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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt
Autoren: Dean R. Koontz
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Opfer hatten auf die eine oder andere Weise mit illegalem Rauschgifthandel zu tun gehabt.
    Es gingen Gerüchte um, daß sich ein Bandenkrieg anbahnte, ein Streit um Einflußbereiche, aber Jack hielt nicht viel von dieser Erklärung. Zum einen waren die Gerüchte ... sonderbar. Außerdem sahen diese Fälle nicht wie Bandenmorde aus. Das Werk eines professionellen Killers waren sie sicher nicht; nichts an ihnen war sauber, effizient oder professionell. Es war ein wüstes Abschlachten, das Produkt einer bösen, abgründigen, verkorksten Persönlichkeit.
    »Die Anzahl der Wunden paßt in das Schema«, stellte Jack fest.
    »Aber es sind nicht die gleichen Verletzungen, wie wir sie vorher gesehen haben. Damals waren es Stichwunden. Das hier sind eindeutig keine Stichverletzungen. Dafür sind die Wundränder zu zerfetzt. Vielleicht ist der Mord doch nicht von derselben Hand ausgeführt worden.«
    »Doch«, sagte er.
    »Das kann man noch nicht sagen.«
    »Es ist derselbe Fall«, beharrte er.
    »Das klingt so sicher.«
    »Ich spüre es.«
    »Komm mir nicht mit der mystischen Tour, so wie gestern.«
    »Gestern haben wir brauchbare Anhaltspunkte verfolgt.«
    »In einem Voodoo-Laden, in dem man Ziegenblut und magische Amulette kaufen kann.«
    »Na und? Trotzdem war es ein brauchbarer Anhaltspunkt«, sagte er.
    Sie musterten schweigend die Leiche.
    Dann meinte Rebecca: »Sieht fast so aus, als hätte ihn irgend etwas an die hundertmal gebissen. Er sieht so... zer
    fressen aus.«
    »Ja. Etwas Kleines«, stimmte er zu.
    »Ratten?«
    »Das hier ist wirklich eine gute Gegend.«
    »Ja, sicher, aber sie gehört auch zu der einen, großen, glücklichen Stadt, Jack. Die guten und die schlechten Gegenden teilen sich die gleichen Straßen, die gleichen Abwasserkanäle und die gleichen Ratten. Das ist praktizierte Demokratie.«
    »Wenn das Rattenbisse sind, dann sind die verdammten Biester dahergekommen und haben ihn angeknabbert, nachdem er schon tot war; der Blutgeruch muß sie angelockt haben. Ratten sind im Grunde Aasfresser. Sie sind alles andere als mutig. Sie sind nicht aggressiv. Die Leute werden nicht im eigenen Heim von Rattenhorden angefallen. Hast du so was schon mal gehört?«
    »Nein«, gab sie zu. »Die Ratten kamen also, nachdem er schon tot war, und sie haben ihn angenagt. Aber es waren nur Ratten. Versuch nicht, etwas Mystisches draus zu machen.«
    »Habe ich irgendwas gesagt?«
    »Du hast mich gestern wirklich beunruhigt.«
    »Wir haben doch nur brauchbare Anhaltspunkte verfolgt.«
    »Und uns zu diesem Zweck mit einem Hexenmeister unterhalten«, sagte sie verächtlich.
    »Der Mann war kein Hexenmeister. Er war...«
    »Verrückt. Genau das war er. Verrückt. Und du bist dagestanden und hast ihm mehr als eine halbe Stunde lang zugehört.«
    Jack seufzte.
    »Das sind Rattenbisse«, sagte sie. »Und sie haben die eigentlichen Verletzungen kaschiert. Wir müssen die Autopsie abwarten, um die wirkliche Todesursache zu erfahren.«
    »Ich bin jetzt schon sicher, daß es die gleiche sein wird wie bei den anderen. Eine Menge kleiner Stichwunden unter diesen Bissen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte sie.
    Jack verspürte eine leichte Übelkeit und wandte sich von dem Toten ab.
    Rebecca sah sich weiter um.
    Der Rahmen der Bade/immertür war zersplittert, und das Türschloß war aufgebrochen.
    Während Jack den Schaden untersuchte, sprach er einen bulligen, rotgesichtigen Streifenbeamten an, der in der Nähe stand. »Sie haben die Tür so vorgefunden?«
    »Nein, nein, Lieutenant. Sie war fest verschlossen, als wir herkamen.«
    Rebecca drehte sich um und sah den Streifenbeamten an. »Verschlossen?«
    Der Beamte sagte: »Sehen Sie, diese Mieze, die Parker ... hm, ich meine, diese Miß Parker... sie hatte einen Schlüssel. Sie hat aufgesperrt, ist ins Haus gegangen und hat nach Vastagliano gerufen, dann dachte sie, er schläft noch und ist heraufgekommen, um ihn zu wecken. Sie fand die Badezimmertür verschlossen, bekam keine Antwort und kriegte Angst, daß er vielleicht einen Herzanfall gehabt haben könnte. Sie schaute unter der Tür durch, sah seine Hand, irgendwie ausgestreckt, und das ganze Blut. Sie hat sofort 911 angerufen und es gemeldet. Ich und Tony -mein Partner -waren als erste hier, und wir haben die Tür aufgebrochen, für den Fall, daß der Bursche noch lebte; aber wir haben auf einen Blick gesehen, daß das nicht der Fall war. Dann fanden wir den anderen in der Küche.«
    »Die Badezimmertür war von innen
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