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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)
Autoren: Mary Higgins Clark
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zuerst noch rasch telefonieren? Ich möchte meinen Anrufbeantworter abhören.«
    »Selbstverständlich. Gehen wir in mein Büro.«
    Es waren zwei Anrufe aufgezeichnet. Bobby Burke, der Barkeeper aus dem Sea Lamp Diner, hatte sich um vier gemeldet, um ihr mitzuteilen, daß er das Ehepaar ausfindig gemacht hatte, das während Mollys Treffen mit Annamarie Scalli im Lokal gewesen war.
    Ausgezeichnet, dachte Fran.
    Der zweite Anruf von Edna Barry war um sechs gekommen. »Miss Simmons, es fällt mir sehr schwer, aber ich muß endlich mein Gewissen erleichtern. Was Mollys Ersatzschlüssel angeht, habe ich gelogen, weil ich befürchtete, mein Sohn… mein Sohn könnte etwas mit Gary Laschs Tod zu tun haben. Wally hat große Probleme.«
    Fran preßte den Hörer fester ans Ohr. Edna Barry schluchzte so heftig, daß sie kaum etwas verstehen konnte.
    »Miss Simmons, Wally erzählt manchmal wirre Geschichten. Er hört Stimmen und verwechselt seine Fantasien
mit der Wirklichkeit. Deshalb hatte ich solche Angst um ihn.«
    »Alles in Ordnung, Miss Simmons?« fragte Jacobs, der ihren besorgten Blick bemerkt hatte.
    Fran legte den Finger an die Lippen und lauschte weiter Mrs. Barrys zitternder Stimme. »Ich habe Wally verboten zu reden und ihn immer zum Schweigen gebracht, wenn er wieder davon anfing. Aber er hat gerade etwas gesagt, das von Bedeutung sein könnte. Wally behauptet, er hat Molly in der Nacht, als Dr. Lasch starb, nach Hause kommen sehen. Sie habe das Haus betreten und Licht im Arbeitszimmer angemacht. Wally stand am Fenster, und als das Licht anging, bemerkte er, daß Dr. Lasch voller Blut war. Das nächste ist sehr wichtig, wenn es stimmt und Wally es sich nicht nur einbildet. Er schwört, dann habe sich die Haustür geöffnet, und eine Frau sei herausgekommen. Aber sie hat ihn entdeckt und ist wieder hineingestürzt. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, und er weiß auch nicht, wer sie ist, denn er ist sofort davongelaufen.«
    Eine Pause entstand, und Edna Barry schluchzte auf, bevor sie weitersprach. »Miss Simmons, ich hätte zulassen sollen, daß er vernommen wird, aber er hat mir noch nie von dieser Frau erzählt. Ich wollte Molly nicht schaden, ich hatte nur solche Angst um meinen Sohn.« Wieder hörte Fran heftiges Weinen. »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Sicher werden Sie oder Mollys Anwalt morgen mit uns sprechen wollen. Wir werden zu Hause sein. Auf Wiedersehen.«
    Verdattert legte Fran den Hörer auf. Wally behauptet, er habe Molly nach Hause kommen sehen, überlegte sie. Allerdings ist er krank und deshalb möglicherweise kein zuverlässiger Zeuge. Aber wenn er die Wahrheit sagt. Wenn wirklich eine Frau aus Mollys Haus gelaufen ist…
    Fran erinnerte sich an das, was Molly ihr von jener Nacht berichtet hatte. Sie sei sicher gewesen, daß sich noch jemand im Haus befand, und habe ein Klicken gehört…
    Was für eine Frau? Fran schüttelte den Kopf. Nein, das kann nicht sein … Noch eine Krankenschwester, mit der Gary Lasch eine Affäre hatte …?
    Ein Klicken. Ich habe selbst solche Geräusche in Mollys Haus gehört, fiel Fran ein. Und zwar erst gestern, als Jenna da war. Das Klappern ihrer hohen Absätze im Flur.
    Jenna. Die gute, beste Freundin.
    Oh, mein Gott, war das möglich? Nichts wies auf einen Einbruch oder einen Kampf hin. Wally hatte eine Frau aus dem Haus kommen sehen. Also mußte Gary von einer Frau ermordet worden sein, die er kannte. Nicht von Molly. Nicht von Annamarie. Was war mit den vielen Fotos und damit, wie Jenna Gary darauf ansah?

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    E s reicht, Jenna. Ich bin schon ganz beschwipst.«
    »Aber Moll, du hattest doch erst anderthalb Gläser.« »Ich dachte, das letzte wäre mein drittes gewesen.« Molly schüttelte benommen den Kopf. »Dieser Wein ist ganz schön stark.«
    »Was spielt das für eine Rolle? Du hast zur Zeit soviel um die Ohren, daß du ein bißchen Entspannung brauchst. Außerdem hast du dein Essen kaum angerührt.«
    »Ich habe genug gegessen, und es war wirklich sehr gut. Ich hatte eben keinen großen Hunger.« Sie hob abwehrend die Hand, als Jenna ihr wieder nachschenkte. »Nein, ich kann nichts mehr trinken. Mir wird schwindelig.«
    »Das macht doch nichts.«
    Sie saßen im Arbeitszimmer in bequemen Polstersesseln an einem kleinen Tisch einander gegenüber. Eine Weile lauschten sie schweigend dem leisen Klavierstück auf einer Jazz-CD.
    »Weißt du was, Jen?« sagte Molly in einer Pause zwischen zwei Stücken. »Gestern nacht hatte ich einen Alptraum, der
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