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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt
Autoren: Thomas Brezina
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versucht, das zu tun. Herr Sechser wußte sich davor zu schützen und hat die Wirkung der Hypnose nur vorgespielt. Durch diesen Trick konnte er ständig verfolgen, ob auch alles nach Plan lief. Die anderen Gauner waren ja meistens in seinem Hof.“
    „Ich habe mich ohnehin gewundert, wieso der Auftraggeber so viel Vertrauen in die Gangster hatte. Genausogut hätten sie auch Geld unterschlagen oder einfach mit den Druckplatten verschwinden können. Da sie aber immer in seiner Nähe waren, hätte Herr Sechser das rechtzeitig mitbekommen. Frasto und Fredo mußten überdies jeden zweiten Tag die gewechselten Banknoten im Hundezwinger hinterlegen, von wo sie der Boß abgeholt hat!“ fügte Dominik hinzu.
    Axel war auch noch etwas eingefallen: „Eigentlich hätten wir schon früher darauf kommen können, daß dieser komische Tierpfleger nicht astrein ist. Als wir Karl-Heinz zum erstenmal verfolgt haben, ist die Sache mit der Dame und dem Pudel passiert. Ihr wißt schon..., die ich zum Taxistandplatz bringen sollte.“
    Lilo verstand nicht, worauf ihr Freund hinaus wollte. „Ja und?“
    „Das war nur ein Ablenkungsmanöver! Damit ich weggehe und der Wagen aus dem Hof fahren kann. Taxis ruft man doch per Telefon. Vor allem, wenn jemand etwas zu tragen hat. Aber wahrscheinlich hat Herr Sechser behauptet, sein Telefon sei gestört und die Dame auf mich gehetzt!“ berichtete Axel.
    „Unfaßbar...“ Herr Monowitsch kam aus dem Staunen an diesem Abend nicht heraus. „Und wie wollte er sich nun nach Jugoslawien absetzen?“
    Das war das Stichwort für Lilos großen Auftritt, denn sie war es gewesen, die das herausgefunden hatte.
    „Er wollte mit einem Ballon nach Jugoslawien fahren. In Eibiswald, an der jugoslawischen Grenze, hat in dieser Woche ein Ballonfahrertreffen stattgefunden. Herr Sechser hat sich einen Ballon zugelegt und heimlich in die Ballongondel einen doppelten Boden eingebaut. Darin hat die Polizei das gesamte ergaunerte Geld gefunden. Insgesamt fast 20 Millionen!“ erzählte Lieselotte.
    Poppi hatte nun aber auch noch eine Frage: „Etwas ist mir unklar. Wozu wollten die Gauner Hunde entführen?“
    Lilo hatte den Privatdetektiv Anatol Bauer im Krankenhaus besucht. Sie war froh, daß sein Beinbruch nicht allzu schlimm war. Außerdem hatte sich die Polizei von seiner Unschuld überzeugt und von einer Verhaftung abgesehen. Herr Bauer hatte Lieselotte bei ihrem Besuch auch den Plan mit den Hundeentführungen erklärt.
    „Fredo kann sogar Tiere in Hypnose abrichten. Den Hunden sollte er beibringen, daß sie auf bestimmte Töne bestimmte Befehle ausführen“, erzählte das Mädchen den anderen. „Der Schwarze Mönch wollte ihnen dann Taschen umhängen lassen. In ihnen hätten sich das erbeutete Geld und kleine Funkgeräte befunden. Die Hunde sollten an der jugoslawischen Grenze ausgesetzt und per Funk – mit Hilfe der Töne – ins Ausland ,gelenkt’ werden.“
    Poppi streichelte dem Bernhardiner über den Kopf und meinte: „Bin ich froh, daß aus dir kein Schmuggelhund geworden ist!“
    Karl-Heinz kratzte sich am Kopf: „Werde ich eigentlich für den Bankeinbruch und den Hotelüberfall bestraft werden?“
    Lilo wußte darüber bereits mehr. „Nein! Die Polizei hat gesagt, daß alle hypnotisierten Leute straffrei ausgehen. Sie haben schließlich nicht gewußt, was sie taten.“
    Den Studenten beschäftigte aber noch eine andere Frage: „Sagt, werde ich jetzt jedesmal eine Bank ausrauben, wenn ich zufällig 13 Uhrschläge höre?“
    Lilo schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Die Polizei hat bereits die Unterlagen von Fredo gefunden. Um die Hypnose aufzuheben, soll ein Schrei vom Uhrturm über die Stadt tönen. Wie einst der Orgelschrei. Mit Hilfe einer großen Verstärkeranlage wird das noch heute abend geschehen. Dann bin auch ich wieder ,normal’!“
    Kaum hatte Lieselotte das ausgesprochen, hörten die Kinder und Poppis Eltern auch schon einen hohen, scharfen Schrei vom Schloßberg.
    „Naja“, seufzte Lilo, „das war wohl das Ende dieses Falles.“
    „Ich hoffe für meine Nerven, daß das überhaupt euer letztes Abenteuer dieser Art war!“ mahnte Frau Monowitsch die Kinder mit einem strengen Blick.
    „Mami“, Poppi hob ihre Hand wie zu einem Schwur, „ich verspreche dir, das war der letzte Fall, in den wir uns eingemischt haben.“
    Die drei anderen starrten sie entsetzt an.
    „Für heute“, fügte Poppi leise hinzu. Laut genug, damit es ihre Knickerbocker-Freunde hören und loslachen
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