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Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)

Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)

Titel: Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)
Autoren: Holly Black
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Eier, um einen Mann mit bloßen Händen zu töten. Dafür reicht’s bei dir nicht. «
    » Schnauze « , sagt Anton, und zu Barron: » Gib das Messer her. Dem werde ich’s zeigen. «
    Lila stürzt sich auf Anton, aber ihr Vater packt ihre Arme und zieht sie mit dem Rücken zu sich.
    Sie verzieht den Mund und starrt ihren Cousin mit brennenden Augen an. » Ich bringe dich um « , sagt sie.
    Statt Anton das Messer zu geben, fängt Barron an zulächeln. Dann hält er Anton die Messerspitze an die Kehle.
    » Nimm das Ding von meinem Hals « , sagt Anton und reißt an Barrons Hand. » Worauf wartest du noch? Gib schon her! «
    » Ich halte es dahin, wo es hingehört « , sagt Barron. » Sorry. «
    Nachdem ich noch mal tief Luft geholt habe, stelle ich meine Falle auf. » Wir sind schon seit Monaten mit Zacharov im Gespräch, Barron und ich. Nicht wahr, Sir? «
    Zacharov sieht mich böse an. Wahrscheinlich hat er die Nase voll von meinen Schwindeleien, aber er kapiert sicher auch, dass Barron unbedingt weiter das Messer an Antons Kehle halten muss. Zacharov verstärkt den Druck auf Lilas Arm. » Das stimmt. «
    Barron nickt.
    » Gar nicht wahr « , sagt Anton zu Barron. » Wieso denn? Selbst wenn du mich reinlegen wolltest, würdest du doch nie im Leben Philip reinlegen. «
    » Er macht auch mit « , sagt Barron und dreht das Messer in der Hand, bis sich das Neonlicht in der Klinge spiegelt.
    » Philip würde sich nie gegen mich stellen. Das ist ausgeschlossen. Das war unser Plan. Seit Jahren haben wir das geplant. «
    Barron zuckt die Achseln. » Wenn das stimmt, wo ist er dann? Müsste er nicht hier sein, wenn er so loyal ist? «
    Jetzt sieht Anton mich an. » Das ergibt alles keinen Sinn. «
    » Was denn? « , fragt Lila und wirft mir einen raschen Blick zu. » Glaubst du etwa, du wärst der Einzige, der andere Menschen betrügen kann, Anton? Hältst du dich wirklich für den einzigen Lügner? «
    Anton ist hin und her gerissen. Er überlegt immer noch, was er als Nächstes tun soll.
    » Wir mussten einfach sicher sein, dass du das Oberhaupt des Clans wirklich töten würdest « , sagt Barron. Er sieht kein bisschen verwirrt aus; er ist voll bei der Sache.
    » Aber er wird euch töten, du Idiot « , sagt Anton. Er begreift gar nichts mehr. » Ihr habt alles weggeworfen, für nichts. Ihr habt seine Tochter entführt. Ihr seid so gut wie tot. Er wird uns alle hinrichten lassen. «
    » Er hat uns verziehen « , sagt Barron. » Zacharov hat mit Philip und mir einen Deal gemacht. Ihm war es wichtiger, zu beweisen, dass du ihn töten würdest. Wir sind völlig unwichtig. Du bist sein Neffe. «
    Zacharov schüttelt leise schnaubend den Kopf. Dann streckt er die Hand aus und Barron lässt vorsichtig das Messer hineinfallen.
    Ich atme tief aus.
    » Anton « , sagt Zacharov. Auf einmal lässt er Lila los, als wäre ihm gerade eingefallen, dass er das tun sollte. » Alle sind gegen dich. Die Sache ist gelaufen, Leg dich auf den Boden. Lila, geh und hol Stanley. Sag, wir haben hier etwas zu erledigen. «
    Lila wischt die Hände an ihrem Kleid ab und sieht keinem von uns in die Augen. Ich versuche, ihren Blick aufzufangen, aber es gelingt mir nicht. Sie geht zur Tür.
    Zacharov dagegen sieht mich an. Er weiß, dass ich ihn reingelegt habe, auch wenn er nicht begreift, wie. Dafür belohnt er mich mit einem leisen Kopfnicken.
    Anscheinend habe ich mich bewährt.
    » Vielen Dank, Barron. Und danke, Cassel, natürlich. « Ich höre, wie er mit den Zähnen knirscht, weil er meinem Bruder und mir für eine Lüge danken muss. » Geht doch mit Lila raus und wartet in der Küche auf mich. Wir sind hier noch nicht fertig. Desi, du sorgst dafür, dass sie nicht einfach abhauen. «
    » Du. « Anton sieht mich an. » Du warst das. Du hast das alles ins Rollen gebracht. «
    » Was kann ich dafür, dass du so blöd bist? « , sage ich, was vielleicht nicht sonderlich schlau ist, aber ich bin völlig überdreht vor Erleichterung.
    Außerdem ist es allgemein bekannt, dass ich dauernd die Klappe aufreiße.
    Anton stürzt sich auf mich und ist schon über mir, ehe ich reagieren kann. Wir stolpern rückwärts in eine Kabine, mein Kopf knallt an die Kacheln neben der Toilette. Großvater packt Anton am Hals, aber Anton ist so groß und stark, dass er ihn bestimmt nicht aufhalten kann.
    Antons Knöchel krachen in mein Jochbein, aber ich beuge mich vor und schlage meine Stirn so heftig an seine, dass mir vor Schmerz schwindelig wird. Er bäumt sich auf,
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