden. Die Schwarte ist nun weichgekocht und kann leicht eingeschnitten werden. Auf die Schwarte kommen wieder 2 gestrichene EL Salz und 1/8 kg Butter in Flocken. Wahlweise ein paar rohe geschälte Kartoffeln in das Wasser legen, wieder bei einem Wasserstand von ca. 3 bis 4 cm. Ins Rohr geben, Ober-und Unterhitze bei 180° C.
     
    Nach ca. 2 Stunden sollte der Braten fertig sein. Ist die Schwarte noch nicht schön knusprig, haben Sie ein schlechtes Backrohr. Stellen Sie die Kasserolle auf die oberste Schiene und schalten Sie das Rohr auf die höchste Stufe. Lassen Sie den Braten mit der Schwarte so lange im Rohr, bis die Schwarte schön knusprig ist – das dauert ca. 10 Minuten.
     
    Danach den Braten bei Raumtemperatur rund 25 Minuten rasten lassen. Wenn man den Braten vorher anschneidet, rinnt der wunderbare Saft heraus. Es wäre ewig schade darum!
     
    Alle, die sich nun wundern, dass der Braten nicht übergossen wird, können im Buch „Die Genussformel“ nachlesen, dort wird alles haargenau erklärt. [8]
     
    Wofür auch immer Sie sich entscheiden, was Sie in jedem Fall brauchen, um einen Braten zu garen, ist Energie. Viel Energie, immerhin muss das Fleisch mindestens zwei Stunden im heißen Rohr verbringen.
    Und Energie ist teuer und wird langsam knapp. Längst hat die Menschheit begriffen, dass sie sich nach alternativen Möglichkeiten, Energie zu gewinnen, umsehen muss. Die Rohölreserven gehen zur Neige, Kernenergie ist unbeliebt und unberechenbar, aber angeblich ist der Großteil unseres Universums voll mit Energie. Dunkler Energie. Warum nehmen wir nicht einfach die zum
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