Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 01: Bordbuch Delta VII

Titel: Weltraumpartisanen 01: Bordbuch Delta VII
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
hätte er uns nie verlassen.
    Etwas später bekam ich einen Anruf aus dem Sekretariat des Vorsitzenden des Rats für innere und äußere Sicherheit.
    37.
    Das Haus war etwas außerhalb der Stadt gelegen, ein dreistöckiges, langgestrecktes Gebäude aus Glas und verschiedenen Kunststoffen: sehr streng und sehr sachlich. Keine Tafel, keine Inschrift wies auf seine Bedeutung hin.
    Ich stieg aus dem Wagen, mit dem Ruth mich hierhergebracht hatte, und setzte die Mütze auf. „Man hat dir bestimmt nichts vorzuwerfen", sagte Ruth. „Allenfalls werden sie dir ein paar Fragen stellen." Ich hob die Schultern.
    „Du kennst doch diese Bürokraten", sagte ich. „Daran, daß ich einen klaren Befehl nicht  befolgt habe, ist nun mal nicht zu rütteln."
    „Auch wenn es länger dauert", antwortete Ruth, „ich warte."
    Im Inneren des Gebäudes mußte ich eine Zeitlang suchen, bis ich das richtige Zimmer gefunden hatte. Ander Tür war mit einem Reißnagel eine Visitenkarte befestigt: Prof. Dr. Richard Westhoff.
    Handschriftlich war hinzugefügt worden: Bitte eintreten ohne zu klopfen. Ich nahm meinen Mut zusammen und drückte die Tür auf. Mein Blick fiel auf Alexander Repin, den Vorsitzenden des Rats für innere und äußere Sicherheit, der sich mit einem Mann unterhielt, den ich nie zuvor gesehen hatte. Der Mann trug einen sportlichen Zivilanzug und lehnte mit verschränkten Armen an einem mittelgroßen Schreibtisch. Bei meinem Eintreten stieß er sich ab und kam mir mit ausgestreckter Hand entgegen. „Westhoff', sagte er. „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Captain. Ich habe schon viel von Ihnen gehört." Sein Händedruck war fest und herzlich. Ich wußte nicht, was ich davon zu halten hatte, und darum wandte ich mich an den Ratsvorsitzenden. „Ihr Sekretariat, Sir, hat mich hierherbestellt." Repin nickte.
    „Eigentlich", sagte er, „müßte ich mich schämen, Sie in Ihrem wohlverdienten Urlaub zu stören, Brandis. Aber der Himmel weiß: Ich hab' es nur zu gern getan." Die Situation war für mich unklar und verwirrend. All das deutete nicht auf eine Untersuchung hin. „Ich nehme an, Sir", sagte ich zurückhaltend, „Sie werden dafür einen triftigen Grund haben." Der Ratsvorsitzende tauschte einen raschen Blick mit Professor Westhoff. „Wollen wir's ihm sagen?" Professor Westhoff nickte zustimmend. „Es wird sich kaum umgehen lassen. Schließlich haben wir ihn deswegen kommen lassen." In Gedanken erwog ich alle Möglichkeiten einer solchen Eröffnung, doch der Ratsvorsitzende ließ mich zu keinem Ergebnis kommen. „Um gleich das Wichtigste vorwegzunehmen, Brandis: Die Arbeit der VEGA wird fortgesetzt - und zwar unter den gewohnten zivilen Voraussetzungen. Professor Westhoff hat die Leitung übernommen. Betrachten Sie ihn von diesem Moment an als Ihren obersten Vorgesetzten."
    Professor Westhoff hob abwehrend die Hand. „Wir wollen uns schon jetzt auf eines einigen, Brandis: Die VEGA kennt nur Mitarbeiter. Bei einem Teamwork dieser Art ist jeder aufjeden angewiesen." Ich blieb stumm und wartete ab. Noch immer war mir unklar, worauf dies alles hinauslaufen sollte. Um mir Professor Westhoffs Ernennung zum neuen VEGA-Direktor bekanntzugeben, hätte man mich nicht herzubestellen brauchen.
    „Zum zweiten Punkt der Tagesordnung", sagte der Ratsvorsitzende. „Bevor Commander Harris zu seinem letzten Flug startete, hatte ich mit ihm eine längere Unterredung. Dabei fiel auch Ihr Name, Brandis. Als man sich nun bei uns entschied, das Delta-Programm in eigener Regie fortzuführen, habe ich mich an diese Unterredung erinnert und Professor Westhoff einen Vorschlag unterbreitet."
    Professor Westhoff blickte mich mit einem freundlichen Lächeln an.
    „Und ich", ergänzte er, „habe diesen Vorschlag angenommen. Meinen Glückwunsch,
    Commander Brandis!"
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher