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Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will
Autoren: Olivia Gates
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eingewilligt. Allerdings so, wie ein schwer kranker Mensch notgedrungen einer Amputation zustimmen würde.
    Er erinnerte sich daran, wie sie freudestrahlend seinen ersten Heiratsantrag angenommen hatte. Dass sie ihn jetzt nur widerwillig heiraten würde, schmerzte ihn.
    Doch noch viel mehr quälte ihn, dass er ihr seine Liebe gestanden hatte. Und sie auch sich selbst gegenüber eingestanden hatte.
    Er hasste sich dafür, dass er immer noch etwas für sie empfand, nachdem sie ihn so enttäuscht hatte. Doch er wusste auch, dass sich das niemals ändern würde. Aber wenn sie ihn schon zu ihrem Gefangenen gemacht hatte, würde er sie auch zu seiner Gefangenen machen.
    „Doch, Farah. Ich will dich wirklich.“
    Verwirrt sah sie ihn an. „Aber du hast doch gesagt …“
    Er sprang auf, zog sie aus ihrem Sitz und umarmte sie. „Es ist mir egal, was ich gesagt habe. Es spielt keine Rolle, was du oder ich ursprünglich geplant haben. Es zählt nur eines …“ Ohne Vorwarnung küsste er sie.
    Obwohl sie sich wehrte, zog er sie in die Schlafkabine. Es war erst Stunden her, dass sie sich hier leidenschaftlich geliebt hatten – und doch eine Ewigkeit. Sie waren andere Menschen gewesen. Er warf sie aufs Bett und legte sich auf sie. Wütend schrie sie auf und trommelte protestierend gegen seine Brust.
    Ernüchtert erhob er sich wieder. Er würde sie nie zwingen, auch wenn sie nicht die war, für die er sie gehalten hatte. Aber eines musste sie ihm gestehen. „Du willst mich auch. Ich weiß, wie es ist, wenn ich einer Frau Lust bereite, aber du bist in meinen Armen fast vergangen vor ungezügelter Leidenschaft und Ekstase. Du zitterst vor Begierde, mich in dir zu spüren, damit ich dir einen Höhepunkt verschaffe, wie nur ich es kann. Versuch gar nicht erst, es zu leugnen. Ich weiß es. Und wenn wir nur das haben können – dann wollen wir wenigstens das genießen.“
    Mit festem Blick sah er sie an. Sie sollte es zugeben.
    Und sie gab es zu, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ungestüm riss sie ihn an sich, küsste ihn stürmisch und machte sich gleichzeitig mit zitternden Händen an seinem Hosenbund zu schaffen. Er stöhnte auf und zerrte an ihren Kleidern. In Sekundenschnelle waren beide nackt. Voll unstillbarer Gier umarmte sie ihn.
    Er konnte keine Sekunde länger mehr warten. Getrieben von unsagbarer Lust drang er in sie ein.
    Als er in ihr war und spürte, dass vielleicht schon seine nächsten Stöße ihnen beiden die Erfüllung bringen würde, hielt er inne, richtete sich auf und sah ihr in die Augen. Ja, sie war es – die Frau, die für ihn geschaffen war, die wahre und einzige, die ihn glücklich machte.
    Sie drängte sich ihm entgegen und ergriff Besitz von ihm. Während sie sich in einem lustvollen Rhythmus bewegten, sahen sie sich fest in die Augen. Schmerz, Ärger und Enttäuschung fielen von ihm ab, und vor seinem geistigen Auge tauchte das Bild eines Kindes auf, das ihre Züge trug. In diesem Moment erreichten beide gleichzeitig den Höhepunkt, und ihm war, als würde er seine ganze Lebenskraft in ihr verströmen.
    Schwer atmend lagen sie beide da. Doch als der Zauber des Moments verflogen war, kehrte die dumpfe Traurigkeit in ihren Blick zurück, und er verspürte eine unbändige Wut.
    „Alles, was du mir im Hotel gesagt hast, hast du dir nur ausgedacht.“ Es war eine Feststellung, keine Frage. „ Ya Ullah, warum hast du mich so angelogen?“
    Sie stand auf, ging zum Kleiderschrank und zog eines der Kleider heraus, die er extra für sie hatte schneidern lassen. Ihre Augen hatten geglänzt, als sie es zum ersten Mal anprobiert hatte. Jetzt war ihr Blick ausdruckslos.
    „Erst jetzt wird mir die Tragweite von all dem hier bewusst“, sagte sie. „Du bist der Kronprinz eines mächtigen Öllandes und hast wahrscheinlich die Macht über Leben und Tod, was deine Untertanen betrifft. Und diese Macht willst du auch über mich ausüben.“
    Er zog sich schnell seine Hose an und ging auf sie zu. „Nein, ich…“
    Barsch schnitt sie ihm das Wort ab. „Du hast mich, wo du mich haben willst. Ich bin eine Schachfigur in deinem politischen Kalkül und eine willige Gespielin in deinem Bett. Aber das reicht dir immer noch nicht. Du willst mir auch noch den letzten Funken Selbstachtung rauben.“
    „ B’Ellahi, Farah, hör auf damit. Ich will doch überhaupt nicht …“
    „Du willst also wissen, warum ich dich angelogen habe? Vielleicht brauchte ich ja nur das Gefühl, dass du nicht der strahlende Sieger in diesem
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