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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)
Autoren: Mary Higgins Clark
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mich sehr beunruhigt hat. Ich glaubte, Wally Barry am Fenster zu sehen.«
    »Du meine Güte!«
    »Ich hatte keine Angst, ich war nur erschrocken. Ich weiß, daß Wally mir nie etwas tun würde. Aber dann habe ich mich umgedreht, und plötzlich war das Zimmer wieder so wie damals in der Mordnacht. Und ich denke, jetzt bin ich dahintergekommen, weshalb ich diese Assoziation hatte. Wahrscheinlich war Wally in jener Nacht auch hier.«
    Beim Reden hatte Molly den Kopf in den Nacken gelegt. Sie fühlte sich so unbeschreiblich schläfrig, doch sie zwang sich, die Augen offenzuhalten und den Kopf zu heben. Was hatte sie gerade geredet? Etwas über die Nacht, in der sie Gary gefunden hatte.
    Gary gefunden hatte .
    Plötzlich war sie wieder hellwach. Sie beugte sich vor.
    »Jen, ich habe eben was Wichtiges gesagt.«
    Jenna lachte. »Alles, was du sagst, ist wichtig, Molly.«
    »Jen, dieser Wein schmeckt komisch.«
    »Das werde ich Cal, dem Allmächtigen, nicht weitererzählen. Sonst ist er dir noch beleidigt.«
    »Klick, schnapp – das waren die Geräusche, die ich gehört habe.«
    »Molly, Molly, jetzt wirst du hysterisch.« Jenna stand auf, ging zu ihrer Freundin hinüber, stellte sich hinter ihren Sessel und drückte ihre Wange an Mollys Scheitel.
    »Fran glaubt, ich will mich umbringen.«
    »Und, willst du das?« fragte Jenna ruhig und setzte sich vor Molly auf den Tisch.
    »Ursprünglich schon. Ich habe es geplant. Deshalb habe ich mich auch schickgemacht. Ich wollte gut aussehen, wenn sie mich finden.«
    »Du siehst immer gut aus, Molly«, meinte Jenna leise und schob Molly ihr Weinglas zu. Als Molly danach griff, stieß sie es um.
    »Wie konnte ich nur so ungeschickt sein?« murmelte sie und sank zurück in ihren Sessel. »Jen, ich habe Wally in jener Nacht am Fenster beobachtet. Letzte Nacht mag es ein Traum gewesen sein, aber damals nicht. Ruf ihn bitte an. Er soll herkommen, ich möchte mit ihm reden.«
    »Molly, so sei doch vernünftig«, meinte Jenna streng. »Es ist zehn Uhr.« Sie wischte mit einer Serviette den Wein von der Tischplatte. »Ich hole dir neuen.«
    »Nein … nein… ich hatte wirklich genug.«
    Ich habe Kopfweh, dachte Molly. Klick, schnapp. »Klick, schnapp«, sagte sie.
    »Wovon redest du?«
    »Von dem Geräusch, das ich in jener Nacht gehört habe. Klick … schnapp … klick, klick, klick.«
    »So hat es geklungen?«
    »Ja.«
    »Molly, du erinnerst dich ja wieder. Du hättest schon früher etwas trinken sollen. Bleib einfach sitzen und entspann dich. Ich hole dir noch Wein.«
    Molly gähnte, als Jenna das leere Glas nahm und damit in die Küche eilte.
    »Klick, klick, klick«, murmelte Molly im Gleichtakt mit dem Klicken von Jennas hohen Absätzen auf dem Steinfußboden.

91
    A uf dem Weg nach Greenwich beschloß Philip, Molly seinen Besuch anzukündigen. Also wählte er ihre Nummer und wartete darauf, daß sie oder Jenna an den Apparat ging.
    Besorgt hörte er zu, wie es zehnmal läutete. Entweder schlief Molly tief und fest, oder sie hatte das Telefon abgestellt.
    Doch das ist ziemlich unwahrscheinlich, überlegte Philip weiter. Erstens haben nur wenige Leute ihre Nummer, und zweitens will sie bestimmt für uns erreichbar sein.
    Er erinnerte sich, daß sie bei dem Telefonat am Nachmittag so apathisch und deprimiert geklungen hatte. Vielleicht schlief sie ja wirklich schon. Dann aber fiel ihm ein, daß Jenna ja bei ihr war. Er bog in Mollys Straße ab.
    Möglicherweise war Jenna bereits wieder fort. Er sah auf die Uhr am Armaturenbrett: zehn. So früh ist es nun auch nicht mehr, dachte er. Kann sein, daß sie sich endlich einmal richtig ausschläft. Er fragte sich, ob er besser nach Hause fahren sollte.
    Nein, er wollte Molly unbedingt von der Aussage der Hilmers erzählen, und wenn er sie dazu wecken mußte. Ganz sicher würde diese Nachricht sie unglaublich erleichtern. Also brauchte er kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er sie deswegen störte.
    Als er sich Mollys Haus näherte, wurde er von einem Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht überholt, und bemerkte zu seinem Entsetzen, daß das Auto vor Mollys Haus hielt.

92
    J enna kehrte mit einem frischen Glas Wein für Molly ins Arbeitszimmer zurück. »Was hast du denn jetzt vor?« wollte sie wissen.
    Molly hatte sämtliche Fotos, die sie am Vortag durchgesehen hatten, auf dem Sofa ausgebreitet.
    »Eine Reise in die Vergangenheit«, antwortete sie mit schleppender Stimme. Sie nahm ihr Glas und erhob es spöttisch. »Schau dir
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