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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
Autoren: Sonya Kraus
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und das wird dann auf mysteriöse Weise früher oder später auch Wirklichkeit. (Julius behauptet übrigens immer, da sei das »Gesetz der Anziehung« am Werk – siehe auch S. 117 f. > )
     
Rezept für eine »Pink Lady« (alkoholfrei)
     
    Falls Sie gerade Lust auf die süße Lady bekommen haben, hier ist das Rezept!
     
    1 cl Cassis (schwarzer Johannisbeersirup) ohne Alkohol
    2 cl Grenadine
    150 ml Grapefruitsaft
    50 ml Orange-Maracuja-Guarana-Saft
    Etwas zerstoßenes Eis
     
    Alles in ein hübsches Glas füllen. Mit einem Stückchen Ananas und einer Cocktailkirsche garnieren. Dann ein bisschen die Vorfreude genießen und sich schön auf das sanfte Rosa konzentrieren. Immer dran denken: Das Auge trinkt mit. Speziell in diesem Fall! (Warum? Das lesen Sie auf S. 31 ff. > ) Und dann: Wohl bekomm’s!
     
    Julius würde außerdem selbstverständlich niemals einen blutrünstigen Krimi lesen oder einen Horrorfilm anschauen: »Viel zu viel negative Energie«. Er ist überzeugt, dass Negatives Negatives anzieht und Positives Positives. Kurz gesagt: Julius ist der Topexperte in Sachen Think Pink. Und genau darum waren wir, wie gesagt, zum kreativen Brainstorming verabredet. Nach unserem morgendlichen Treffen wollte ich dann nach Köln ins Studio sausen. So weit jedenfalls mein Plan. Aber John Lennon hat es schon auf den Punkt gebracht:
     
Leben ist das, was passiert, während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen.
     
    Sie ahnen es: Es kam alles ganz anders …
     
    PINK POWER – MÖGE DIE MACHT MIT MIR SEIN
     
    Ich betätigte die Klingel und wartete. Doch es passierte – gar nichts. Kein Summer öffnete mir die Tür, die Gegensprechanlage blieb stumm. Noch mal: Dingdong! Dingdong ! Nix! Stille! Na großartig, niemand zu Hause? Hatte Julius unser wichtiges »Date« vergessen? Gerade wollte ich noch etwas energischer vorgehen und dem Begriff »Sturm klingeln« eine Steigerung verpassen, da hielt ich inne. Da war was! Ich hörte es schlurfen. Dann schepperte es, und ein gedämpftes »Aua« drang an mein Ohr. Anschließend setzte das Schlurfen wieder ein und wurde lauter. Schließlich ging die Tür auf, und Julius stand vor mir. Total verpennt blinzelte er ins Tageslicht. In Flipflops und in sexy Boxershorts, die sich verdächtig ausbeulten. Ich musste grinsen, hier hatten wir es mit einer astreinen PRÄ-MO-LA zu tun (kurz für »prächtige Morgenlatte«). Die stand leider, wie der komplette Mann, der Damenwelt nicht zur Verfügung. Wenn ich nicht bestens versorgt gewesen wäre, hätte ich das einmal mehr als ungerecht empfunden. Im Hintergrund sah ich die umgekippte sündhaft teure orientalische Metallvase, die Julius als Schirmständer benutzte. Detective Kraus schloss messerscharf: Hier lag der Grund für das Scheppern!
    »Sonya? Was machst du denn hier? Und wieso ist es schon so hell?«
    »Wir waren verabredet, mein Süßer!«
    Julius kratzte sich verwirrt am Wuschelkopf. »Ääääh, verabredet? Wie? Heute? War das nicht erst … später? Was für ein Datum haben wir denn?«
    Ich kramte mein Blackberry heraus, öffnete die Kalenderfunktion und zeigte ihm meine Notiz zu unserem vereinbarten Treffen. »Da steht’s, du Schlafmütze: dreiundzwanzigster März. Brainstorming ›Zitrone‹. Glaubst du mir jetzt?«
    Julius gähnte und rieb sich das Kinn.
    »Dreiundzwanzigster März? Moment … Irgendwas war am dreiundzwanzigsten März.«
    »Bingo! Vollkommen richtig geraten«, sagte ich. »Unser Treffen nämlich. Lass mich mal durch, ich schmeiß die Kaffeemaschine an, und du hüpfst am besten unter die Dusche. Aber vergiss nicht, kalt abzuduschen. Ist gut fürs Gewebe und macht wach für intellektuelle Höhenflüge!«
    Schon hatte ich mir den Weg in Julius’ topausgestattete Hightech-Cucina gebahnt und schaufelte Öko-Fair-Trade-Arabica-Espresso (Julius ist der Ansicht, dass bereits jeder Einkauf eine Gelegenheit ist, gutes Karma in die Welt zu bringen) in die glänzende Edelstahlmaschine. Ein Gimmick, das vermutlich so viel kostete wie mein Wagen unten auf der Straße. Julius war nicht nur generös zu allen anderen, sondern auch zu sich selbst. »Nur wenn du dich selbst liebst, kannst du auch andere lieben«, war sein gern und oft zitiertes Credo.
    Doch im gleichen Moment, in dem ich das Wasser in den Tank der Espressomaschine kippen wollte, ertönte ein ebenso ohrenbetäubendes wie unzweideutiges »Verdammte Scheiße, Scheiße, Scheiße!« aus der Diele. Das klang ja so gar nicht nach meinem stets gut
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