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Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will
Autoren: Olivia Gates
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aufgäbe. Kamal ist der zukünftige König. Wahrscheinlich ist er dafür sowieso besser geeignet als ich. Außerdem ist er ungebunden, also dürfte es kein Problem für ihn sein, Aliyah zu heiraten. Faruq und ich sind ja immer noch Prinzen und zweiter und dritter in der Thronfolge. Wie schon zuvor werden wir gemeinsam das Beste für unser Land erreichen.“
    Sie wollte protestieren, aber er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Ich werde meine Entscheidung nie bereuen, ya mashoogati. Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich dich so leiden ließ, und ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Denn ich will, dass du ohne jede Einschränkung glücklich bist, und dafür werde ich alles tun, von jetzt an bis in alle Ewigkeit.“
    In ihrer innigen Umarmung vergaßen sie eine Zeit lang alles um sich herum. Doch dann zwang sich Shehab, wieder in die Realität zurückzukehren. Es gab noch einiges zu klären.
    „Kamal ist ein viel besserer Staatsmann als ich“, sagte er zu dem verdatterten König. „Es wird alles gut werden.“
    „Ich wünschte, ich könnte deinen Optimismus teilen“, blaffte König Atef. „Dein Bruder, der Unberechenbare und Jähzornige, und meine Nichte … nein, Tochter, die Sprunghafte, sollen eine Verbindung eingehen, und dabei soll etwas Gutes herauskommen? Ich glaube, sowohl die Al Shalaans als auch die Al Masuds werden es bereuen, dass sie sich auf diesen Pakt mit der Hochzeit eingelassen haben.“
    Shehab lachte. „Vielleicht sind die beiden genau das, was die Region braucht.“
    „Du meinst, was sie verdient“, spottete der König. Dann wandte er sich an Farah. „Vergib mir, dass ich Shehab von seinem Liebesschwur abhalten wollte, aber ich ahnte nicht, wie tief und innig eure Liebe ist. Und ich konnte mir denken, dass es auf den dritten Al-Masud-Bruder hinauslaufen würde …“ Er verzog das Gesicht, als wäre ihm der Teufel persönlich lieber gewesen. „Aber auf jeden Fall bin ich froh, dass Shehab noch einen Thronfolger in Reserve hatte, auch wenn es Kamal ist. Shehab wird dich glücklich machen, davon bin ich überzeugt. In der Zeit, in der ich dich für meine Tochter hielt, bist du mir sehr ans Herz gewachsen. Ich hoffe, dass wir einander verbunden bleiben.“
    Farah löste sich von Shehab und ging zum König hinüber, um ihn zu umarmen. „Ich wäre froh gewesen, Euch zum Vater zu haben. Doch jetzt freue ich mich, wenn wir … Freunde sind.“
    „ B’Ellahi!“, rief König Atef erfreut. „So sei es, ya bnayti.“
    Besorgt schaute Shehab zu Anna hinüber, die einem Nervenzusammenbruch nahe schien. Er ging zu Farah und flüsterte ihr ins Ohr: „Schließ Frieden mit deiner Mutter, die dich so sehr liebte, dass sie unfähig war, ihre Liebe richtig auszudrücken. Du hast schon oft bewiesen, dass du ein großes Herz hast. Verschließe es jetzt nicht vor ihr.“
    Shehabs Worte klangen weise. Farah brauchte nicht lange zu überlegen. „Ich wollte immer nur, dass du glücklich bist“, sagte sie zu ihrer Mutter. „Denn ich liebe dich. Du hättest deine Probleme nicht alleine durchstehen sollen – ich hätte dir gerne geholfen. Aber ab jetzt werde ich für dich da sein.“ Wieder brach Anna in Tränen aus, und Farah nahm sie tröstend in den Arm. „Jetzt wird alles gut, Mom. Was ich vorhin gesagt habe, war falsch. Wenn du nicht allen verheimlicht hättest, dass ich nicht König Atefs Tochter bin, hätte ich niemals Shehab kennengelernt, der mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht hat. Und jetzt freue ich mich auch, Aliyah zu treffen. Ich habe mir schon immer eine Schwester gewünscht.“
    „Sie wird sich auch freuen“, mischte sich König Atefs Schwester Bahiyah in das Gespräch ein. „Auch sie hätte immer gern eine Schwester gehabt.“
    „Dann bist du jetzt meine Tante.“ Farah fiel ihr um den Hals. „Wie groß meine Familie plötzlich ist!“
    Sie beschlossen, das Gespräch in König Atefs Wohnzimmer fortzusetzen. Mit Freude stellte Shehab fest, dass Farah sich mit allen gut verstand.
    Später, nachdem die anderen gegangen waren, saßen Shehab, Farah und Anna noch zusammen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter entspannte sich zusehends.
    Schließlich beendete Shehab das Beisammensein. Er gab seiner zukünftigen Schwiegermutter einen Kuss auf die Wange und sagte: „Ich hätte dich gern noch zu uns eingeladen, aber du bist ja König Atefs Gast und willst sicher außerdem unbedingt deine andere Tochter kennenlernen. Aber du bist uns jederzeit
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