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Weiblicher Alltag

Weiblicher Alltag

Titel: Weiblicher Alltag
Autoren: Frau Huhn
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gedauert bis K1 durchgeschlafen hat; drei Jahre hat dies bei K2 gedauert. Jetzt bin ich wieder dran.

    Natürlich schlafe ich um 23:30 Uhr nur selten sofort wieder ein. Das Blöde an der Uhrzeit ist: es dauert nicht lange, bis der Hahn auch ins Bett kommt. Ich stehe also unter Druck, besonders schnell einzuschlafen. Und das klappt nie. Ach, da kommt er schon. Ich höre, wie er im unteren Stockwerk die leicht quietschende Tür schließt, die Treppe hochschleicht, sich im Schlafzimmer am Bügelbrett stößt und dann erleichtert ins Bett sinkt. Gib dir keine Mühe, Schatz, ich höre alles!

    Wohlig legt er sich in seinem Kissen zurecht und…. ? Schon geht’s los, er schnarcht. Das gibt es doch gar nicht! Das darf ja wohl nicht wahr sein! Das muss er doch selber hören. Der kann doch noch nicht schlafen. Ich schalte die Nachttisch-Lampe ein und schaue ihn an: „Du liegst auf dem Rücken!“ presse ich zwischen den Zähnen hervor. Der Hahn weiß, dass er auf dem Rücken immer (!) schnarcht – er darf deshalb nicht auf dem Rücken schlafen, auch das weiß er.

    Der Hahn legt sich, theatralisch seufzend, auf die Seite. Licht aus, Augen zu! Ganz doof, wenn er sein Gesicht in meine Richtung legt – Knoblauch, Bier… da kommt einiges auf mich zu geweht. Meine linke Seite ist aber meine Lieblingsschlafseite (das möchte ich jetzt nicht näher ausführen). Also schalte ich das Licht wieder an und torkel zur Toilette, hoffend, dass ihn meine Nachttisch-Lampe dermaßen blendet, dass er sich umdreht. Diesmal habe ich Glück: Er dreht sich auf die andere Seite. Nun ist alles, wie es sein soll. Und ich kann endlich weiter schlafen…

Der Samstag

    Der Hahn und ich passen nicht zusammen – zumindest nicht am Samstag.

    Es gibt Samstage, da falle ich aus mehr oder weniger unerklärlichen Gründen in aller Frühe aus dem Bett. Wenn ich fit bin, mich ausgeschlafen fühle, stehe ich auf. Gibt es doch nix schöneres, als den ersten Kakao (ja, ich trinke kein Kaffee -pfui) schon gemütlich am Rechner oder lesend zu genießen. Die ersten Gedanken werden sortiert und für einen späteren Blogbeitrag notiert. HERRLICH! Und wenn ich samstags schon um 7 Uhr aufstehe, könnte dieses herrliche Gefühl über eine Stunde anhalten…

    Glaubt ihr? Nee ausgeträumt! Nicht bei meinem Hahn. Der letzte Schluck Kakao ist noch nicht ausgetrunken, da stürzt er schon die Treppe herab und brüllt ein „Guten Morgen“ in mein Arbeitszimmer. Natürlich sage ich nichts. Seit 12 Jahren sage ich nichts dazu. Ich bin ein Morgenmuffel, der, wenn er beim Morgenmuffeln gestört wird, noch muffliger wird.

    Guten Morgen? Geht‘s noch? Natürlich weiß er das… Er verschwindet im Bad, während ich noch versuche klare Gedanken zu fassen, um meinen kurz vor der Fertigstellung stehenden Blogbeitrag oder was auch immer doch noch zu beenden. Und dann bricht die Hektik los…

    Bevor ihr jetzt urteilt, lasst mich noch einfügen: Von Montag bis Freitag ist hier jeden Morgen Hektik – J E D E N Morgen! Brauche ich das am Wochenende?

    Der Hahn kommt mehr oder weniger gestriegelt aus dem Bad und fragt nach der Brötchenauswahl vom Bäcker: „Wasserweck? Croissants? Oder lieber Baguette? Ach, haben wir noch Brot? Und für heute Abend?“

    Ja, klar ist das toll, dass er zum Bäcker geht. Zack, zischt er los. Jetzt gilt es: In kürzester Zeit, soweit ist der Bäcker nämlich nicht entfernt (ca. 3 Min. zu Fuß), den Tisch zu decken, Kaffee und Eier zu kochen, Tee für K2, Kakao für K1 und noch einen für mich, Frühstückssaft usw. Was für ein Stress!!!

    Während ich noch frühstücke und dabei anfange in der Zeitung zu blättern, springt der Hahn schon wieder auf. Entweder muss er kehren, kurz bei seiner Mutter vorbei oder sonst was erledigen. Schnell wirft er mir noch Wünsche für die Einkaufsliste zu, räumt einige Sachen vom Tisch, fordert die Küken auf, sich anzuziehen und weg ist er.

    Und ich muss mich auch schon wieder ‘ranhalten. Bin schließlich noch nicht angezogen. Ich komme um vor schlechtem Gewissen. Mein Hahn schon so fleißig in aller Frühe und natürlich lässt er auch immer wieder gerne den Spruch von dem frühen Vogel los. Aber ehrlich: ich mag gar keine Würmer….

Der Einkauf

    Ich weiß nicht, wie der Hahn im Korb das schafft, aber es gelingt ihm immer wieder, vom Einkaufen etwas Falsches mitzubringen. Trotz Einkaufsliste, trotz meiner vorherigen Erklärung. Oder er bringt Sachen mit, die definitiv nicht auf der Einkaufsliste stehen,
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