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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)
Autoren: Unknown
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fliegen. Ans Meer. Was daran allerdings so toll war, war Thomas schlei -erhaft. Ganze zwei Wochen lang würde er an seine sogenannten Eltern gefesselt sein. Würde nichts unternehmen können, keinen Spaß haben. Nichts. Nur mit seinen Eltern rumhängen, sich irgendwelche kaputten Städte anschauen oder am Strand in der Sonne liegen. Thomas konnte sich wirklich Besseres vorstellen! Zwar war es bei seinen Adoptiveltern, zu denen er vor nicht einmal drei Monaten gekommen war, immer noch besser als im Heim, aber das änderte nichts daran, dass Thomas sie nicht leiden konnte. Sie wirkten irgendwie falsch. Ihre betont freundliche Art zu ihm war eindeutig gespielt. Deswegen verstand er auch nicht, warum sie ihn überhaupt adoptiert hatten. Der Betreuer vom Jugendamt hatte gesagt, dass ihm das nur so vorkam, weil seine Eltern krampfhaft versuchten eine Beziehung zu ihm aufzubauen und er sich so dagegen sperrte, aber das glaubte Thomas nicht. Am liebsten wäre er abgehauen. Einfach nur weg. Vielleicht war Griechenland, wo es angeblich immer warm war, gar keine so schlechte Idee.
    Am nächsten Morgen mussten sie früh aufstehen. Ab ins Auto und zum Flughafen. Dort eilig einchecken, das Gepäck durchleuchten la ssen und dann – nach all dem Stress – ewig warten. Die Ewigkeit dauerte knapp anderthalb Stunden. Endlich, endlich wurden sie aufgefordert einzusteigen. Thomas ging durch einen langen Gang und befand sich plötzlich im Eingangsbereich eines großen Flugzeugs, das so geschickt draußen vor dem Terminal gehalten hatte, dass er es vom Fenster aus nicht hatte sehen können. So staunte er nur und fragte sich, wie groß und schön das Flugzeug wohl von außen aussah.
    „Na, wie alt bist du denn?“, fragte eine Frau im Eingangsbereich, die hier wohl arbeitete und jedem einen Guten Tag wünschte.
    Thomas ignorierte sie. Er wusste, dass auch ihr Interesse an ihm nur gespielt war.
    „Er ist zwölf“, antwortete stattdessen sein Vater.
    „Na dann, willkommen an Board und noch einen angenehmen Flug!“ Sie wies in die einzige Richtung, in der sie gehen konnten und in die sie ohnehin von den nachfolgenden Passagieren geschoben wurden.
    „Dann suchen wir doch mal u nsere Plätze“, trällerte Thomas neue Mutter vergnügt. Wie konnte man sich nur so darüber freuen, von einer Maschine in ein vollkommen unbekanntes Land gebracht zu werden, wo man noch nicht mal die Sprache verstand?
    Der Flug dauerte eine weitere Ewigkeit. Thomas langweilte sich bei -nahe zu Tode. Aber dann, endlich, kamen sie in Griechenland an. Eine endlose Odyssee quer durch den Flughafen auf der verzweifelten Suche nach den Gepäckbändern begann. Später saßen sie endlich im Taxi auf dem Weg zum Hotel. Dort angekommen war Thomas dann doch – entgegen allem was er sich vorgenommen hatte – begeistert.
    Das Hotel lag direkt am Meer mit einem schönen weißen Sandstrand direkt vor der Tür. Es war warm und sonnig und überhaupt nahezu paradiesisch. Für immer hierbleiben wäre schon eine tolle Idee, fand er. Und dafür musste er nur seine lästigen Adoptiveltern loswerden.
    „Wollen wir direkt ans Wasser“, schlug Thomas Vater vor, kaum dass sie ihre Koffer aufs Bett geschmissen hatten.
    „Au ja“, erwiderte Thomas sofort. Schon war er aus der Tür raus, lief aus der Eingangshalle des Hotels und wandte sich dann in Richtung Strand. Hier lief er direkt bis ans Wasser und s tarrte auf den endlosen Ozean. Einfach fort. Auf zu neuen Ufern hatte er sich früher oft erträumt. Hier war er nun. An einem ganz neuen Ufer weit in der Fremde. Zwar mit Millionen anderer Touristen, aber immerhin weit weg von zu Hause. Weit weg von seinen idiotischen Klassenkameraden, weit weg von den Trotteln vom Jugendamt und auch weit weg von all den Problemen, die er immer gehabt hatte. Einfach hierbleiben. Für immer. Das wärs doch. Hier am Strand sprachen so viele Leute deutsch, dass er sich schon würde durchschlagen können. Würde er doch, oder nicht?
    „Thomas!“, schon kamen seine Eltern. Zu spät. Zumindest für den Moment.
    Der Tag am Strand mit seinen beiden Adoptiveltern war gar nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Eigentlich war es sogar ganz nett. Aber am nächsten Tag wollten sie unbedingt die Gegend erkunden. Natürlich musste er  mit. Sie gingen auf eine vom Hotel organisierte Tour mit dem Bus zu irgendwelchen Ruinen. Als wenn es baufällige alte Gebäude nicht auch zu Hause in Deutschland gegeben hätte! Die Ruinen sahen dann doch noch älter und
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