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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
Autoren: Amy J. Fetzer
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an sich. »Sie wollte nicht, dass er dir wehtut. Und jetzt werde ich ihr helfen!«
    Er versprach Lucky, dass er sie zurückbringen würde, dann reichte er den Jungen Abigale. Er gab dem großen schwarzen Hengst die Sporen und lenkte Caesar in den Wald.
    Sie lebt noch, dachte er, denn wenn er sie getötet hätte, hätte ich es gespürt.
     
    »Der Viehhof gehörte zu Ihren Lieblingsplätzen, nicht wahr?«
    Er grinste sie an. »Sie meinen den Viehhof, wo ich Ihren Freund umgebracht habe.«
    Heiße Wut machte sie fast rasend.
    »Wie hat sich das angefühlt, Victoria?«
    Sie konnte es kaum ertragen, dass er ihren Vornamen benutzte. »Genauso Ekel erregend wie Ihre Berührung!«
    Ärgerlich versetzte er ihr einen Stoß.
    »Sie werden es nie schaffen, Becket.« Sie fand ihr Gleichgewicht wieder, entschlossen, ihm keine Schwäche zu zeigen, die er ausnutzen konnte. »Dafür werde ich schon sorgen.«
    In seinem Blick konnte sie lesen, dass er das bezweifelte. »Aber ich kann Sie hier nicht zurücklassen«, sagte er so beiläufig, als redeten sie über das Wetter. »Schließlich möchte ich wiederkommen.«
    »Chris wird Sie umbringen, sobald er sie erblickt.«
    Verächtlich verzog Becket den Mund. »Er hat doch nicht die geringste Ahnung.«
    Sie blieb stehen, sah ihn unter halb gesenkten Lidern hervor an und versuchte seine Reaktion einzuschätzen. »Er weiß über alles Bescheid.«
    Beckets Augen blitzten, und er zog sie näher an sich heran. »Dummes Luder!«
    »Bei all der Erziehung, die Sie genossen haben, könnte Ihr Wortschatz schon etwas raffinierter sein«, erwiderte sie. Sie konnte selbst nicht fassen, dass sie so gelassen blieb. »Natürlich habe ich ihm alles erzählt. Übrigens, was macht Ihr Bein? War es eigentlich ein glatter Durchschuss?« Er starrte sie böse an. »Sie wissen ja, dass Narben verunstalten, Algenon!«
    Wenn sie vorgehabt hatte, ein Pulverfass zur Explosion zu bringen, dann war es ihr gelungen.
    Bosheit verzerrte seine Züge, das Messer glitt an ihren Hals, ritzte ihre Haut. Seine Finger gruben sich fest in ihren Arm, als er sie weiterschob, aber Victoria stemmte die Füße in den Boden, denn sie hörte, wenn auch weit entfernt, Hufgetrappel.
     
    Algenon Becket wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, jedenfalls nicht in diesem Jahrhundert. Der Marshal würde ihn töten, wenn er nahe genug herankam. Becket bedauerte, dass er das Halbblut unterschätzt hatte, kam dann aber zu dem Schluss, dass dies eine lässliche Sünde war. Andere Fragen waren jetzt viel wichtiger. Wenn sie Polizistin war, warum hatte sie dann nicht schon früher seine Nähe gesucht? Und wann hatte sie dem Marshal ihr Geheimnis verraten? Log sie? Doch er konnte sich einfach nicht darauf konzentrieren, über die Antworten nachzudenken, weil sie unaufhörlich redete. Und jede ihrer Bemerkungen war wie ein feiner Nadelstich. Untrüglich fand sie die Stellen, wo er verletzlich war, und vergrößerte die Qual. Er versuchte, ihre Worte auszublenden und zwang Victoria, voranzugehen. Doch sie war stärker, als sie aussah, kräftig, und er musste sie wieder hinter sich herzerren. Ihn schmerzten schon sämtliche Muskeln.
    »Geben Sie auf!«
    »Niemals.« Er hasste es, wenn er nicht in Ruhe planen, wenn er die Choreographie nicht festlegen konnte wie bei einem komplizierten Tanz. Sein Verstand spielte hektisch jedes Szenario durch. Er konnte sie jetzt töten und verschwinden, aber er wusste, dass die Zeit auf der anderen Seite fast stillstand. Und er konnte es nicht riskieren, die Höhle zu betreten, ohne einen Plan oder Schutz zu haben.
    Er konnte einfach nicht klar denken. Wenn er dieses Weib doch nur dazu bringen könnte, endlich den Mund zu halten!
    »Mami wäre bestimmt nicht glücklich, wenn sie ihren kleinen Jungen so sehen würde.« Vielsagend betrachtete sie seine zerknitterte Kleidung; dort, wo Becket an Zweigen hängen geblieben war, war der Stoff zerrissen. »Aber sie hat Sie ja eh nie gemocht, nicht wahr?
    »Halten Sie die Klappe!«
    »Niemand mag Sie!«
    »Es wird mir unendlich viel Spaß machen, Sie umzubringen, Victoria!«
    Sie zog es vor, den raubtierhaften Ausdruck auf seinem Gesicht zu ignorieren. »Nicht mal Vel mochte Sie, und Dee auch nicht. Sie wollte nur die neue Madame werden.« »Sie liebte mich, sie alle haben mich geliebt. Selbst diese unscheinbare Clara - «
    » Ich bin Clara Murphy, Arschloch!«
    Sie konnte spüren, wie heiße Wut seinen Körper fast verbrannte, sie konnte es sehen, als er die Waffe fester
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