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Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Titel: Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...
Autoren: Mark Brandis
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versengte Gesicht warf. Es half ihm nicht mehr; es war bereits geschehen. Er hätte starten sollen ohne diesen letzten Akt der Großmannssucht, mit dem er uns zu demütigen hoffte.
    Der erste Sonnenstrahl, der durch die Scheiben des Cockpits drang, war auf den Inhalt des offenen Koffers gefallen. Und er hatte das schlummernde Feuer der Diamanten geweckt: das Kalte Licht.
    „Kommen Sie!“
    Lieutenant Stroganow und ich rannten los. Wir erreichten die Rampe, keuchten die Stufen hinauf und betraten das Schiff. Bevor wir in das Cockpit eindrangen, legten wir die Filter vor. Und selbst durch die nun abgedunkelten Helmscheiben hindurch tat das Funkeln und Sprühen der ikarischen Diamanten den Augen weh. Ich klappte den Koffer zu.
    Piet Gumboldt war neben dem ausgeglühten Pilotensitz in die Knie gebrochen. Er wimmerte. Seine Hände machten ziellose, unkontrollierte Bewegungen. Lieutenant Stroganow beugte sich zu ihm herab, und als er sich wieder aufrichtete, schüttelte er den behelmten Kopf.
    „Er ist blind, Sir“, sagte Lieutenant Stroganow.

21. Rekonstruktion des Tatbestandes
    Der Rettungskreuzer Albert Schweitzer dümpelte seit vierundzwanzig Stunden untätig auf seiner Raumstation Zulu Charly Whiskey, als mitten in der Nacht sein Vormann Bill Harding, ein ehemaliger Frachtschiffer, ins FK gerufen wurde.
    Harding - lederhäutig, mit farblosen Augenbrauen über schmalen Sehschlitzen - erschien im Unterhemd.
    „Was liegt an?“
    Horst Mahlow wiegte den Kopf.
    „Wieder mal die Ikarus-Affäre, Sir. Las Lunas hat da was für uns.“
    Harding klemmte sich hinter das Gerät, meldete sich und vernahm Mike Bergers Stimme.
    „Hallo, die Albert Schweitzer! “
    „Hallo, Mike!“
    „Sagen Sie mal, Bill, hätten Sie nicht Lust, sich etwas die Beine zu vertreten… ?“
    Harding war sofort auf der Hut. Die falsche Munterkeit in Bergers Stimme war ihm nicht entgangen.
    „Mike, was ist los?“
    Im fernen Las Lunas ließ der Chef der UgzRR-Raumnotwache einen wütenden Seufzer los.
    „Bill, diese beiden Findorff-Leute, die mit der Barrakuda plötzlich auf der Venus aufgetaucht sind, völlig verstört, ohne Teamchef… Sie haben davon gehört?“
    „Ja.“
    „Also, Bill, die beiden, Douglas und Bubnitsch, sind mit der Aussage dieser Tamara Minkowski konfrontiert worden… Von Rechts wegen müßten Sie unterrichtet sein, Bill: Tamara, die junge Frau des Findorff-Ingenieurs Jan Minkowski, die, nachdem sie ihren Entführern entkommen konnte, auf der sibirischen Insel Karagin wochenlang unter Eingeborenen gelebt hat, krank, mehr tot als lebendig, bis es ihr schließlich gelang, den vorgeschobenen Stützpunkt Gora-Gora zu benachrichtigen“
    Harding winkte ungeduldig ab: Mike Berger sollte endlich zur Sache kommen.
    „Ich bin auf dem laufenden, Mike.“
    Die Stimme der Raumnotwache Las Lunas verlor sich für eine Weile im kosmischen Rauschen und wurde wieder klar.
    „… haben die beiden jetzt ausgepackt. Eine Mordsschweinerei…“
    Mike Berger unterrichtete Harding vom Inhalt des Geständnisses, das Douglas und Bubnitsch abgelegt hatten, und zog daraus die Bilanz:
    „In Metropolis ist man der Ansicht, daß der Ikarus als verloren gelten muß. Aber man weiß auch, daß sich Commander Brandis darauf befindet und bis zuletzt noch an seiner SM 1 gearbeitet hat. Man kann folglich nicht ausschließen, daß es Überlebende gibt…“
    Jim Harding hob die Hand: für Mahlow das vertraute KlarschiffSignal. Und danach dauerte es nur noch Sekunden, bis im Schiff die Alarmglocken schrillten.
    „Roger, Mike“, sagte Bill Harding. „Wir sind praktisch schon unterwegs.“
    Neunzehn Tage später passierte die Albert Schweitzer die Merkur-Venus-Achse, und die Stimmung an Bord fiel auf den Nullpunkt. Man hatte so ziemlich das ganze fragliche Raumgebiet nach etwaigen Überlebenden abgesucht und war dabei ein paarmal der Sonne bedenklich nahe gekommen - doch alle Mühe, aller Wagemut und alle Wachsamkeit rund um die Uhr waren umsonst gewesen.
    Und das, was die anderen Suchschiffe zu melden hatten, klang um keinen Deut hoffnungsvoller.
    Nichts.
    Am Abend des neunzehnten Tages entdeckte Bob Hauschildt, der Radar-Controller, auf seinem Bildschirm ein schwaches Echo, und Harding, davon benachrichtigt, ließ darauf eindrehen.
    Anderthalb Stunden darauf traute Bill Harding seinen Augen nicht -und bevor er das FK rief und um das Herstellen eines Funkkontaktes mit dem zigarrenförmigen rußgeschwärzten Gebilde ersuchte, das da auf einer angeblich
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