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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht schwer sein. Ich kann mir vorstellen, selbst eine oberflächliche Untersuchung durch einen Roboterfachmann ...«
    »Ein Roboterfachmann genügt in diesem Fall nicht, Freund Elijah. Nur ein befähigter Roboterpsychologe hätte genug Einfluß und Erfahrung, in einem so wichtigen Fall eine Entscheidung zu treffen. An Bord des Schiffes befindet sich niemand mit solchen Fähigkeiten. Eine solche Untersuchung kann nur durchgeführt werden, wenn wir auf Aurora sind ...«
    »Und dann ist die Bescherung da. Nun, ihr seid hier auf der Erde. Wir können einen Roboterpsychologen auftreiben, und alles, was auf der Erde passiert, wird die Ohren auf Aurora bestimmt nie erreichen, und es wird keinen Skandal geben.«
    »Nur, daß weder Dr. Humboldt noch Dr. Sabbat erlauben werden, daß ihre Diener von einem Roboterpsychologen der Erde untersucht werden. Der Erdenmensch würde den Roboter ...« Er schwieg.
    Lije Baley sagte gleichmütig: »Er müßte den Roboter anfassen.«
    »Es handelt sich um alte Diener, von denen man viel hält ...«
    »Und die durch die Berührung eines Erdenmenschen nicht befleckt werden sollen. Verdammt, was soll ich dann deiner Meinung nach tun?« Er schwieg und verzog das Gesicht. »Tut mir leid, R. Daneel, aber ich begreife nicht, warum du mich mit in die Sache hineingezogen hast.«
     
    »Ich war mit einem Auftrag auf dem Schiff, der mit dem jetzigen Problem überhaupt nichts zu tun hat. Der Kapitän wandte sich an mich, weil er sich an irgend jemand wenden mußte. Anscheinend war ich Mensch genug, um angesprochen werden zu können, und Roboter genug, um einen sicheren Empfänger für vertrauliche Mitteilungen abgeben zu können. Er erzählte mir die ganze Geschichte und fragte, was ich tun würde. Ich sah, daß unser nächster Sprung leicht die Erde zum Ziel haben könnte. Obwohl es mir so unmöglich wie ihm war, das Spiegelbild aufzulösen, sagte ich dem Kapitän, daß es auf der Erde jemand gäbe, der helfen könnte.«
    »Jehoshaphat!« murmelte Baley.
    »Bedenke, Freund Elijah, wenn es dir gelingt, dieses Puzzle zu lösen, würde das deiner Karriere förderlich sein, und die Erde selbst könnte vielleicht Nutzen davon haben. Die Sache könnte natürlich nicht veröffentlicht werden, aber der Kapitän verfügt in seiner Heimatwelt über einigen Einfluß und würde sich dankbar erweisen.«
    »Du setzt mich nur einer noch größeren Belastung aus.«
    »Ich bin völlig überzeugt«, sagte R. Daneel gleichmütig, »daß du schon eine Vorstellung hast, welcher Weg eingeschlagen werden muß.«
    »Wirklich? Ich denke, der offenkundigste Weg wäre, die beiden Mathematiker zu befragen, von denen einer anscheinend ein Dieb ist.«
    »Freund Elijah, ich fürchte, daß keiner der beiden in die Stadt kommen wird. Und keiner von beiden wird wollen, daß du zu ihnen kommst.«
    »Und es gibt keine Möglichkeit, ganz gleich, wie groß die Not ist, einen Raummenschen dazu zu zwingen, mit einem Erdenmenschen Kontakt aufzunehmen. Ja, ich verstehe das, Daneel – aber ich dachte an eine Befragung über Kabelfernsehen.«
    »Das geht auch nicht. Eine Vernehmung durch einen Erdenmenschen werden sie nicht über sich ergehen lassen.«
    »Was wollen die dann von mir? Kann ich mit den Robotern sprechen?«
    »Die würden auch nicht zulassen, daß die Roboter herkommen.«
    »Jehoshaphat, Daneel. Du bist aber doch hergekommen?«
    »Aus eigenem Entschluß. Während ich an Bord des Schiffes bin, ist mir gestattet, solche Entschlüsse zu fassen, ohne daß ein menschliches Wesen, vom Kapitän abgesehen, Einspruch dagegen erheben kann – und der Kapitän wollte unbedingt den Kontakt herstellen. Da ich dich kannte, wußte ich, daß ein Fernsehkontakt nicht genügen würde. Ich wollte dir die Hand schütteln.«
    Lije Baley war gerührt. »Ich weiß das zu schätzen, Daneel, aber ich wünsche ehrlich, du hättest in diesem Fall davon Abstand genommen, an mich zu denken. Kann ich wenigstens über Fernsehen mit den Robotern sprechen?«
    »Das ist, glaube ich, zu machen.«
    »Wenigstens etwas. Das bedeutet, ich werde mich auf ziemlich ungehobelte Art als Roboterpsychologe betätigen.«
    »Du bist doch Detektiv, Freund Elijah, kein Roboterpsychologe.«
    »Schön, reden wir nicht mehr davon. Denken wir ein bißchen nach, bevor ich sie jetzt sehe. Sag mal, ist es möglich, daß beide Roboter die Wahrheit sagen? Vielleicht war die Unterhaltung der beiden Mathematiker zweideutig. Vielleicht war sie von einer Art, daß jeder Roboter mit gutem
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