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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)
Autoren: Sabine Berger
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Herz hören musste.
    „Betrüger und Betrogene! Ihr zwei als Paar! Eure Einigkeit kann das Unheil zerschlagen!“, rief die helle Gestalt, ehe sie verschwand und uns beide nackt und zitternd zurück ließ.
     
    Emmis Schädel dröhnte, als sie erwachte. Das Biest hatte sie zusammengeschlagen und zurück zu ihrem Großvater gebracht. Sie lag auf dem Boden. Ihre Hände waren nicht länger gefesselt und sie war splitterfasernackt. Das Biest selbst befand sich nicht im Raum, hatte aber ganze Arbeit geleistet. Emmi war zu schwach um aufzustehen und ihr Großvater so derart übel zugerichtet, als wäre er bereits tot.
    „Opa!“, weinte sie und wollte sich zu ihm vorarbeiten, doch der Tisch, auf dem er lag, war zu weit entfernt und sie nicht einmal in der Lage sich aufzusetzen. Ächzend ließ sie den Kopf wieder sinken.
    „Em-meli-ne!“, antwortete ihr Großvater mit zittriger Stimme. Er zuckte mit einem Finger, um zu zeigen, dass er noch am Leben war. „Verzeih‘ mir, mein Kind!“, krächzte er und stockte gleich wieder, weil sein Körper so stark zu zittern begann. „Ich bitte dich von ganzem Herzen, mir zu verzeihen.“ Er lispelte, als hätte er keine Zähne im Mund.
    „Ach, Opa!“, schluchzte Emmi, weil ihr Großvater so gefoltert worden war und dann auch noch um Verzeihung bat. „Du musst dir doch keine Vorwürfe ...“
    „Doch, Emmeline, denn ich habe dir nie gesagt, welcher Blutlinie du entstammst!“, rief er und begann zu weinen. „Es ist nur, ich hatte Angst ...“
    „Still, Opa! Er ... er kommt zurück!“, stotterte Emmi, weil sie das Biest nicht nur hören, sondern vor allem das Grauen fühlen konnte, das es mit sich brachte.
     
     
     
     
     

47 . Kapitel
     
     
     
    Die Maske fraß sich in ihre Haut, versengte sie bis auf die Knochen und zerstörte jeden fre ien Willen, jede Moral und jeden Wert. Das Böse troff vom schön schimmernden Stein wie ätzende Flüssigkeit in ihre Poren, vergiftete ihren Körper, ihre Seele und ihren Geist. Das Messer in ihrer Hand hatte kaum Gewicht, der blutverschmierte Körper vor ihr war nicht real, schien einem Traum zu entspringen. Allzu willig sah dieses Etwas seinem Ende entgegen und hatte nichts mehr mit ihrem Großvater gemein, oder mit irgendeinem anderen menschlichen Wesen. Emmi fühlte nichts als den Drang zu töten, Blut zu schmecken und eins zu werden mit der unbeschreiblichen Kraft, die sie bereits durchflutete.
    „Emmi, nicht!“, hallte es laut in ihren Ohren, als Aron Jäger plötzlich wie aus dem Nichts erschien und mit seiner Stimme selbst das Gebrüll des geifernden Monsters übertönte. Das wandte sich dem Eindringling blitzschnell zu und schnaubte vor Wut.
    „Du wagst es!“, knurrte es mit gefletschten Zähnen und stürmte vor, um sein übergroßes Maul in den Körper des Halbvampirs zu schlagen. Aron aber war vom frischen Blut Carmens so stark und wendig, dass es ihm gelang der ständig zuschnappenden Bestie zu entkommen. Ein paar Schrammen zog er sich schon zu, aber mit der rasend schnellen Taktik konnte er den Dämon so verwirren, dass er mit seinem auf- und zuschnappenden Kiefer stets ins Leere wirbelte. Das Durcheinander aber nutzten Carlos und Ali, um bis zu Emmeline vorzustürmen.
    „Ihr Narren! Ihr habt ja keine Ahnung, was ihr hier wagt!“, kreischte das Biest, das Arons Taktik nun doch als Ablenkungsmanöver erkannte. „Nie und nimmer könnt Ihr verhindern, dass ...“
    Doch der Magier war schnell und mit seinen Zauberformeln gut beraten. Das Biest sprach nicht weiter, wurde geschwächt und krümmte sich plötzlich vor Schmerzen. Diese kurze Auszeit nutzte Carlos, um Emmi das Messer zu entreißen, das ohne Alis Magie nie und nimmer von ihrer Haut zu lösen gewesen wäre. Alles klappte wie am Schnürchen, doch als Ali seinen Zauber gegen die Maske sprach, scheiterte er. Die Kraft des bösen Werkzeugs war einfach zu stark für einen Magier der Gegenwart. Selbst das Biest schien bereits wieder zu Kräften zu kommen und einen neuen Angriff vorzubereiten. Die Zeit drängte also, denn die Macht der Maske musste durchbrochen werden. Nur wie? Mit bloßen Händen durfte man sie nicht berühren, weil sie jeden „Angreifer“ infiziert hätte und an etwas Simples wie Handschuhe hatte niemand gedacht.
    Emmi begann zu schreien und Ali immer verzweifelter seine magischen Formeln aufzusagen. Genau diese Hektik aber war der richtige Ansporn für Aron. Er wagte einen Ausfallschritt, erzielte einen entscheidenden Schlag gegen die Bestie
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