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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln
Autoren: Jason Dark
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verlange noch eine Million!«
    »Sie sind… Sie sind…«
    »Hüten Sie Ihre Zunge, Harper. Ich bekomme morgen das Geld, und Sie kriegen Ihre Tochter.«
    »Nein, das…«
    »Ja!«
    Brenda schaltete sich ein. »Kann ich Gwen nicht holen? Er soll doch wenigstens sehen, daß sie noch lebt. Bisher hat er nur Lippenbekenntnisse gehört. Ich will sie ihm zeigen. Bitte, Mister…«
    Lombardi nickte. »Ja, du kannst sie holen. Zeig sie ihm, danach nimmst du die Kassette, und wir werden zu unserem Wagen zurückkehren. Es ist alles sehr einfach, wenn man sich an die Regeln hält, Harper.«
    Der sagte nichts. Er hockte mit gesenktem Kopf auf der Bank. Für ihn war wieder einmal alles zusammengebrochen. So bekam er auch nicht mit, daß Brenda durch eines der offenen Fenster kletterte, weil Lombardi in der Tür stand.
    Die Männer warteten. Angelo Lombardi ziemlich locker, Cole Harper gespannt und unter Druck stehend.
    »Es war auch nicht gut, daß Sie die Bullen geholt haben, Harper«, erklärte der Kidnapper.
    Cole konnte nur bitter lachen. »Ich habe sie nicht geholt. Die sind von allein gekommen. Ich hatte mir nach dem Besuch der Polizei verbeten, daß noch einmal ein Beamter seinen Fuß in mein Haus setzt. Ich habe mich nicht durchsetzen können, aber Sie haben das Geld und…«
    Er hörte die hastigen Schritte des Kindermädchens. Auch Lombardi hatte sie vernommen.
    Brendas Gesicht erschien in einer der Fensteröffnungen. Sie atmete heftig und war außer sich.
    »Was ist?« fragte Angelo.
    »Das Kind… Gwen… sie ist nicht mehr da! Einfach verschwunden!«
    ***
    Im ersten Augenblick sah es so aus, als wollte Lombardi abdrücken und Brenda eine Kugel verpassen. Aber er riß sich noch einmal zusammen.
    »Was hast du da gesagt, zum Teufel?«
    »Gwen ist weg!«
    Lombardi grinste verzerrt. »Willst du mich verarschen?« keuchte er.
    »Wie kann sie verschwinden, wenn wir ihre Fußgelenke gefesselt haben?« In der Tat hatte der Kidnapper auf dem letzten Rest des Weges die Knöchel wieder zusammengebunden.
    »Das weiß ich doch nicht!«
    Lombardi wurde von einer kalten Wut überschwemmt. »Du weißt es nicht. Er weiß nichts, ihr alle wißt nichts. Aber ihr habt euch geschnitten. Ihr wolltet mich reinlegen, doppeltes Spiel habt ihr getrieben, doch nicht mit mir, das schwöre ich euch.« Er ging so weit zurück, daß er beide vor die Mündung bekam. »Ihr steckt mit den Bullen unter einer Decke. Das sollt ihr büßen. Wen soll ich zuerst erschießen?« schrie er. »Wen, verdammt?«
    Er trat noch weiter zurück und verdeckte mit seinem Rücken eine Fensteröffnung.
    Niemand meldete sich.
    »Okay!« flüsterte er und nickte zuerst Harper zu, dann dem Kindermädchen. »Wenn ihr euch nicht einig werdet, entscheide ich es.«
    Er ließ seinen Arm mit der Waffe einen Halbkreis beschreiben. Vor und zurück. Die Augen glänzten wie im Fieber.
    »Auf denjenigen, auf den sie gleich zeigt, den erledige ich zuerst!« versprach er.
    Sein Revolver kam zur Ruhe.
    Die Mündung wies auf — Brenda Rattigan!
    ***
    Sie war getragen worden und auch gelaufen. Dann hatte man sie wieder gefesselt, doch Gwen hatte nicht einen Laut der Klage von sich gegeben und nur die Lippen zusammengepreßt. Trotz ihrer miesen Lage verspürte sie keine Angst. Sie gehörte zu den Menschen, die anderen noch vertrauten. Und dieses Vertrauen brachte sie ihren »Großeltern« entgegen.
    Die würden sie nicht im Stich lassen. Sie hatten sich bereit erklärt, als Schutzengel über sie zu wachen. Beide sorgten dafür, daß ihr kein Leid geschah.
    Schon einmal hatten sie eingegriffen, da allerdings waren die Gangster schneller gewesen.
    Der blonde Mann hatte sie auf den kühlen Boden gelegt. Die Kälte drang durch das dünne Kleid. Dicht über sich sah Gwen die zitternden Zweige eines Ginsterbuschs, in dessen Schatten sie lag. Natürlich hätte sie wegkriechen können, das tat Gwen nicht.
    Sie wartete auf ihre Großeltern.
    Brenda und der Fremde waren verschwunden. Sie selbst konnte den Pavillon nicht sehen, weil sie zu weit von ihm entfernt lag. Aber sie wußte, daß dieser Bau das Ziel der beiden gewesen war. Dann hörte sie auch die Stimmen. In der Stille des Gartens waren sie besonders deutlich zu vernehmen. Ihr Vater war da!
    Für einen Moment huschte ein schmerzlich anmutendes Lächeln über die Lippen des Mädchens. Gleichzeitig freute sich das Kind, daß ein Elternteil gekommen war. Man hatte sie also doch nicht völlig vergessen und abgeschoben.
    Manchmal streichelte
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