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Weil du mich liebst

Weil du mich liebst

Titel: Weil du mich liebst
Autoren: Beth Kery
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auszusprechen.
    »Mir geht es gut.« Sie versuchte entspannt zu klingen. »Er hat dieses Mal versprochen, zumindest den Kontakt zu uns zu halten. Wenigstens mit James und Anne. So müssen wir uns keine Sorgen machen, wie es ihm geht oder ob er überhaupt noch lebt.«
    »Ja, das ist natürlich schon ein Fortschritt.« Er verstummte kurz. Sie spürte, dass er kurz davor stand, ein schwieriges Thema anzusprechen.
    »Was ist los, Gerard?«
    »Mir ist schon klar, dass du, Anne und James eine ganze Menge über das Geheimnis wisst, das Ian im letzten Sommer emotional so durcheinandergebracht hat, dass er deshalb dann verschwunden ist. Und ich verstehe das auch vollkommen«, er hob seine Hand in einer beschwichtigenden Geste, denn Francesca hatte gerade den Mund zu einer Erwiderung und Rechtfertigung geöffnet. »Ich schätze deine Diskretion. Und ich will nicht aufdringlich sein. Aber … Ein paar Tage, bevor Lucien Belford Hall verlassen hat, bin ich im Salon auf Lucien und Ian gestoßen, die sich dort unterhalten haben. Sie haben über einen Mann namens Trevor Gaines gesprochen. Offenbar hat Ian dessen Haus gekauft und forscht dort nach irgendetwas. Ich spreche das jetzt nur an, da ich mir über den Klang in Ians Stimme Sorgen mache. Er klang so … intensiv. Ich möchte nicht so weit gehen und es ›verrückt‹ nennen, aber es klang ziemlich eindeutig so, als wäre er besessen von diesem Thema.«
    Francesca musste schwer schlucken, so schockiert war sie, als sie die verstörende Neuigkeit verarbeiten musste. Gerard schaute sie interessiert an. Ian hat Trevor Gaines’ Haus gekauft?
    »Es tut mir leid, wenn ich dich jetzt aus der Fassung gebracht habe. Es ist nur so … ich habe angenommen, dass Ians Geheimnis, das ihr alle hütet, irgendwie mit diesem Gaines zu tun hat. Und ich wollte sichergehen, dass du, Anne und James, da ihr ja alle darüber Bescheid wisst, womit sich Ian da beschäftigt, ihr auch alle darüber Bescheid wisst wie … labil er bei dem Gespräch über dieses Thema klang.«
    »Labil?«, fragte Francesca vorsichtig. »Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.«
    »Sogar Lucien war es sichtlich unangenehm, dieses Gespräch. Das war eindeutig. Wem würde es anders gehen, wenn Ian so schimpft? Er klang wirklich sehr verärgert, aber ich konnte um alles in der Welt nicht erkennen, auf was sich seine Wut richtete.« Sein Lachen klang gezwungen. »Einen Moment lang hatte ich den Eindruck, er klang ein wenig wie …«
    »Was?« Francescas Alarmglocken klingelten heftig. Die Vorstellung, Ian hätte Trevor Gaines’ Haus gekauft und würde darin herumstöbern … Hatte er die ganze Zeit in der Wohnung dieses Monsters gelebt? Es schien, als würde bei dem Gedanken plötzlich Eiswasser durch ihre Adern fließen. Sie erschauderte und legte die Hand auf ihre Brust, um den unangenehmen Krampf, der sich dort ausbreitete, zu beruhigen.
    »Gerard, was dachtest du, wie klang Ian?« Francescas Stimme war schrill.
    Gerard zuckte zusammen.
    »Ich dachte, er klang ein wenig wie meine Cousine Helen.« Das zuzugeben war ihm unangenehm.
    Francesca starrte ihn an, der Schreck ließ sie erbeben.
    »Gerard, das ist eine furchtbare Behauptung. Ian ist genauso gesund wie alle anderen, die ich kenne. Er hat in kurzer Zeit eine ganze Menge Dinge durchmachen müssen. Das, was er erlebt hat, hätten die meisten anderen nicht ausgehalten. Er hat mehr durchgemacht, als du dir vorstellen kannst.«
    »Francesca, bitte lauf nicht weg«, rief Gerard, denn sie hatte abrupt ihre Serviette auf den Tisch geworfen und war aufgestanden. »Ich weiß, dass Ian nur selten so ist, wie ich ihn erlebt habe. Genau deshalb wollte ich dieses Thema ja auch mit jemandem besprechen, der eine Vorstellung davon hat, was er im letzten halben Jahr durchstehen musste. So, wie die beiden sich miteinander unterhalten haben, war mir klar, dass Lucien und Ian etwas Geheimes zu besprechen hatten, trotzdem habe ich Ian nie zuvor sich so … irrational verhalten sehen. Obwohl«, fügte er leise hinzu, »du sicher auch schon bemerkt hast, dass er während seines Aufenthalts hier manches Mal sehr … gereizt war. Zumindest Anne und James ist das nicht entgangen. Das heißt doch , ich habe früher schon einmal gesehen, dass er sich so sonderbar benommen hat.« Er hielt bei seinen Überlegungen kurz inne. »Als er als Kind nach Belford kam, war er launisch, und seine Stimmungen schwankten des Öfteren. Um ehrlich zu sein, manchmal hat er mich an eines dieser Wolfskinder
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