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Weil du mich liebst

Weil du mich liebst

Titel: Weil du mich liebst
Autoren: Beth Kery
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Verurteilung angerechnet. Ein Name, den er als einen seiner bekanntesten Kunden bezeichnete, war der von Gerard. Nachdem man sein Geständnis aufgenommen hatte, hat die Metropolitan Police Detective Markov hier in Stratham verständigt.«
    In der Stille, die nun folgte, betrachtete Francesca nervös Annes und James’ Gesichter.
    »Teague hat zugegeben, Gerard vor einem halben Jahr eine nicht registrierte Pistole verkauft und zwei Nächte später die Waffe zurückgekauft zu haben. Nach Gerards genauen Hinweisen hat er die Pistole anschließend an einen Mann verschachert, auf den die Beschreibung von Anton Brodsik passt. Gerard hat Brodsik zu Teague geschickt«, erläuterte Ian grimmig. »Es war ein abgekartetes Spiel. Gerard hat dafür gesorgt, dass die Waffe, die Shell Stern getötet hatte, in Brodsiks Hände gekommen ist. Er hat Brodsik wie Sterns Mörder aussehen lassen und Brodsik später mit Großvaters Waffe getötet.«
    »Das verstehe ich nicht«, gab Anne kopfschüttelnd zu. »Warum sollte Gerard all diese Dinge mit Brodsik und Stern inszenieren, wenn er doch vorgehabt hat, dich und Francesca umzubringen und es wie einen Mord und Selbstmord aussehen zu lassen?«
    »Ich vermute, er hatte keine andere Wahl, als Brodsik und Stern in Chicago anzuheuern. Und später musste er sie wieder loswerden. Sie wussten zu viel und hätten ihn erpressen oder auch belasten können, sollte einmal der Verdacht auf Gerard fallen.«
    »Warum hat er sie dann überhaupt engagiert?«, fragte James.
    »Um Ian aus seinem Versteck zu locken«, erklärte Francesca ruhig. »Ian geht davon aus, dass Gerard ursprünglich Ians Firma durch eine feindliche Übernahme bei dem Tyake-Deal in seinen Besitz bringen wollte. Ian hat herausgefunden, dass Gerard der anonyme Hauptanteilseigner der Investmentgesellschaft ist, die Gerard selbst uns zur Abwicklung der Übernahme von Tyake vorgeschlagen hat. Wenn Noble Enterprises sich die kleinste Kleinigkeit bei der Rückzahlung der Kredite hätte zuschulden kommen lassen, wäre er der neue Eigentümer von Noble Enterprises geworden – und solch einen kleinen Fehler hätte Gerard sicher provozieren können, hätte er weiterhin eine so einflussreiche Position im Direktorium innegehabt.«
    James’ Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen.
    »Aber … Anne und ich hatten zuvor schon mit dieser Investmentgesellschaft gearbeitet.«
    »Ich weiß«, bedeutete ihm Ian. »Glücklicherweise hat er seinen Einfluss in diesen Fällen nie missbraucht. Ich habe den Eindruck, dass er sehr methodisch und geduldig vorgegangen ist und wie bei einem Schachspiel abgewartet hat, bis alle Umstände und Figuren so waren, wie und wo er sie haben wollte. Außerdem hat seine Rache nie auf dich abgezielt, Großvater. Er wollte mich erwischen.«
    »All das nur wegen James’ Besitztümern und Geld?« Anne schien zugleich fassungslos und empört. »Das kann ich nicht glauben. Und dann daran zu denken, dass wir nichts davon gemerkt haben, dass er von deiner Ankunft, Ian, als kleines Kind so betroffen war.«
    »Das hat sein Lebenskonzept völlig durcheinandergeworfen, als ich hier eines Tages aus dem Nichts aufgetaucht bin. Es ist enttäuschend und erschütternd, was Gerard getan hat«, sagte Ian ruhig, »aber es ist keineswegs völlig unglaubwürdig.«
    James seufzte, und wieder schmerzte Francescas Herz vor Mitleid.
    »Wir haben es dir nie erzählt, aber Gerard hat sich in unserer Gegenwart immer wieder besorgt gezeigt über deine psychische Gesundheit. Vermutlich hat das zu seinem Plan gehört, uns so zu manipulieren, dass wir annehmen könnten, du hättest tatsächlich Francescas und dein Leben beendet. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Ian, aber nie an deinem Verstand gezweifelt. Uns war klar, dass deine Qualen mit der emotionalen Beanspruchung zusammenhingen.«
    Ian strich über Francescas Handrücken. Sie drehte ihre Hand um, öffnete sie und drückte seine tröstend.
    »Es war eine harte Zeit für mich. Und vermutlich haben wirklich Menschen schon aus geringeren Gründen die Grenze zum Wahnsinn überschritten. Und tatsächlich gab es Augenblicke während der Monate in Aurore, bevor ich wieder nach Belford zurückgekommen bin, da hätte ich Gerards Unterstellungen nicht abstreiten können. Dass ihr euch Sorgen gemacht habt, wundert mich also keineswegs«, erwiderte er seinem Großvater und atmete dann tief aus. »Auf jeden Fall muss Gerard, nachdem er herausgefunden hatte, was ich während meiner Abwesenheit getan habe und
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