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Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Titel: Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch
Autoren: Mara Andeck
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gegenüber. Der wollte sich doch gerade mit mir unterhalten und stand nur ein paar Schritte entfernt, wie übrigens fast unsere ganze Klasse! Ich versuchte zu protestieren, aber Jakob ließ mir nicht genug Luft zum Reden.
    Und dann ging mir plötzlich ganz der Sauerstoff aus und ich japste vor Schreck. Jakobs Hände waren unter meinem Top! Sie umfassten meine Taille und wanderten langsam nach vorn. Ähm, was machte der da? Tut man so was in aller Öffentlichkeit? Der Baum, der uns verdecken sollte, hatte gerade mal den Umfang eines Besenstils. Alle konnten uns sehen.
    »Jakob, wir sind hier nicht allein.« Ich schob ihn ein Stück weg. Er sah mich an, als wäre er aus tiefem Schlaf erwacht. »Okay«, murmelte er. »Dann suchen wir uns einen Ort, an dem wir das sind.« Er küsste mich wieder und seine Hände wanderten schon wieder nach oben.
    »Später«, sagte ich, während ich seine Pfoten wegschob. »Sorry, aber jetzt muss ich Dana helfen. Ich bin fürs Buffet eingeteilt.«
    Doch Jakob küsste einfach weiter, als hätte ich nichts gesagt. Seine Hände tasteten sich jetzt nach hinten, wo sie sich am Verschluss meines BH s zu schaffen machten.
    »He, Jake, nicht, … es muss doch … alles hübsch und appetitlich … angerichtet werden.« Ich drückte ihn energisch auf Abstand.
    »Das ist es doch schon«, murmelte er und ließ seinen Blick langsam an mir herunterwandern. Ich zog mein Top glatt,küsste ihn noch einmal mit spitzen Lippen, dann entwand ich mich seinen Armen und ging.
    »Lilia?«, fragte Tom.
    Sofort war Jakob neben mir und legte mir den Arm um die Schultern. Er richtete sich auf, wölbte den Brustkorb und grunzte. Ganz klar männliches Imponiergehabe. Jakob bewachte sein Weibchen. Tom zog ab.
    Als ich an dem langen Holztisch stand und die Salate mit Radieschen und Tomaten verzierte, ließ Jakob mich immer noch nicht aus den Augen. Er versuchte, mir im Weg zu sein, wo er konnte und jedes Mal, wenn ich an ihm vorbeigehen wollte, durfte ich erst weiterlaufen, wenn ich ihn geküsst hatte. Ich fand das ja irgendwie niedlich, trotzdem war es mir fast ein bisschen zu viel.
    Die Jungs an der Feuerstelle hatten inzwischen beinahe unseren gesamten Vorrat an Zeitungspapier abgefackelt, ohne dass auch nur ein einziges Flämmchen auf das Holz übergesprungen war. Die brauchten Hilfe. Ich nutzte die Gelegenheit, um ein paar Meter Distanz zwischen Jakob und mich zu bringen.
    »Macht mal Platz.« Ich drängelte mich nach vorn. »Feuer machen gehört zu meinen wenigen Talenten.« Bevor ich ein Streichholz an das letzte Papierknäuel hielt, schichtete ich das Holz um. Dann beugte ich mich vor und pustete gleichmäßig in die Glut. Der Jadeanhänger von Tom, den ich an einem Lederband um den Hals trug, geriet dabei gefährlich in die Nähe der aufzüngelnden Flammen.
    Jakob stand hinter mir und tätschelte meinen Po.
    »Halt das mal«, sagte ich zu ihm und streifte mir die Kette über den Kopf. »Dann sind deine Pfoten wenigstens sinnvollbeschäftigt.« Kurze Zeit später flackerte und knisterte das Feuer.
    Haha!
    Applaus!
    »Lilia, hast du mal Zeit?«, fragte Tom wieder.
    »Du siehst doch, dass sie beschäftigt ist«, knurrte Jakob und hauchte mir einen Kuss auf die nackte Schulter.
    »Später, okay?« Ich lächelte Tom verlegen an.
    Flockes Primel-Plan war übrigens aufgegangen. Kaum hatte er den Korb samt Hundebaby aus dem Auto geholt, war er von Mädchen umzingelt und Primel war der Star des Abends. Als Flocke dann nach einer Weile so tat, als wolle er nach Hause gehen, quiekten alle enttäuscht auf. Sie sagten, er solle doch bleiben, es sei nun wirklich genug Essen für alle da, und auch für Primel würde bestimmt ein Schnitzel abfallen. Florian ließ sich eine Weile bitten, dann gab er nach.
    Ich zog Dana beiseite, um ihr ins Ohr zu flüstern, dass die verschrumpelten, fast schwarzen Muffins ganz rechts außen am Buffet von Florian stammten. »Es sind Bananenmuffins, auch wenn man es nicht sieht.« Sie zwinkerte mir zu. Dann vertilgte sie mit bewundernswerter Selbstbeherrschung direkt vor Flockes Augen zwei der Monster-Muffins. Später ertappte ich sie dabei, wie sie weitere drei in ihrem Rucksack verschwinden ließ. »Ist doch peinlich für ihn, wenn sie alle übrig bleiben«, flüsterte sie. Aus geschwisterlicher Solidarität würgte ich auch eins runter. Na gut, nur ein halbes, wenn ich ehrlich bin. Die zweite Hälfte zerkrümelte ich zwischen den Fingern und düngte damit den Waldboden.
    »Lilia, ich muss mit
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