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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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28. Februar 2225 diesen Ort wählte, um sich selbst zum Kaiser Stanley I. des Erdimperiums zu proklamieren. Und als diese Nachricht an alle Planeten ausgestrahlt wurde, verlieh diese großartige Umgebung diesem unerhörten Griff nach der Macht noch mehr Ansehen und Autorität.
    Fünf Jahre sollten vergehen, und der Engelspalast wurde einem gänzlich anderen Zweck zugeführt. Gegen den Kaiser tobte die sogenannte Revolte der Herzöge, und Admiral Kiril Bloodstar machte in einem letzten verzweifelten Versuch, die kaiserliche Streitmacht zu konsolidieren, den Engelspalast zu seiner Befehlszentrale. Dank der glänzenden Strategie der Admirals wurden der Kaiser und seine Familie – und das ganze Imperium- gerettet. Als Dank benannte Stanley den Engelspalast um und übergab den Bau auf ewige Zeiten der Familie des Admirals zusätzlich zu dem erblichen Titel Lord oder Lady Bloodstar of Bloodstar Hall.
    Seitdem hatte sich die Familie Bloodstar um das Imperium hervorragende Dienste erworben. Sie hatte zahllose Staatsmänner und Militärs hervorgebracht, und es kam nur selten vor, daß kein Bloodstar unter Räten des Kaisers zu finden war. Es hatte sogar Eheschließungen zwischen Bloodstars und der Stanley-Linie gegeben, und so kam es, daß die gegenwärtige Lady Bloodstar die zehnte in der Reihe der Thronfolger war.
    Bloodstar Hall war in der Zwischenzeit Schauplatz aller feierlichen Staatszeremonien geworden. Hier wurden alle Kaiser und Kaiserinnen gekrönt. Hier fanden Hochzeitsfeierlichkeiten und Gedächtnisgottesdienste statt. Die Bloodstar Hall stand ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten, als Pflichtübung für jeden Touristen, der die Erde besuchte.
    Der Nordflügel der Halle war vor Jahrhunderten renoviert worden und diente nun als offizielle Residenz der Familie Bloodstar. Dieser Nordflügel war daher am Tage von Prinzessin Ednas Vermählung von Menschenmassen freigehalten worden. Seit dem Vortag drängten sich nämlich die Menschen zu Tausenden um die Bloodstar Hall. Das Roboter-Duplikat der gegenwärtigen Lady Bloodstar passierte am Vorabend der Hochzeit ungehindert die Postenreihe. Hätte jemand sich wegen dieses Ausgangs zu später Stunde gewundert und sie angesprochen, so hätte sie gesagt, sie wolle einen kurzen Spaziergang machen, weil sie wegen des morgigen Tages sehr nervös wäre.
    Im Inneren des Gebäudes angekommen, ging sie schnurstracks in ›ihr‹ Gemach, wo sie sich nun der echten Lady Bloodstar gegenübersah – und diese hatte nicht die geringste Chance gegen ein Roboter-Double, das um ein Vielfaches schneller denken und handeln konnte und überdies über unglaubliche mechanische Kräfte verfügte.
    Nun war niemand mehr da, der ihre Identität anzweifeln konnte, und der Roboter konnte sich in der ganzen Halle die Sicherheitseinrichtungen ansehen. Kein Mensch würde einer so bedeutenden Persönlichkeit Fragen stellen. Schließlich durfte sie mit Fug und Recht Nachschau halten, ob die Prinzessin morgen sicher sein würde. Und überall, wo sie vor die Halle trat, hinterließ sie einen kleinen, mit einem Zeitzünder versehenen Kanister mit TCN-14. Im Inneren der Halle versteckte sie Handfeuerwaffen an vorher bestimmten Plätzen. Danach ging sie in die Nachrichtenzentrale und zerstörte die Leitungen für ankommende Nachrichten. Egal wie dringend jemand morgen von draußen die Verbindung mit dem Inneren herstellen wollte, diese Leitungen würden keine Meldung durchlassen. Die Verschwörung wollte sichergehen, daß niemand, der zufällig auf ihre Pläne stieß, eine Warnung weitergeben konnte.
    Als nächstes stellte die Roboter-Dame die Verbindung mit einer bestimmten Vidicom-Nummer her. Sie ließ es am anderen Ende zweimal summen, dann legte sie auf und wählte noch einmal. Diesmal ließ sie es nur einmal summen. Dies war das Code-Signal, das Lady A mitteilte, daß die Halle abgesichert und für die morgige Operation bereit war.
    Daraufhin ging die falsche Aristokratin wieder auf ihr Zimmer. Als Roboter hatte sie kein Schlafbedürfnis. Trotzdem legte sie sich mit geschlossenen Augen aufs Bett, für den Fall, daß jemand vom Personal zufällig hereinkäme. Und während sie so dalag, überdachte sie die Anweisungen für den morgigen Staatsstreich.
    Jules schäumte innerlich, während er auf den überfüllten Straßen dahinraste und verzweifelt versuchte, Bloodstar Hall vor der angegebenen Zeit zu erreichen. Liebend gerne hätte er mit einem Knopfdruck seinen Wagen als Flugzeug in die Luft gehen
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