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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Kissen.
    Er rüttelte an ihrer Schulter. »Ich hab gesagt, wach auf!«, raunzte er.
    Widerstrebend hob sie den Kopf und blickte zum Kinderbett.
    »Legt euch wieder hin, ihr zwei! Ihr sollt schlafen!«, zischte sie.
    Kathy und Kelly blickten ängstlich in ihr wütendes Gesicht und fingen an zu weinen. »Mommy … Daddy.«
    »Hört sofort auf! Aufhören, hab ich gesagt!«
    Wimmernd legten sich die beiden Zwillinge wieder hin und klammerten sich aneinander. Nur noch das leise Geräusch ihrer unterdrückten Schluchzer drang aus dem Kinderbett.
    »Ruhe, hab ich gesagt!«
    Die Schluchzer verebbten. Jetzt war nur noch leises Schniefen zu hören.
    Angie stupste Clint in die Seite. »Um Punkt neun Uhr wird Mona sie wieder lieb haben. Keine Minute früher.«

7
    MARGARET UND STEVE saßen die ganze Nacht mit Marty Martinson und Carlson zusammen. Nach ihrem Ohnmachtsanfall hatte sich Margaret hartnäckig geweigert, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. »Sie haben doch selbst gesagt, dass Sie meine Hilfe brauchen«, hielt sie dem FBI-Agenten entgegen.
    Gemeinsam mit Steve beantwortete sie Carlsons Fragen. Noch einmal bekräftigten sie, dass sie keine nennenswerte Geldsumme zusammenbringen könnten, geschweige denn mehrere Millionen Dollar.
    »Mein Vater ist gestorben, als ich fünfzehn war«, erklärte Margaret. »Meine Mutter lebt zusammen mit ihrer Schwester in Florida. Sie arbeitet als Sekretärin in einer Arztpraxis. Ich selbst habe noch Schulden von meinem Studiendarlehen, die ich noch weitere zehn Jahre abbezahlen muss.«
    »Mein Vater war bei der New Yorker Feuerwehr«, sagte Steve. »Er ist mittlerweile im Ruhestand und lebt mit meiner Mutter in einer Eigentumswohnung in North Carolina. Sie haben sie schon vor einiger Zeit gekauft, bevor die Preise in die Höhe geschossen sind.«
    Als sie nach weiteren Verwandten gefragt wurden, gab Steve zu, dass er sich mit seinem Halbbruder Richie nicht besonders gut verstand. »Er ist sechsunddreißig, fünf Jahre älter als ich. Meine Mutter war eine junge Witwe, als sie meinen
Vater kennen lernte. Richie war schon als Kind ziemlich wild. Wir standen uns nie besonders nahe. Und dann kam noch hinzu, dass er Margaret schon kannte, bevor ich sie kennen gelernt habe.«
    »Wir waren nicht befreundet«, sagte Margaret schnell. »Wir haben uns auf einer Hochzeit kennen gelernt und ein paarmal miteinander getanzt. Er hat mir zwar einige Tage später eine Nachricht auf Band gesprochen, aber ich habe ihn nicht zurückgerufen. Es war reiner Zufall, dass ich Steve rund einen Monat später an der Universität begegnet bin.«
    »Was macht Richie jetzt?«, wandte sich Carlson an Steve.
    »Er arbeitet beim Gepäckdienst im Flughafen von Newark. Er hat zwei geschiedene Ehen hinter sich. Sein Studium hat er abgebrochen, gleichzeitig kann er nur schwer ertragen, dass ich meinerseits College und Jurastudium abgeschlossen habe.« Er zögerte. »Ich kann es Ihnen genauso gut gleich sagen. Er hat ein paar Einträge im Jugendstrafregister, und er hat fünf Jahre im Gefängnis gesessen, weil er sich an irgendeiner krummen Geldwäsche-Geschichte beteiligt hat. Aber so etwas wie das hier würde er niemals tun.«
    »Mag sein, trotzdem werden wir ihn überprüfen«, entgegnete Carlson. »Doch jetzt überlegen Sie noch einmal genau, ob es vielleicht noch andere Personen gibt, die irgendeinen Groll gegen Sie hegen, oder die vielleicht Kontakt zu den Zwillingen hatten und auf die Idee gekommen sein könnten, sie zu entführen. Waren vielleicht Handwerker in Ihrem Haus, seit Sie hier eingezogen sind?«
    »Nein. Mein Vater hat immer alles selbst repariert, und er hat uns alles beigebracht«, erklärte Steve, dessen Stimme müde klang. »Ich habe hier schon etliche Abende und Wochenenden damit zugebracht, die allernötigsten Instandsetzungsarbeiten vorzunehmen. Vermutlich bin ich zur Zeit der beste Kunde beim hiesigen Baumarkt.«
    »Was ist mit der Firma, die Sie mit dem Umzug beauftragt haben?«, fragte Carlson als Nächstes.

    »Das waren Polizisten, die das als Nebenjob außerhalb ihrer Dienstzeit machen«, antwortete Steve und musste beinahe lächeln. »Die haben alle Kinder. Sie haben mir sogar Fotos gezeigt. Einige von ihnen sind im gleichen Alter wie die Zwillinge.«
    »Und was ist mit den Leuten, mit denen Sie zusammenarbeiten?«
    »Ich bin erst seit drei Monaten bei der Firma. C.F.G.&Y. ist eine Investmentgesellschaft, die sich auf Rentenfonds spezialisiert hat.«
    Als Nächstes griff Carlson die
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