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Weiblicher Alltag

Weiblicher Alltag

Titel: Weiblicher Alltag
Autoren: Frau Huhn
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hier?“

Montagmorgen

    Berufstätige Mamas sind Organisationstalente. Das müssen sie einfach sein, wenn sie alles unter einen Hut bringen wollen – wie es so schön heißt. Stars, wie Angelina Jolie, Penelope Cruz, Heidi Klum und, und, und kriegen alles unter einen Hut und ernten dann von Zeitschriften aller Art und deren Leserinnen die höchste Bewunderung.

    Bewunderung, die unsereiner „erspart“ bleibt, sehen wir ja auch längst nicht so gut aus dabei, wie die oben genannten Damen. Auch vom direkten Umfeld bleibt die Bewunderung aus. Eltern, Schwiegereltern, nix! Nicht einmal der Partner nimmt offensichtlich die Höchstleistungen von working mum wahr.

    Das wiederum führt dazu, dass man es selber nicht mehr als besonderes Talent wahrnimmt, sich sogar weiter unter Druck setzt, mit sich hadert, weil irgendetwas vergessen gegangen ist und dann auch noch prompt der streng gesetzte Zeitplan nicht eingehalten werden kann.

    Auch an diesen Zustand habe ich mich nach fünf Jahren gewöhnt. Ich bin stolz auf mich, wenn ich um 7:15 Uhr K2 den Abschiedskuss aufdrücke; bleibe aber auch ruhig, wenn ich K2 erst um 7:30 Uhr an mich drücke.

    Was aber gar nicht geht: wenn ich am frühen Morgen mutwillig oder grob fahrlässig durch den Vater der Küken ausgebremst werde. Grob fahrlässig heißt in diesem Fall durch Gedanken- oder Sorglosigkeit. Das Schlimme daran ist, dass ICH später aus dem Hause komme. Aus zehn Minuten an der Haustür werden unter Umständen – 20 Minuten bis ich im Büro bin. Weil es nicht mehr passt.

    Denn zehn Minuten später sind mehr Leute auf der Straße, die Schranke am Bahnübergang ist zu, Senioren fahren bereits zum Einkaufen, kann ja sein, dass es um 8:10 Uhr nichts mehr gibt. Wenn ich also dermaßen ausgebremst werde, könnte ich ausrasten! Und noch wütender werde ich durch die Tatsache, dass ich den Verursacher nicht mehr darauf ansprechen kann, weil er das Haus bereits verlassen hat. Es kostet mich dann sehr viel Selbstbeherrschung meine Wut nicht über K2 zu entladen: „Dein Vater……..!“

    Von uns Mamas wird immer erwartet, dass wir an alles denken, für alle denken, damit auch jeder morgens nichts vergisst. Die Papas müssen nicht daran denken, die gehen ja arbeiten.

    Ganz ehrlich? Wenn ich dann so wutschnaubend in der Küche stehe, gerne mit Sachen schmeißen möchte, ist der Tag eigentlich schon wieder gelaufen. Gerne würde ich dann die Schuhe in die Ecke feuern und mich einfach wieder ins Bett legen. Besonders montags. Wäre mal spannend zu sehen, was dann genau passieren würde um mich herum…

    Das ist natürlich ein Verhalten, welches keinerlei Bewunderung oder Anerkennung verdient. Tja, ich bin ja auch nicht Heidi Klum, Penelope Cruz oder Angelina Jolie.

Teil 2

    Paar-Problemchen

Ich brauche meinen Schlaf

    „You’ve got mail“ tönt es fröhlich und leise an mein Ohr. Ich liege im Bett und war gerade am Eindösen. Nun bin ich wieder wach – und ärgerlich! Denn
1. ist es 23:30 Uhr und
2. stimmt es nicht.

    Nicht ICH habe Mail, sondern der Hahn. Und da sein Handy in seiner Jackentasche steckt, die wiederum im Flur an der Garderobe hängt, hört er es, da er sich im Wohnzimmer vor dem Fernseher aufhält, nicht.

    Ich springe also aus dem Bett, schnappe mir das Handy und bringe es ihm. Mit fest zusammengepressten Lippen und Augen schmal wie Schlitze, lege ich es demonstrativ vor ihm hin. Die ganze Körperhaltung drückt Vorwürfe aus. „Oh, Schatz“, sagt er irritiert, „du bist ja noch wach“.

    Jetzt bloß nicht antworten, auch nicht nachdenken, gar nichts, sonst fällt das erneute Einschlafen schwer. Zurück ins Bett, Kiefer entspannen (sonst gibt es Kopf- und Zahnschmerzen am nächsten Morgen), Augen zu.

    Ich gehe grundsätzlich früher als der Hahn ins Bett. Aus zwei Gründen:

    1. bin ich früher müde und
2. schnarcht der Gute.

    Und wenn er mit dem „Sägen“ anfängt, ist es besser für mich, wenn ich mich bereits in der Tiefschlafphase befinde. Denn: Bekomme ich nicht ausreichend Schlaf, werde ich unausstehlich. Und mit ausreichend meine ich nicht vier oder fünf Stunden. Acht bis neun sollten es schon sein! Wenn es nur sieben sind, dann müssen diese sieben aber auch ohne Unterbrechungen sein.

    Werde ich nachts aus dem Schlaf gerissen, bin ich noch unausstehlicher, weil ich weiß, dass ich nicht mehr genügend Schlaf bekommen werde, um nicht unausstehlich zu sein. Drei Jahre und acht Wochen konnte ich nicht durchschlafen. Acht Wochen hat es
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