Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Älter zwar, aber mit den gleichen dunklen Augen, den gleichen Lippen, dem gleichen Ausdruck von Sinnlichkeit, der Kady stets ein Kribbeln in der Magengrube verursachte.
    »Ist das Kady?« fragte er Mann mit einem Akzent, der in ihren Ohren ganz fremd klang. »Sie ist ja sogar noch schöner, als ich es mir nach deinen Worten vorgestellt hatte.«
    Tarik verstärkte seinen Griff um Kadys Schultern. »Und sie ist mutig, aufrichtig, hochanständig und ...«
    »Das verzeihe ich dir nie«, zischte sie und hieb ihm mit dem Ellbogen in die Rippen, damit er sie endlich losließ. »Warum hast du Luke denn nicht gesagt, daß du nichts zu befürchten hast?«
    Er zog sie an sich, strich ihr das Haar aus der Stirn und küßte sie auf die Nasenspitze. »Luke ist vor drei Tagen verschwunden, mein Engel. Hätte man mich aufgeknüpft, wäre das längst geschehen, bevor du zu meiner Rettung herbeigeeilt bist.«
    Zum ersten Mal sah sie zu ihm auf - und aller Zorn fiel von ihr ab. Warum sollte sie auch zornig sein, wenn er nur lebte, heil und gesund war? Dennoch ...
    Tarik schien ihre Gedanken zu lesen, denn er zog sie noch enger an sich. »Wie wäre es mit etwas zu essen?«
    »Ich habe keinen Hunger, aber deine Verwandten mit Sicherheit. Ich sollte nach Hause gehen und ihnen etwas kochen.«
    Der ältere Mann kam auf die Beine und faßte sich mit schmerzlicher Miene an den Kopf. Kady empfand Gewissensbisse. Warum hatte sie ihm nicht erst ins Gesicht gesehen, bevor sie zuschlug?
    »Das macht nichts«, sagte der Mann, beugte sich über ihre Hand und küßte sie. »Ich fühle mich sehr geehrt, eine Schönheit wie Sie küssen zu dürfen.«
    Lächelnd entwand sich Kady Tariks Griff und hakte sich bei dem alten Mann ein. »Sie müssen Gamal sein.«
    »So ist es«, erwiderte er, legte seine Hand über ihre Finger und wollte mit ihr davongehen.
    Mit einem Satz war Tarik neben ihr und legte seinen Arm wieder um sie. Mit leicht amüsierter Miene entschuldigte sich Gamal. Er wußte, wann man Liebende besser allein ließ.
    »Willst du mir nicht endlich sagen, warum man dich nicht gehängt hat?« fragte Kady, sobald sie allein waren. »Und konntest du Cole retten?« Inzwischen war es dunkel, und Kady konnte kaum erkennen, wohin sie trat. Aber Tarik schien die Augen einer Katze zu haben, denn er schritt sicher und zügig aus.
    »Ja«, lächelte er. »Ich konnte den Bankraub verhindern, aber es kam mir so vor, als würden die braven Bürger von Legend annehmen, ich gehörte zu ihnen. Sie sind tatsächlich eine habgierige Bande. Kein Wunder, daß Ruth den Ort dichtgemacht hat.«
    »Und wie bist du ihnen entkommen?« Eigentlich sollte sie natürlich kein Wort mit ihm wechseln. Er nahm keinerlei Rücksicht auf die Gefühle anderer, sonst wäre er zurückgekommen und hätte ihnen gesagt, daß es ihm gutging.
    »Gamal hat mich gerettet«, sagte Tarik leise. »Nachdem Luke fort war, brach hier die Hölle los. Wir sehen uns Filme im Fernsehen an, aber hier ist es die Wirklichkeit. Die Leute packten tatsächlich Picknickkörbe, um zuzusehen, wie ich gehängt würde.«
    Bei der Vorstellung, wie nahe er dem Tod gewesen war, verstärkte Kady den Druck ihrer Hand auf seinen Arm. »Und auf welche Weise hat er dich gerettet? Hat er sie mit seinem Schwert bedroht?«
    »Er sagte ihnen, ich sei ein Verwandter von ihm und von den Jordans zum Schutz der Bank angestellt. Schließlich brauchten sie uns beide nur anzusehen, um sich vom Wahrheitsgehalt seiner Worte zu überzeugen.«
    Tarik blieb stehen und sah ihr in die Augen. »Es tut mir leid, wenn ich dir Sorgen bereitet habe. Aber als Luke nicht mit Unterstützung wiederkam, nahm ich an, es hätte da irgendein Mißverständnis gegeben. Eigentlich wollte ich sofort zu dir zurückkehren, aber da es so aussah, als hätte ich meinen undankbaren Vorfahren das Leben gerettet, ging ich davon aus, daß sich die Felswand nie wieder öffnet, und ich wollte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mich ... nun, mich ein bißchen umzusehen. Und meinen Urururgroßvater ein wenig besser kennenzulernen.«
    Sie legte die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn, hörte seinen Herzschlag, spürte seine Wärme, sein Leben. »Weiß er, woher du kommst?«
    »Nein. Bisher habe ich ihm noch nichts gesagt, aber er ist ziemlich schlau. Vielleicht hat er sich schon etwas zusammengereimt.«
    »Was ist mit dem Rest der Familie? Hast du sie kennengelernt?«
    »Nur flüchtig. Sie bleiben unter sich. Soweit ich beobachten konnte, kümmern sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher