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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)
Autoren: Unknown
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Runde demonstriert hast, war ein reiner Witz, der an Stümperhaftigkeit, Infantilismus und Unfähigkeit kaum zu überbieten ist, womit er in einer unwürdigen Reihe mit all deinen vorangegangenen Versuchen steht.“
    Pumbleweed stand das Entsetzen in sein kleines, freundliches Gesicht geschrieben. Das konnte doch einfach nicht sein: Trotz all seiner A nstrengung, und obwohl er in den vergangenen Jahren beinahe jeden Tag geübt hatte, war er wieder durchgefallen, war wieder nicht in den Rang eines Zauberers erhoben worden.
    Rackerupp war indes mit seiner Ansprache noch lange nicht fertig. Er fuhr damit fort, schlimme Dinge über Pumbleweed zu sagen, welcher nur dastehen konnte und sich alles bis zum Ende anhören musste. Er schämte sich. Tränen der Enttäuschung und der Scham liefen langsam seine Wangen hinunter.
    „Niemals wirst du in der Lage sein, über den Stand eines Anwärters hinauszukommen. Und selbst diese Bezeichnung ist in Anbetracht deines permanenten Versagens noch viel zu gut für dich und eine Beleidigung für alle anderen Anwärter dieser Schule. Du bist eine absolute Schande für unsere Zunft, der du dich ohne Zweifel niemals würdig erweisen wirst. Dies ist das Urteil dieses Konvents. Möchtest du zum Abschluss selbst noch etwas dazu sagen, Anwärter Pumbleweed?“
    Es war üblich, dass der Anwärter am Ende der Zeremonie, ganz egal, ob er bestanden hatte oder durchgefallen war, noch ein paar Worte an den Konvent richtete. Pumbleweed kannte das bereits aus vergangenen Jahren, nur hatte er diesmal gehofft, als Zauberer und nicht als erneuter Versager zu ihnen zu sprechen. Leider, leider hatte er sich hier g etäuscht.
    „ Ich wäre doch so unglaublich gerne ein Zauberer, Herr Oberzauberer Rackerupp“, sagte Pumbleweed schniefend. Seine kleine Nase lief. „Es gibt nichts, was ich mir in meinem Leben mehr wünsche. Das ist alles, was ich möchte. Seit ich ein ganz kleiner Junge war, habe ich immer davon geträumt, einen großen und verblüffenden Zauber zu wirken.“
    „ Du wirst niemals in deinem Leben ein Zauberer werden, Pumbleweed“, erwiderte Rackerupp barsch. „Dafür bist du viel zu schlecht und zu unfähig. Deine Zauberversuche sind lächerlich und dein Wunsch infolgedessen geradezu lachhaft und absurd. Es ist mehr als an der Zeit, dass du dies endlich einsiehst. Höre meine Worte: Niemals wirst du in der Lage sein, die Prüfung zu bestehen und noch weniger wirst du jemals etwas Großes oder Verblüffendes zaubern. Auch brauchst du nicht zur nächsten Prüfung in fünf Jahren wiederzukommen. Wir haben schon lange genug von dir, und es wäre ohnehin sinnlos. Erweise dir also selbst einen Gefallen.“
    Pumbleweed ließ den Kopf ob dieser harten Worte noch mehr sinken, hob ihn aber erneut, als der Oberzauberer weitersprach. „Es sei denn natürlich, dein nächster Prüfungsbeitrag wäre tatsächlich so groß und so verblüffend, wie es dieser Konvent hier noch nie zuvor gesehen hat. Wenn du, mein kleiner Pumbleweed, also jemals imstande sein solltest, einen Zauber zu fabrizieren, der uns alle hier vor Verblüffung die Augen weit aufreißen lässt, dann kannst du natürlich gerne wiederkommen. Dieser Moment wird jener sein, in dem du automatisch sofort zu einem echten Zauberer wirst, das verspreche ich dir in meinem Namen und auch in dem all meiner Kollegen.“
    Ein leises Lachen war von den anderen, ansonsten so ernsten Großmeistern zu hören. Jeder von ihnen hielt die Vorstellung, dass ausgerechnet dieser kleine Kerl etwas solches vollbringen könnte, für völlig abwegig.
    „ Und nun geh!“, beendete Rackerupp sein Urteil. „Du hast diese Versammlung schon lange genug aufgehalten.“
    Pumbleweed tat wie ihm geheißen und schlurfte niedergeschlagen aus der großen Halle heraus. Eine weitere Chance vertan. Zum achten Mal hintereinander bei den Prüfungen gescheitert, das war vor ihm noch niemandem gelungen. Ja, es hatte sogar noch niemand auch nur ann ähernd so oft versucht wie er. Er fühlte sich wie ein kleiner, großer Versager.
    Traurig trat Pumbleweed auf den Hof der Zaubererschule hinaus. Hier hatte er von seinem zwölften bis zu seinem 20. Lebensjahr die Kunst der Magie studiert. Bis zu jenem Tage, an dem er das erste Mal an einer Prüfung zum Zauberer teilnahm – und bei der er natürlich versagte. Anschließend war es Anwärtern nicht mehr erlaubt, an der Zaubererschule weiterzustudieren. Zwar durfte man weiter an Prüfungen teilnehmen, das Nutzen der Bibliothek und der
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