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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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Bedürfnis packte, mich ihm an den Hals zu werfen und ihn niemals wieder loszulassen.
    Das war die Wahrheit! Jetzt, wo Tommy Sullivan wieder in der Stadt war, war er der einzige Mensch, den ich küssen wollte!
    »… sie hofft alles und hält allem stand.«
    Moment mal! Moment. Ist das wahre Liebe? Bedeutet wahre Liebe, dass man kein Bedürfnis hat, einen anderen zu küssen als einen ganz bestimmten Menschen?
    War Tommy Sullivan dieser Mensch für mich? War das der Grund, warum ich den Gedanken, Seth zu küssen, auf einmal so unerträglich fand? War das der Grund, warum ich Eric gesagt hatte, dass ich mich nicht mehr heimlich mit ihm treffen will?
    Liebe ich womöglich Tommy Sullivan?
    Nein. Nein, unmöglich. Schließlich ist Tommy Sullivan erst vor drei Tagen wieder in mein Leben getreten. Wie kann er meine wahre Liebe sein, wenn ich ihn seit vier Jahren nicht gesehen habe? Wie kann ich einen Menschen lieben, der mir vorwirft, ich würde mich selbst nicht verstehen?
    Aber was, wenn Tommy damit recht hatte?
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er hatte ganz offensichtlich recht. Man musste sich mich doch nur ansehen: Ich stand hier bei meinem Freund untergehakt auf der Bühne und konnte an nichts anderes denken als an einen anderen.
    Verhält sich so ein Mädchen, das sich selbst versteht?
    Oh mein Gott, ich kannte die Antwort: Wahre Liebe ist, wenn du an keinen anderen denken kannst, außer an den einen.
    Und das bedeutete …
    Ich liebe Tommy Sullivan.
    » MISS ELLISON !»
    Ich sah Ms Hayes verstört an. Was brüllte sie mich denn so an?
    »Miss Ellison, ich habe Ihnen gerade eine Frage gestellt«, zischte Ms Hayes. Der Blick, den sie mir über den Rand der Karteikarte in ihrer Hand zuwarf, sagte ganz deutlich, dass ich nach der Veranstaltung noch ein böses Donnerwetter erleben konnte.
    »Oh, Verzeihung«, entschuldigte ich mich, während mein Herz gleichzeitig so schnell schlug, dass ich kaum atmen konnte. Ver-liebt-in-Tom-my-Sul-li-van, schien es immer und immer wieder zu sagen. »Könnten Sie sie wiederholen. Die Frage, meine ich? Bitte?«
    Ms Hayes räusperte sich und las dann laut vor: »Was lieben Sie an Quahogs besonders?«
    »Ich liebe sie für ihre zarte Saftigkeit«, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Ms Hayes strahlte mich aufmunternd an und war sichtlich erleichtert. »Ganz besonders gern esse ich sie übrigens im … Gull’n’Gulp …, denn dort …«
    Meine Stimme erstarb.
    Plötzlich traf mich die Erkenntnis wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Mitten auf der Bühne. Ich wusste, was ich zu tun hatte, um »Old Man Trouble« ein für alle Mal von meiner Türschwelle zu vertreiben. Um endlich mit diesen ständigen Lügen aufhören zu können.
    Und ich tat es.
    Denn das war Liebe. Sidney hatte es selbst gesagt.
    Liebe ist Wahrheit.
    »Wissen Sie, was?« Ich zog entschlossen meine Hand aus Seths Armbeuge. »Das war gelogen.«
    Ein überraschtes Raunen ging durch die Zuschauerreihen, und ich sah, wie Ms Hayes den Jury-Mitgliedern, die vollkommen geschockt aussahen, einen erschrockenen Blick zuwarf.
    Tief in mir wusste ich, dass ich gerade die Wahl zur Quahog- Prinzessin verloren hatte. Aber das war mir egal.
    Ich hatte es nämlich satt, zu lügen. Ich hatte es satt, Angst haben zu müssen, beim Lügen ertappt zu werden, und ich war die Heimlichtuerei leid.
    »Die Wahrheit ist«, sagte ich in mein Ansteckmikrofon, das ich mir mit zitternden Fingern an den Mund hielt, »dass ich Quahogs hasse .«
    Im Publikum wurde hörbar nach Luft geschnappt.
    »Leider ist das echt so. Schon als kleines Kind wurde mir schlecht von Quahogs. Ich finde sie schleimig und außerdem schmecken sie wie Gummi. Man kann mit ihnen machen, was man will, sie frittieren, in Suppe ertränken und sogar Eiscreme daraus machen, und trotzdem schmecken sie immer gleich. Nämlich widerlich.«
    Ich lachte. Als Einzige.
    Aber das war mir egal. Weil ich die Wahrheit sagte.
    Und das fühlte sich verdammt gut an.
    »Aha …« Ms Hayes lächelte tapfer. »Vielen Dank für diese Antwort, Miss Ellison. Dann möchte ich jetzt Miss Hicks bitten …«
    »Aber das war nicht die einzige Sache, bei der ich gelogen habe«, redete ich ungerührt weiter. »Die anderen Quahogs finde ich nämlich fast genauso widerlich. Also, jetzt nicht die Muscheln, sondern die Footballer.«
    Diesmal ging kein Raunen durchs Publikum, sondern eine Welle. Eine Schockwelle. Ich konnte die Empörung beinahe körperlich spüren.
    Aber das war mir
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