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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war
Autoren: Anja Berger
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witzig?“
    „In der Tat, ja.“
    Schmunzelnd zog e r sie noch näher an sich und begann sie ausz u kitzeln. Kichernd setzte sie sich zur Wehr und schlug ihn mit e i nem Kissen. Überrascht von dem Tumult erwachte auch Ge r traud de Clement und näherte sich neugierig dem Geschehen , um sich dann mitten ins Getümmel zu stürzen. Irritiert über diese We n dung im Kampfgeschehen liess sich Jake lachend auf sein Kissen zurückfallen. E t was ausser Atem hob Susanna die Katze hoch und setzte sie auf Jakes Bauch. Sofort rollte sich Gertraud de Clement schnurrend zusammen. Susanna kuschelte sich in Jakes Armbeuge und hätte beinahe ebenfalls ang e fangen zu schnurren. Jake gewann den Eindruck ein Raubtierdomp teur zu sein , do ch er liess die be i den gewäh ren, denn d as leise Schnurren und das Gefühl von S u sannas weichem Haar auf seiner Haut beruhigte ihn spü r bar. Mit der einen Hand kraulte er die Katze mit der anderen zog er seine Frau etwas hoch, um ihr einen Kuss auf den Scheitel geben zu kö n nen. „Ich liebe dich.“
    Susanna musste lächeln. „Ich weiss.“
    Jake war noch nicht ganz zurück in den Tiefschlaf ge fallen, als er e r neut geweckt wurde .
    „Autsch!“ Ganz genau sagen, was ihn als erstes aus dem Schlaf ho l te, die Krallen der erschrockenen Katze oder das scheppernde Telefon, konnte er nicht. Das Telefon stand direkt neben dem Bett, we s halb er nur seinen Arm ausstrecken musste. Beim Blick auf das leuchtende Display wurde ihm flau im Magen. Die französ i sche Vorwahl um diese Uhrzeit konnte nichts Gutes bede u ten. Allerdings waren die Franzosen eine Stunde voraus. Der Versuch, sich mit diesem Gedanken zu ber u higen, scheiterte aber kläglich. Jake bediente die grüne Taste am Hörer und räusperte sich. „Ha l lo?“
    „Papa?“
    Jake erstarrte. „Beth? Ist alles in Or d nung?“
    „ Nichts ist in Ordnung!“ Beth schluchzte laut auf.
    „Was ist passiert? Sprich mit mir!“
    Inzwischen war auch Susanna aufgewacht. Verzweifelt versuchte sie Jake zu bewegen, den Lautsprecher einzuschalten, doch er machte keine Anstalten ihrem Wunsch zu entspr e chen .
    Soeben hörte er noch, wie Beth von einem Weinkrampf geschü t telt wurde, doch der Klang ihrer Stimme entfernte sich und als nächste s meldete sich eine Männersti m me .
    „Monsieur Clement?“
    „Wer sind S ie? Was haben S ie mit meiner Tochter g e macht?“ Jake war ausser sich. Susanna versuchte die aufsteigende Panik zu u n terdrücken.
    „Mon sieur Clement, bitte beruhigen S ie sich. Ich bin Polizist und als so l cher kann ich I hnen sagen, dass kein Verbrechen an I hrer Tochter begangen wurde. Zumindest nicht körperl i cher Natur.“
    Im ersten Moment atmete Jake erleic h tert aus. Doch dann begriff er. „Nicht körperlich? Was wollen S ie damit s a gen?“
    So sachlich wie nur irgend möglich versuchte Inspecteur Jérémie Russeau Jake Clement seine Nachricht zu überbringen. Der I n specteur hatte schnell gemerkt, dass Beth nicht in der Lage dazu sein würde, weshalb er ihr auch den Hörer aus der Hand geno m men hatte .
    „Monsieur Clement, es geht um I hre Schwester.“
    „Dina?“ Die nackte Angst gewann beinahe die Obe r hand. „Was ist mit ihr?“
    „Sie ist tot . “
    Jake lie s s beinahe den Hörer fallen. Um Selbstbeherrschung ri n gend formulierte er ruhiger, als er es selbst erwartet hätte , nur ein Wort. „Tot?“
    Den hysterischen Aufschrei von Susanna nahm er nur ganz am Ra n de wahr. „Wie?“
    „Monsieur, das wissen wir noch nicht. Wir werden die Todesurs a che anhand einer Autopsie feststellen und S ie über die weiteren Erk enn t nisse informieren. Sollten S ie die Möglichkeit haben, nach F rankreich zu reisen, würde ich I hnen dies empfehlen. Ihre Toc h ter haben wir gebeten, bis zum Abschluss der Unte r suchungen noch hier in der Stadt zu bleiben. Sie hat ihr Einverständnis bereits geg e ben.“
    Die Worte des Polizisten wurden von Jakes Gehirn registriert, als wäre es eine M a schine.
    „Wo hat man Dina gefunden?“
    „Auf einem Friedhof.“
    Jake stockte der Atem.
    „Auf welchem Friedhof?“
    Der Polizist sagte es ihm.
    Scharf atmete Jake wieder ein. „Ich werde umgehend die nötigen Reisevorbereitungen treffen.“ Jake war bis aufs äusserste ang e spannt, doch seine Stimme klang ruhig und beherrscht. Während Susanna neben ihm der Oh n macht nahe war.
    „Sagen Sie mir noch eines. Wie haben Sie meine Tochter gefu n den?“
    „Wir haben in der Geldbörse Ihrer Schwester ein Foto
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