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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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ist und Golf spielt! Er ist nicht einmal besonders tüchtig!«
    »Aber viele Leute haben es lieber mit einem Mann zu tun, und beim Golf geht es nicht nur um das Spiel selbst, verstehst du? Viele Geschäfte ...«
    »Ich habe die Abteilung ›Mietvermittlung‹ aufgebaut, ohne ein Mann zu sein oder meine Freizeit an der Theke des Golfclubs zu verbringen!«
    »Nun, sie hätten dich ohne Begleitung auch gar nicht reingelassen ...«
    »Ich habe diese finnische Gesellschaft überredet, ihre Umsiedlung über uns abzuwickeln, statt über eine der großen Oxforder Firmen ...«
    »Ich weiß, Peter war sehr froh über den Auftrag. Er hat es mir erzählt ...«
    »Und hat dir dein Golfkumpel vielleicht auch erzählt, warum er mir die Abteilung nicht übertragen hat?«
    »Ich weiß nur das, was er dir auch gesagt hat, Darling.« Oscar, den Julias Ärger aus dem Gleichgewicht brachte, versuchte, die Wogen zu glätten. »Dass er glaube, Darren sei zwar noch sehr jung, habe aber ein großes Potenzial ...«
    Julia konzentrierte sich ganz darauf, ruhig zu bleiben. Wenn sie sich gestattete, über Oscars Worte nachzudenken, würde sie explodieren. »Das haben wir doch alles schon so oft durchgekaut, Oscar, und es bringt uns nicht weiter. Aber ich denke, du musst jetzt wirklich einsehen, dass wir nicht zusammenpassen.« Da sie sah, dass er zu einem Protest ansetzte, sprach sie hastig weiter. »Es gibt jede Menge großartige Mädchen, die mit Freuden ...« Sie geriet ins Stocken. War am Anfang des neuen Jahrtausends wirklich noch ein weibliches Wesen bereit, eine Ehefrau zu sein, wie man sie in den Fünfzigerjahren gekannt hatte? »Die ... deine vielen guten Eigenschaften zu schätzen wüssten ... und begreifen würden, was für eine gute Partie du bist. Du bist sehr attraktiv und ein absolut wünschenswerter Partner, Oscar, du bist nur einfach für mich nicht der Richtige.«
    Sie griff nach ihrer Handtasche und tastete nach dem Türgriff.
    Er streckte die Hand aus, um sie am Aussteigen zu hindern. »Und diese Kanalgeschichte? Was soll das, bitte schön? Du hast eine absolut annehmbare Karriere aufgegeben, einen Job bei einem sehr soliden Burschen, und obendrein hast du dich bei deiner Kündigung sehr schlecht benommen, wenn ich dich daran erinnern darf ...«
    Julia hätte am liebsten laut losgelacht. Seinerzeit war sie zu wütend gewesen, um das zu erkennen, aber rückblickend hatte ihr Abgang aus dem Büro durchaus seine komischen Seiten gehabt. Nachdem Peter sich die extrem gemäßigte Version von Julias Kündigungsgründen angehört hatte, hatte er sich über den Schreibtisch gebeugt, um ihre Hand zu tätscheln, und gesagt: »Na, na, na.« Mit dieser herablassenden Geste hatte er gleichzeitig seinen Kaffeebecher umgeworfen, der randvoll gewesen war. Der Kaffee hatte sich über seinen ganzen Schreibtisch ergossen (den er stets aufgeräumt hielt, um zu beweisen, wie tüchtig er war) und über seine Hose. Er war zutiefst bestürzt gewesen. »Dieser Anzug ist brandneu! Meine Frau wird die Wände hochgehen! Tu doch etwas, bevor es Flecken gibt, Julia, bitte!«
    »Warum fragst du nicht Darren?«, hatte sie kühl erwidert. »Er hat ein großes Potenzial.«
    »Aber er weiß bestimmt nichts über Kaffeeflecken!«, hatte Peter erklärt. »Er ist ein Mann!«
    »Das ist er. So ein Pech.« Julia hatte mit geheucheltem Mitleid gelächelt und war aus dem Büro spaziert.
    Jetzt sagte sie sanft: »Ich finde nicht, dass ich mich so schlecht benommen habe. Du kannst mir kaum einen Vorwurf daraus machen, dass ich keine Lust hatte, Peters Hosenstall mit Tempotüchern zu bearbeiten, oder?«
    »Weich bitte nicht vom Thema ab! Du weißt rein gar nichts über diese Frau – und über Kanäle auch nichts.«
    »Ich werde sehr viel mehr über beides wissen, wenn ich das Vorstellungsgespräch hinter mir habe. Aber ich wäre sowieso von Strage’s weggegangen. Ich war schon viel zu lange da.« Sechs Jahre zu lang, wie ihr jetzt aufging.
    »Du weißt nicht einmal, wie viel diese Frau dir bezahlen wird! Wie willst du mit dem Geld zurechtkommen? Hast du darüber vielleicht mal nachgedacht?«
    »Natürlich! Ich bin kein Idiot.« Julia schluckte ihre Wut herunter. »Ich werde mein Haus vermieten; damit sind schon mal die Hypotheken und die Rechnungen abgedeckt. Was immer sie mir bezahlt, betrachte ich einfach als Taschengeld.«
    »Taschengeld! Ha!«
    »Ich bin jung und ledig, Oscar – nun ja, ziemlich jung. Ich habe die ersten Schritte zu einem eigenen Haus gemacht,
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