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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
Autoren: Amy J. Fetzer
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seinen Weg fort, überprüfte, ob die Türen der Geschäfte verschlossen waren, blickte in kleine Seitengassen. Er und Noble machten ihren üblichen Rundgang, zeigten sich persönlich in der Stadt, obwohl er im Ort noch weitere fünfzehn Deputys postiert hatte. Kutschen rollten vorbei, Wagen, auf denen ganze Familien saßen, die nun nach Hause zurückfuhren. Musik erklang von irgendwoher. Der Besitzer eines Ladens hielt höflich zwei Kundinnen die Tür auf, die ihre Einkäufe fest an die Brust drückten, als sie zu ihrem Buggy gingen. Grüßend tippte Chris an die Hutkrempe, doch die Reid en antworteten nur mit einem Kichern und einem Nicken. Da sie offensichtlich nicht vorhatten, sich auf ein Gespräch einzulassen, ging er weiter.
    »Machen Sie Dee keine Vorwürfe, Marshal . Sie dachte, sie würde dem Jungen einen Gefallen tun!«
    Chris blieb stehen und blickte zu der üppigen Rothaarigen hinauf, die sich aus dem Fenster lehnte und ihm tiefe Einsichten gewährte.
    »Guten Abend, Vel!«
    »Verdammt will ich sein, wenn das ein guter Abend ist! Drei meiner besten Mädchen haben solche Langeweile, dass sie angefangen haben, Karten zu spielen.« Sie bedachte ihn mit einem einladenden Lächeln, während sie seinen schlanken Körper musterte. »Möchten Sie sie nicht ein bisschen beschäftigen?«
    »Nicht heute Abend!«
    »Und auch sonst nicht, nicht wahr?« Als sie lachte, hüpften ihre fülligen Brüste fast aus dem Spitzenmieder. »Man kann sich leicht einsam fühlen, wenn man immer nur ein Pferd als Gesellschaft hat.«
    Chris schaute zur Straßenmitte, wo sein schwarzer Hengst stand und so brav wie ein Hündchen wartete.
    »Ich komme schon zurecht.«
    »Dann müssen Sie einen steinharten Felsen zwischen Ihren langen Beinen haben!«
    Chris grinste. »Sie sind schamlos, Vel!«
    »Sind wir Huren das nicht alle?«
    Sein Lächeln enthüllte eine Reihe blendend weißer Zähne. Velvet Knight war ehrlich und warmherzig, und sie machte niemals einen Hehl daraus, wer und was sie war. Ganz sicher war sie die glücklichste Hure weit und breit.
    »Nacht, Marshal !«
    Grüßend hob er die Hand an den Hut, dann ging er weiter.
    Er hatte Vels Saloon noch nie als Kunde betreten. Nicht, dass er nicht ab und zu das Bedürfnis gehabt hätte. Aber er war sicher, dass er an Respekt verlieren würde, wenn man ihn mit einer der Huren sah. Deshalb ritt er, wann immer er das Bedürfnis hatte, in die benachbarte Stadt, um sich mit der hübschen Witwe Bingham zu treffen. Angela war in seinem Alter, attraktiv, unabhängig und nach fünfzehn Jahren Ehe mit einem gewalttätigen Ehemann nicht gewillt, erneut einen Mann in ihrem Leben zu dulden. Zwischen ihnen bestand ein Abkommen: keine engen Bande, keine Erwartungen an die Zukunft, nur höfliche Unterhaltung und angenehmer, diskreter Sex. Es war eine sehr zufrieden stellende Lösung - keine Leidenschaft, keine Herz erschütternden Küsse oder sinnliches Necken. Eine Lösung, die lediglich Erleichterung verschaffte.
    Doch tief in seinem Herzen wünschte Chris sich mehr, so sehr, dass es manchmal schmerzte.
    Das Geräusch splitternden Glases riss ihn aus seinen Gedanken, und er blieb vor dem Pearl Handies Saloon stehen. Es ging ein bisschen heftig her für einen normalen Werktag, und ein Blick durchs Fenster zeigte ihm, dass der Saloon voller Cowboys und Bergleute war, die ihren Whiskey wie Wasser tranken.
    Verdammt.
    Er hatte schon in der vergangenen Woche genug Mühe gehabt, das überschäumende Temperament der Männer unter Kontrolle zu halten, und er hatte keine Lust, sein Gefängnis mit betrunkenen Kerlen zu füllen. Er würde Noble Bescheid sagen, entschied er. Er hatte keine Lust, sich heute Nacht selbst um diesen Schlamassel zu kümmern.
     
    Die Zügel in einer Hand, beugte Victoria sich hinab, riss das Blatt ab und rieb mit dem Daumen darüber. Es war feucht.
    Und als sie es an die Nase hielt, schnupperte sie den metallischen Geruch von Blut.
    Erinnerungen stürzten auf sie ein, stachelten ihre Wut an.
    Die sie mit vermehrter Heftigkeit weiter trieb.
    Sie richtete sich wieder auf und setzte ihr Nachtglas an die Augen. Die Dunkelheit lichtete sich ein wenig, aber sie wusste, dass sie den Killer nicht sehen würde. Noch war sein Vorsprung zu groß, aber in spätestens einer Stunde würde sie ihm im Nacken sitzen.
    Er blutete, ziemlich heftig, aber dennoch nicht genug, um ihn aufzuhalten. Sie hatte keine Ahnung, wo ihn Coles Schuss getroffen hatte - hoffentlich am Kopf!
    Ich muss damit
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