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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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nicht leisten, durch die Gegend zu reiten, während meine Arbeit liegen bleibt. Dexter und O’Mally sehen das auch so. Darum haben wir beschlossen, umzukehren.“
    Auch die anderen Reiter des Aufgebots kamen heran. Craig Saddler schoss Warren Elliott einen bedeutungsvollen Blick zu, richtete sich auf und sagte: „Niemand kann euch zwingen, weiterzureiten. Wie sieht es mit euch aus? Wer möchte ebenfalls umkehren?“
    „Es hat doch alles keinen Sinn“, murmelte einer. „Daugherty treibt die Angst vor dem Galgen. Er nimmt sicher keine Rücksicht auf den Jungen. Wahrscheinlich hat er in der Nacht seinen Vorsprung ausgebaut. Ich bin auch dafür, dass wir umkehren.“
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut.
    Craig Saddler nagte an seiner Unterlippe. Dann nickte er einige Male und sagte: „Okay. Wir brechen die Verfolgung ab. Ich werde einen Bericht verfassen und ihn an den County Sheriff schicken. Er kann dann die Fahndung nach Daugherty forcieren. Wahrscheinlich habt ihr recht. Selbst wenn wir bis nach Yuma reiten – wir werden Daugherty nicht mehr einholen. – Reiten Sie mit uns zurück, Elliott?“
    „Nein.“
    „Überlegen Sie sich das. Sie sind nur halbwertig. Vor Ihnen liegt die Gila Wüste. Wenn Sie aus dem Sattel kippen, sind Sie verloren.“
    „Ich reite weiter“, beharrte Warren Elliott auf seinem Entschluss.
    In Craig Saddler war ein Zwiespalt aufgebrochen. Gefühl und Verstand stritten sich. Der Verstand sagte ihm, dass die Männer recht hatten und dass es das Beste war, umzukehren. Das Gefühl gebot ihm, mit Warren Elliott weiterhin der Spur zu folgen. Er schaute der Reihe nach die Reiter des Aufgebots an und sagte: „Wie wäre es mit einem Kompromiss, Leute? Reiten wir noch bis zum Sonnenuntergang. Und dann …“
    „Das bedeutet eine weitere Nacht in der Wildnis“, unterbrach ihn einer. „Und der morgige Tag wäre ebenfalls verloren, weil wir einen ganzes Tagesritt von Hickiwan entfernt sind. Nein, ich möchte heute Abend zu Hause sein und morgen wieder meiner Arbeit nachgehen.“
    Warren Elliott ließ seine Stimme erklingen, indem er sagte: „Ja, reitet nach Hause. Es ist wohl tatsächlich so, dass der Vorsprung Daughertys zu groß ist und dass wir ihn nicht einholen. Für euch ist jede weitere Stunde, die ihr auf seiner Fährte reitet, verlorene Zeit. Es ist in Ordnung, wenn ihr die Jagd abbrecht. Niemand wird euch jemals einen Vorwurf machen.“
    „Kommst du mit, Craig?“, fragte der Mann namens McGrady.
    Nach kurzer Überlegung nickte Craig Saddler.

    *

    Vor Warren Elliott buckelten die Hügel. Bodenwellen verhinderten eine besondere Aussicht. Jeder seiner Sinne war aktiviert und arbeitete mit doppelter Schärfe. Er sicherte unablässig um sich. Das breite Band einer Felsenkette lag vor Warren Elliott. Die Sonne wanderte höher und höher. Warren Elliott hatte das Gewehr in der Hand. Seine Rechte umspannte den Kolbenhals, die Kolbenplatte stand vor ihm auf dem Sattel zwischen seinen Oberschenkeln.
    Nichts deutete auf Gefahr hin. Er blickte zurück. Niemand folgte ihm. Das Pferd trug ihn zwischen die Felswände. Das Hufgeklapper prallte vor Warren Elliott her in die Schlucht hinein. Staub wurde über die Felsränder geweht und rieselte in die Tiefe.
    Warren Elliott ritt schnell. Das Tier unter ihm war stark und ausdauernd, es überwand Hindernisse ohne das geringste Problem und zeigte nicht die Spur einer Ermüdungserscheinung, nachdem es Warren Elliott einige steile Steigungen hinaufgejagt hatte. Dann ging es bergab. Eine staubige Senke lag vor Pferd und Reiter.
    Deutlich zeichnete sich hier die Spur eines Pferdes ab. Die Senke wurde im Westen wieder von einem Felsmassiv begrenzt, das sich von Süden nach Norden dehnte. In der Senke wucherte hüfthoch das Kreosot. Hier und dort buckelte ein Felsbrocken aus dem Boden, halb in der Erde versunken, von der Witterung rund geschliffen und bemoost. Die Luft flirrte und waberte im Sonnenglast.
    Als sich Warren Elliott der Felsenkette auf hundert Schritte genähert hatte, nahm er ein Aufblitzen war, mit dem sich Sonnenlicht auf Metall brach, und er ließ sich geistesgegenwärtig vom Pferd kippen. Da knallte es auch schon trocken und die Kugel strich dicht am Kopf des Tieres vorbei. Das Pferd brach erschreckt zur Seite aus und scheute. Sein Wiehern übertönte für kurze Zeit die vielfachen Echos, mit denen die Detonation zerflatterte.
    Sofort war der Mann aus Gila Bend wieder auf den Beinen. Er warf sich in den Sattel und stob in südwestliche
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