Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
dicht an die Stadt gekommen sind.“
    Erneut ertönte der Schrei. Thomas suchte mit seinen Augen den Hi mmel ab, sah jedoch nichts außer ein paar weißen Federwolken. Als der Schrei zum dritten Mal ertönte, schoss ein riesiges Wesen aus der Wolke direkt über ihnen und hielt direkt auf die beiden Menschenkinder zu.
    „Schneller!“, feuerte Malinas Vater sie an. „Weg hier!“
    Aber der Flugsaurier war zu schnell. Er verfehlte Thomas nur knapp, weil dieser sich einfach auf den Boden warf. „Verdammt“, fluchte er, sprang auf und rannte weiter. Beim nächsten Anflug hatte der Saurier es wieder auf ihn abgesehen. Diesmal kam er tiefer und Thomas glaubte, dass es ihm dieses Mal auch nichts mehr helfen würde, sich flach auf den Boden zu werfen. Dennoch versuchte er es, weil er sonst nichts anderes tun konnte. Das Wesen schoss knapp über dem Boden dahin und streckte seine Krallen aus. Kurz bevor es Thomas erreichte, wurde es von einem gewaltigen Schlag getroffen. Malinas Vater hatte den Flugsaurier unvermittelt mit seinem Schwanz angegriffen und so unglücklich getroffen, dass das Wesen ins Trudeln geriet und natürlich sofort abstürzte, weil es viel zu dicht über dem Boden war. Malinas Mutter war sofort bei ihm und hinderte es am Aufstehen.
    Ein vierter Schrei durchschnitt die wieder eingetretene Stille.
    „Da ist noch einer“, rief Malina und tatsächlich tauchte in diesem Moment ein zweiter über ihnen auf.
    „Zum Wald!“, rief jetzt auch Thomas und rannte wieder los. Mit etwas Glück … Hinter ihm schrie jemand auf und gleichzeitig ertönte ein Geräusch, als ob jemand mit Fingernägeln auf einer Schultafel kratzt. Der Flugsaurier war noch schneller gewesen, als Thomas gedacht hatte und hätte ihn um ein Haar mit seinen Krallen erwischt. Malinas Vater hatte sich dazwischen geworfen und der Flugsaurier hatte stattdessen die schuppige Haut an seinem Rücken erwischt. Als Malinas Vater sich zu dem davonsausenden Saurier umdrehte, sah Thomas, dass er leicht verletzt war. An einer Stelle hatten die Krallen die dicken Schuppen durchdringen können und dort zeigte sich rotes Blut. Nicht viel, aber es musste dennoch schmerzhaft sein.
    „Jetzt reichts“, sagte Malinas Vater entschlossen. „Er will es nicht an-ders.“
    „Tu e s nicht!“, hörte Thomas Malinas Mutter rufen, die noch immer bei dem zweiten Flugsaurier stand und mit einem Fuß auf dessen Brust verhinderte, dass dieser sich zu seinem Kumpan gesellte.
    „Er will es nicht anders“, wiederholte Malinas Vater knurrend. Das Knurren kam tief aus seiner Kehle und schwoll immer weiter an. Als der zweite Flugsaurier sich nun wieder näherte, begannen leichte Rauchschwaden aus den Nasenlöchern von Malinas Vater zu steigen. Er stand ganz still da und erwartete seinen Kontrahenten. Die beiden Kinder versteckten sich hinter ihm. Nach dem letzten Angriff hatten sie ihren Plan, weiter bis zum Wald zu laufen, aufgegeben.
    Der Flugsaurier schrie, als wollte er Malinas Vater damit so verängs -tigen, dass dieser zur Seite trat und ihm die Menschen einfach überließ. Aber dieser tat nichts dergleichen. Stattdessen atmete er tief ein und pustete dem Flugsaurier dann eine gewaltige Stichflamme entgegen, in die dieser genau hineinflog und kurz darauf ebenfalls leicht verletzt abstürzte. Nicht nur Thomas war schwer beeindruckt – es war auch für Malina das erste Mal, dass sie einen Drachen hatte Feuer spucken sehen. So etwas gehörte sich nach Meinung der Alten einfach nicht mehr.
    „Macht, dass ihr wegkommt“, grollte Malinas Vater die beiden Flug -saurier an. Diese nickten nur stumm und als Malinas Mutter den zweiten Saurier vorsichtig losließ, humpelten beide so schnell, wie sie nur konnten, davon. Beide hatten sich beim Absturz an den Flügeln verletzt, sodass es wohl eine ganze Weile dauern würde, bis sie wieder fliegen konnten. Aber keiner der Anwesenden hatte mit ihnen auch nur das kleinste bisschen Mitleid.
    Thomas staunte über Malinas V ater. Nicht nur über das Feuer speien, sondern auch darüber, dass er sich so selbstlos dazwischengeworfen und ihm vermutlich damit das Leben gerettet hatte. Er war dabei verletzt worden und eigentlich hätte er vorher wissen müssen, dass so etwas passieren konnte. Anscheinend hatte er sie beide wirklich lieb. Nicht nur Malina, auch ihn! Hatte er sich so getäuscht? Hatte er sich womöglich auch bei seinen eigenen Adoptiveltern getäuscht? Vielleicht liebten seine Eltern ihn wirklich und, wenn er wirklich ehrlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher