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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)
Autoren: Unknown
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überrascht.
    „Aber natürlich, wie könnte ich das vergessen, mein Guter? Und jetzt sag mir endlich, wie es gewesen ist. Kann ich dir gratulieren?“
    Pumbleweed seufzte schwer. Die Wahrheit war ihm peinlich, nicht nur vor Alicia, sondern auch vor sich selbst.
    „Nein, leider nicht“, sagte er mit leiser, verletzlicher Stimme. „Ich habe es nicht geschafft, ich bin … durchgefallen. Schon wieder.“
    „ Oh je“, sagte Alicia, kam auf ihn zu und nahm ihn freundschaftlich in den Arm.
    Pumbleweed war völlig verdutzt und versteifte sich ungewollt. Das hatte Alicia vorher noch nie getan. „Das ist doch nicht schlimm. Mach dir deswegen keine Sorgen. Du hattest bestimmt nur einen schlechten Tag.“
    „ Naja, ich hatte bezüglich der Prüfung wohl schon ziemlich viele schlechte Tage. Du weißt ja, das war heute nicht das erste Mal, dass ich durchgefallen bin.“
    Obwohl Alicia es wahrscheinlich bekannt war, so wollte Pumbleweed nicht direkt aussprechen, dass er es schon insgesamt acht Mal nicht geschafft hatte, ein Zauberer zu werden.
    „Du hattest einfach Pech. Ich bin ganz sicher, dass beim nächsten Mal alles besser werden wird.“
    „ Um ganz ehrlich zu sein, ich bin momentan nicht überzeugt, ob es ein nächstes Mal geben wird. Die Großmeister sind mittlerweile mir gegenüber sehr skeptisch. Wer könnte es ihnen verdenken? Ich müsste schon etwas ganz Außergewöhnliches vollbringen, wenn ich die Prüfung bestehen soll.“
    In kurzen Worten erzählte Pumbleweed, was sich während der Prüfung zugetragen, und was Rackerupp, der Oberzauberer des Konvents, im Anschluss daran zu ihm gesagt hatte.
    Alicia hörte ihm aufmerksam zu und nickte mehrmals.
    „ Ich verstehe. Nun, das war natürlich nicht sehr nett von diesem Oberzauberer.“
    „ Nein, nett war es nicht. Aber wie dem auch sei: Die Prüfung ist vorüber, und ich habe wieder nicht bestanden. Das sind leider die Tatsachen. Aber du bist doch sicher nicht nur gekommen, um dich nach meiner Zaubererprüfung zu erkundigen, oder? Du sprachst von zwei Gründen.“
    „ Das war mein Hauptanliegen. Und ich hatte so gehofft, dass du bestehen würdest.“
    „ Vielen Dank. Das ist sehr nett von dir.“
    „ Gern geschehen. Dürfte ich dich davon abgesehen vielleicht noch um etwas bitten, oder passt es gerade nicht so gut? Ich kann gerne ein anderes Mal wiederkommen.“
    „ Aber nein, aber nein, wo denkst du hin? Wenn du doch schon einmal da bist – was kann ich für dich tun?“
    „ Nun, seit vielen Wochen habe ich starke Schmerzen in meinen Händen.“ Alicia streckte diese vor und bewegte ihre dünnen Finger. „Es sind wohl die Gelenke. Manchmal geht es, aber oft tun sie mir wieder ganz furchtbar weh, besonders nachts. Und wenn es geregnet hat oder draußen feucht ist. Ich hatte gehofft, dass du mir vielleicht mit einer Salbe weiterhelfen könntest.“
    Pumbleweed streckte den rechten Zeigefinger steil in die Höhe. „Aber gern! Salben und Tinkturen sind meine Spezialität. Einen Moment mal.“
    Dass Salben und Tinkturen zu Pumbleweeds Spezialitäten zählten, war möglicherweise etwas übertrieben. Es war vielmehr ein Steckenpferd. Er kannte sich recht gut damit aus und stellte solche in seiner Freizeit eigenhändig her. Und viele davon halfen tatsächlich bei so allerlei Le iden wie Rückenbeschwerden, Schlafstörungen, Zahnweh oder eben schmerzenden Gelenken. Er konnte sich gut erinnern, dass er vor gar nicht allzu langer Zeit eine entsprechende Salbe aus ganz speziellen Kräutern, die er höchstpersönlich im Wald gesammelt hatte, hergestellt und damit Kunos Fußpilz behandelt hatte.
    Hektisch durchsuchte er mehrere seiner unzähligen Schubladen, in denen er, neben allerlei Krimskram, auch seine Salben verstaute. Als er nach einer vollen Minute des Herumkramens die richtige immer noch nicht in Händen hielt, überlegte er schon, ob er sie nicht vielleicht doch irgendwo anders hinterlegt hatte, als seine schon leicht runzligen Finger diese dann doch unter einem roten Schal, der eigentlich ganz woanders liegen sollte, ertasteten.
    „ Hier ist sie“, rief Pumbleweed stolz und hielt wie zuvor seinen Zeigefinger in die Höhe. „Bitte schön, Alicia. Reibe deine Hände jeden Morgen und direkt vor dem Schlafengehen damit ein. In zwei oder drei Tagen werden die Schmerzen ganz sicher verschwunden sein. Das nächste Mal wartest du aber nicht mehr so lange, wenn du Hilfe brauchst. Du kannst dann … einfach vorbeikommen.“
    „ Oh, danke, Pumbleweed. Du ahnst
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