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Wellentraum

Wellentraum

Titel: Wellentraum
Autoren: Virginia Kantra
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seiner ersten
Sports Illustrated
anglotzte.
    Er wartete, bis genug Blut in sein Gehirn zurückgekehrt war, dass er wieder Worte formulieren konnte. »Sie sind da.«
    Ihre vollen Lippen kräuselten sich. »Ich habe auf Sie gewartet.«
    »Ihnen muss kalt sein.« Ihr Aufzug –
volle Brüste, straffe Schenkel, bleicher Teint, mein Gott
 – war passender für einen Segeltörn durch die Bahamas als für die Küste von Maine. Caleb zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. Dabei versuchte er, sie nicht zu berühren. »Hier.«
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte sie. »Mir ist nie kalt.«
    Er sah auf ihr Dekolleté und die blasse Wölbung ihres Bauchs, und ihm schoss das Blut in den Kopf, dass ihm schwindelig wurde. Er wich vor ihr zurück, bevor er vergessen konnte, dass er ein ehrwürdiger Vertreter des Gesetzes war und wie ein notgeiler 20- jähriger Soldat nach einem neunmonatigen Einsatz über sie herfiel.
    »Wir könnten unter die Bäume gehen«, schlug er vor. »Dort wäre es weniger windig.« Und privater.
    Sie sah die Landzunge entlang und dann zurück in sein Gesicht. »In Ordnung.«
    Er folgte ihr in den kühlen, dunklen Schatten der Bäume. Verwitterte Picknicktische standen auf dem unebenen Waldboden.
    Caleb blickte von der Jacke, die um ihre Schultern hing, zu der Feuerstelle mit dem Grillrost. »Ich könnte Feuer machen.«
    Ja, denn das würde ihm helfen, sich wieder abzukühlen.
    Sie lehnte sich an einen der Tische, und dabei fiel der Sarong, den sie trug, auseinander und enthüllte die lange, schöne Linie ihrer Schenkel. Ihre Augen flackerten. »Wenn Sie wollen. Was kann ich tun, während Sie Ihr Feuer machen?«
    Ein echter Sharon-Stone-Augenblick, dachte er, während sein Blut pochte und seine Zähne mahlten. Der perfekte Fick, und dann stirbt man.
    Auf diese Art konnte er sein Leben nicht wieder zusammensetzen. Er wollte mehr als einen One-Night-Stand. Ein schönes Essen, Wein, Gespräche … alles, was eben zu einem normalen Date gehörte. Einem normalen Leben.
    Und erst dann Sex.
    Um ihr zu gefallen, um sie zu reizen und sich selbst auf die Probe zu stellen, legte er seine Hände auf den Picknicktisch. Nun saß sie zwischen seinen Armen in der Falle. Sie war so nah. Warm und nah. Zum Henker, sie war heiß, und auch ihm wurde sekündlich heißer. Er beugte sich vor, von ihrer Nähe und Wärme, von diesen riesigen, dunklen, hungrigen Augen wie magisch angezogen, und er hörte es in seinen Ohren rauschen wie von der Brandung des Meeres.
    Er war dabei, zu ertrinken.
    Er zog sich zurück. »Du könntest die Kühlbox auspacken.« Margred wich ruckartig zurück und suchte seinen Blick. »Was?«
    Caleb drehte sich um und ging vor der Feuerstelle in die Hocke. Dabei ignorierte er das Zwicken in seinem zusammengenagelten Bein. »Ich habe etwas zum Essen mitgebracht. In der Kühlbox. Du könntest alles auspacken, während ich Feuer mache.«
     
    Margred starrte auf seinen langen, starken Rücken. Frustriert. Amüsiert. Erbost. Sex war noch nie solch ein Problem gewesen. Menschenmänner waren allzeit bereit. Jeder andere Mann hätte sie auf dem Tisch flachgelegt und es ihr besorgt.
    »Du musst mich nicht füttern«, sagte sie.
    Feuer schlug an den Rost. Caleb stand auf und drehte sich zu ihr um. Ein Lachen umspielte seinen Mund. »Dir wird nie kalt. Hast du auch nie Hunger?«
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Nicht nach Essen.«
    Er lachte. Er hatte ein schönes Lachen, tief und ironisch, aber seine Augen blieben davon unberührt und traurig. »Ich dachte, Frauen mögen es, wenn man sie umwirbt.«
    Sie wusste nicht, was Frauen – Menschenfrauen – mochten. »Es ist nicht nötig«, wiederholte sie.
    »Vielleicht nicht für dich. Ich dachte, wir könnten uns etwas besser kennenlernen.«
    Es war ihm ernst.
    »Warum?«, fragte sie.
    Er hielt ihrem Blick stand. Seine Augen waren grün, von der Farbe der See an einem wolkenverhangenen Tag. »Weil du eine sehr attraktive Frau bist.«
    Sein Kompliment traf sie unvorbereitet, und ihr Ärger schmolz dahin. Sie konnte sich doch sicher dafür revanchieren?
    Sie stieß den Atem aus. »Was willst du wissen?«
    Ein Mundwinkel verzog sich nach oben. »Wir könnten ja damit anfangen, ein paar Eckdaten auszutauschen. Familienstand, Gesundheitsstatus, Herkunftsland. Ich kenne nicht mal deinen Namen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich Margred heiße. Margaret.«
    »Wie nennt man dich? Meg? Maggie? Peggy?«
    »Nicht Peggy.« Sie legte den
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