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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt
Autoren: Thomas Brezina
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nächste Abenteuer!“ fügte sie augenzwinkernd hinzu.
    Die vier Knickerbocker grinsten verlegen. Was sollte man darauf sagen?
    „Duuu... Tante Angelika“, begann Poppi schließlich vorsichtig, „wie weit ist eigentlich die Ruine Krähenfels noch von hier entfernt?“
    Die Tante überlegte kurz und sagte dann: „Naja, ungefähr eine Viertelstunde zu Fuß. Wollt ihr sie sehen?“
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik wehrten ab.
    „Viel ist von dem ehemaligen Schloß auch nicht mehr übrig“, erzählte Tante Angelika. „Rund um das alte Gemäuer erstreckt sich ein Moor, in dem die Ruine langsam versinkt. Sie ist absolut einsturzgefährdet. Sehr nahe darf man ohnehin nicht mehr an sie heran.“
    „Ich glaube, wir waren schon einmal dort“, schwindelte Poppi. „Die Ruine steht doch ganz nah an der Weinbergstraße, nicht wahr?“
    „Nein, nein“, winkte die Tante ab. „Von der Weinbergstraße zweigt nur ein Weg ab, der zum Schloß führt. An der Ecke steht eine steinerne Figur, die einmal eine Krähe dargestellt haben soll. Aber die Zeit hat ihr ziemlich zugesetzt. Heute sieht sie wie ein Murmeltier aus!“
    Poppis Trick hatte funktioniert. Nun kannte die Knickerbocker-Bande den Weg zur Ruine.
     
    Vor dem Abendessen zog sich Poppis Tante noch für eine Stunde in ihre Werkstatt zurück. Sie war Keramikerin und wollte noch rasch die Teller für ein Teeservice töpfern.
    Das Zimmer, in dem sie die vier Knickerbocker untergebracht hatte, lag im hinteren Teil des Winzerhauses. Es war eine niedere Holzstube, in der sich kein einziges Möbelstück befand. Dafür hatte Tante Angelika vier Matratzen als Schlaflager auf dem Boden ausgebreitet.
    Hier hockten Axel, Lilo, Poppi und Dominik nun und berieten, wie sie weiter vorgehen sollten.
    „Wir müssen auf jeden Fall bereits vor Mitternacht in der Ruine sein“, entschied Lieselotte. „Dann haben wir genug Zeit, die Schwarze Halle zu suchen und uns zu verstecken.“
    Axel gähnte. „Wann kann ich endlich wieder einmal schlafen? Ich bin zum Umfallen müde“, stöhnte er.
    „Dann lausch’ jetzt dem Konzert der Bettwanzen. Ich wecke dich um halb elf. Da ist Aufbruch! Und schlummere schnell, damit du ein bißchen Schlaf nachholst!“ riet ihm Lilo.
    „Und wir?“ Dominik hatte keine große Lust zu diesem nächtlichen Ausflug, aber er wollte auch nicht so einfach beiseitegeschoben werden.
    „Ihr bleibt hier und haltet mit uns Funkkontakt!“ ordnete Lieselotte an. „Wir machen das wie heute am Nachmittag. Falls wir in Gefahr geraten, könnt ihr sofort die Polizei rufen.“
    Damit war Axel nicht einverstanden. „Ich möchte, daß Dominik mitkommt.“ Er zwinkerte dem Jungen zu und machte eine leichte Kopfbewegung in Lilos Richtung. Falls das Mädchen wieder durchdrehen sollte, brauchte er Unterstützung.
     
    Tante Angelika war eine „Nachteule“, wie sie sich selbst bezeichnete. Schlafen ging sie meistens erst nach Mitternacht und sie dachte nicht daran, ihre Gewohnheiten an diesem Abend zu ändern.
    Die Knickerbocker-Bande verzweifelte. Wie sollten Axel, Lilo und Dominik nur unbemerkt aus dem kleinen Haus schleichen?
    „Wir klettern aus dem Zimmerfenster“, schlug Lilo vor und verwarf die Idee gleich darauf. Das alte Haus hatte nur kleine Luken in den Wänden, und die waren viel zu eng für sie. Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als durch die Wohnstube zur Haustür zu schleichen. Aber wie sollten sie an Tante Angelika vorbeikommen, die dort den ganzen Abend saß und strickte?
    Die Knickerbocker-Bande versuchte alles, um die Tante zum Schlafengehen zu bewegen. Zuerst veranstalteten sie das große Gähnen, denn das wirkt bekanntlich ansteckend. Tante Angelika schien immun dagegen zu sein.
    „Wenn ihr müde seid, dann zieht euch nur zurück!“ forderte sie die Kinder mit einem freundlichen Lächeln auf.
    Dann hatte Poppi eine andere Idee. „Du arbeitest doch oft in der Nacht“, wagte sie den nächsten Vorstoß. „Wirst du dich heute auch noch an die Töpferscheibe setzen?“ Dann war die Tante nämlich in der Werkstatt hinter der Küche und hörte und sah nichts.
    „Nein, nein, wenn ich Gäste habe, widme ich mich ihnen auch. Es war schon schlimm genug, daß ich vorhin noch töpfern mußte“, meinte Tante Angelika und strickte unbeirrt weiter.
    Die vier seufzten verzagt. Was nun?
    Es war Puffi, der der Knickerbocker-Bande aus der Klemme half. Er stellte sich vor die Eingangstür und bellte laut.
    „Ich glaube, er muß mal...“ meinte Poppi. „Ich
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