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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
Autoren: Amy J. Fetzer
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nehme ich das hier.« Er hielt das Stilett hoch.
    »Wir müssen weiter«, drängte sie. »Aber ohne Caesar, das Gelände dort oben ist zu uneben.«
    Dort oben ... dort, wo sich der Durchgang befand. Er hatte mehr Angst davor als vor einem Kampf gegen Becket.
    Victoria entdeckte plötzlich ihren Rucksack. »Das ist gut«, sagte sie und nahm ihn hastig. Sie zog die Kopfhörer-Sets heraus und reichte ihm eins, dann nahm sie schnell noch ihr
    Messer, das Nachtglas und die Mikrokamera heraus, stopfte sie in die Tasche ihres Rocks.
    Sie drückte Chris das Nachtglas in die Hand. »Deine Chance, Tonto, diese Errungenschaft des 20. Jahrhunderts zu benutzen.« Chris nickte, er hatte das Glas schon einmal ausprobiert.
    Sie überprüften den Empfang - er war klar, aber die Batterien wurden schwächer. »Sie werden keine Ewigkeit mehr halten, also lass uns keine Zeit mehr verlieren.« Sie trennten sich, um Becket zu verfolgen, und unterhielten sich über die Mikrofone.
    »Nimm du die linke Seite, Tori, ich decke die rechte ab.«
    Sie zögerte, denn er würde den Wasserfall eher als sie erreichen, dann aber stimmte sie zu.
    Sie rannten, Victoria langsamer, Chris flink wie ein Reh. Sie konnte hören, wie er atmete, gle ichmäßig und ohne Anstrengung.
    » I ch sehe ihn.«
    Ihr Herz machte einen Satz. »Sei vorsichtig, Chris!«
    »Ich li ebe dich, Tori!«
    »Dann heirate mich morgen Früh!«
    »Das werde ich tun.« Er schwieg, und plötzlich schien er kaum noch zu atmen.
    »Chris?« Sie klopfte mit den Fingernägeln gegen den Kopfhörer. Sie steigerte ihr Tempo; Blut sickerte durch den Verband und rann ihren Arm hinunter. Sie stürzte, sprang wieder auf und lief weiter. Und dann sah auch sie ihn. Becket kletterte den Hang nach oben, hatte die Höhle fast schon erreicht. Chris war direkt hinter ihm. Als er ihn an der Schulter packte, brach der Pfeilschaft ab. Becket wandte sich um und feuerte, verfehlte, dann nahm er genauer Ziel.
    Victoria schrie auf, aber Chris hatte Becket schon die Waffe aus der Hand getreten. Schmerz schoss durch den Arm des Mörders. Mit einem Wutschrei warf Chris sich auf ihn, drängte ihn gegen die Felswand.
    »Ich werde frei sein«, flüsterte Becket und glitt langsam in die Höhle.
    »Du wirst tot sein!«
    Chris riss ihn zurück, hob den Arm, die silberne Klinge blitzte in seiner Hand auf, bevor sie sich in Beckets Brust bohrte.
    Becket starrte ihn an, vollkommen verblüfft, und die Zeit schien stillzustehen, als sein Blick, voller Horror, zu dem Messergriff glitt, der aus seiner Brust ragte.
    Chris trat zurück, fasziniert von dem silberblauen Schimmer, der aus der Höhle kam. Becket klammerte sich an den Stein, sein Rücken schrammte über den Fels, während er zu entkommen versuchte.
    Chris bemerkte Victoria erst, als es schon zu spät war. »Tori, nein!«
    Er wollte nach ihr greifen.
    Sie machte einen Satz nach vorn, trieb das Stilett durch den Schwung tiefer in seine Brust. Becket zuckte vor Schmerz zusammen. Dann schob sie ihm ein schwarzes Viereck in den Mund und versetzte ihm einen Stoß. Die Felswand verschluckte Becket, er versank in dem Stein. Der merkwürdige Schimmer wurde stärker.
    Dann war er fort.
    Den Oberkörper vorgebeugt, die Hände auf die Oberschenkel gestützt, rang Victoria nach Luft. Chris steckte die Hände nach ihr aus - doch er berührte nichts als Luft, wo sie eben noch gestanden hatte. H o rror packte ihn, als er sah, wie Beckets Arm aus dem Felsen kam, sich um ihren Hals legte und sie mit sich zog.
    Ein Zittern lief über den Stein, dann war die Oberfläche wieder glatt. Und fest.
    Chris' Blick glitt über die Felswand, voller Panik suchte er nach einer Öffnung, nach irgendwas. Sein Herz klopfte zum Zerspringen in seiner Brust.
    O Gott!
    Chris hämmerte mit den Fäusten gegen den Stein, hinter dem silberne Wirbel schimmerten, wie Rauch hinter Glas, doch nichts bewegte sich, nirgendwo bot eine Stelle Durch-lass. Der Fels war solide und fest.
    Victoria war in ihrer Zeit gefangen.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, schmetterte ihn nieder, ließ ihn in die Knie sinken. Sein Blick blieb auf den undurchdringlichen Fels gerichtet, doch er konnte, er wollte nicht glauben, dass er sie nicht mehr berühren, ihr nicht länger helfen konnte.
    Und dennoch konnte er Geräusche hören, gedämpfte Stimmen.
    Die silbernen Wirbel hörten auf, sich zu drehen, und vor seinen Augen nahm der Stein wieder sein altes Aussehen an.
    Er würde sie nicht mehr zurückbekommen - nie mehr. Der
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