Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
erreicht. Alles andere war im Vergleich dazu fast ein Kinderspiel. Fast...
    Man hatte das Seil so hochgebunden, daß es nicht störte, doch war es keinesfalls geeignet, dem Gewicht von hundert Kilo standzuhalten. Es glitt aus seinen Halterungen und fing nun an wie ein Pendel über dem Publikum zu schwingen ... Genau das hatte Jules erhofft. Als die Pendelbewegung einsetzte, ließ sich Jules so schnell als möglich am Seil hinuntergleiten. Dabei trachtete er es so einzurichten, daß er so tief unten als möglich anlangte, sobald das Seil den Nadir seines Bogens erreicht hatte.
    Aus Erfahrung wußte Jules, daß ein Schuß aus einem Stunner auf den als Lady Bloodstar agierenden Roboter keine Wirkung ausüben würde. Dazu bedurfte es schon eines Strahlers, und es mußte ein einziger, treffsicherer Schuß sein. Er wußte, daß die Roboter über Reflexe verfügten, welche jene eines DesPlainianers weit in den Schatten stellten. Schoß er beim ersten Versuch daneben, so würde es keinen zweiten geben. Dem Roboter würde genügend Zeit bleiben, Kaiser und Prinzessin zu töten. Außerdem durfte man in Anwesenheit eines so illustren Publikums nicht ziellos herumballern – wie leicht konnte ein Schuß eine Persönlichkeit größter Bedeutung töten oder verletzen.
    Nun erst bemerkte das Publikum, was sich da oben abspielte. Köpfe wandten sich in seine Richtung, er wurde angestarrt, und es erhob sich unterdrücktes Raunen, weil sich alle fragten, welches aufsehenerregende und unerwartete Ereignis nun wohl stattfinden würde. Handelte es sich um einen Attentatsversuch? Wo waren die Sicherheitsposten? Woher war dieser Eindringling gekommen, und wie hatte er es geschafft, dort hinauf zu gelangen? Diese und Dutzende anderer Fragen gingen den Menschen durch den Sinn – viel zu spät natürlich. Denn noch ehe jemand reagieren konnte, würde alles vorbei sein.
    Unter den zu ihm emporgewandten Gesichtern bemerkte Jules plötzlich eines, das ihn völlig aus der Fassung brachte – das Gesicht von Lady A! Sie hatte also die Stirn gehabt, praktisch vor der Nase des SOTE zu der Zeremonie zu kommen! Aber schließlich hatten nur fünf Menschen in der Regierung Kenntnis von ihrer Existenz, und diese fünf hatten sich große Mühe gegeben, daß Lady A davon nichts merkte. Es war daher nur natürlich, daß sie sich hier völlig sicher wähnte.
    Hätte Jules geahnt, wieviel Kümmernis diese Person noch verursachen sollte, so hätte er seinen Strahler auf sie gerichtet und damit zahllose Menschenleben gerettet. Doch im Moment dachte er nur an zwei Menschenleben – an das Leben des Kaisers und der Prinzessin. Beiden drohte Gefahr vom Roboter, und es war seine beschworene Pflicht, sie zu retten. Jules richtete seine Aufmerksamkeit mit angespannter Konzentration auf Lady Bloodstar, die rechts hinter Kaiser und Prinzessin stand. Der Roboter hatte Jules' Annäherung gesehen, sein computerschnelles Gehirn hatte die Situation analysiert, er hob die rechte Hand...
    Jules durfte nicht länger warten. Obwohl er noch nicht den Tiefpunkt des Pendelschwunges erreicht hatte, legte er an und feuerte. Sengend schoß der Strahl aus der Mündung und bohrte sich durch den Leib des mechanischen Attentäters. Funken sprühten, geschmolzenes Metall und Plastik zischten.
    Nun überstürzten sich die Ereignisse. Der Kaiser, der Jules zu spät erkannte, wich seitwärts aus, um aus der Schußlinie zu geraten und stieß seine geliebte Tochter zu Boden. Er deckte sie mit seinem Leib, damit die Nachfolge für alle Fälle gesichert blieb. Nun gab es am Roboter eine kleine Explosion, die ein paar geringfügige Verletzungen bei den Umstehenden bewirkte, eine große Katastrophe aber blieb aus. Jetzt geriet die Menge in Aufruhr. Die Menschen schrien und tobten in der Meinung, ein Krieg wäre ausgebrochen.
    Als Jules' Seil den Tiefpunkt erreicht hatte und wieder nach oben ausschwingen wollte, ließ er es los und ließ sich durch den Schwung über die Menschenmassen hinwegtragen. Er vollführte mitten in der Luft eine Drehung und sah sich nach Lady A um. Ja, er konnte sie flüchtig sehen, doch die schöne Verschwörerin hatte sich geduckt und wurde nun von anderen verdeckt, die in Panik aufgesprungen waren. Jules konnte nicht auf sie anlegen und einfach wild in die Menge schießen.
    Jules hatte seinen Sprung so angelegt, daß er auf einer verhältnismäßig leeren Stelle landete. Er riß zwar ein paar Leute bei der Landung um und rollte ziemlich unbeholfen ab. Wenn er Lady A
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher