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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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…“
    Er riss sich los. „Verdammt, lass mich! Ich gehe nach – Mexiko. Ja, nach Mexiko. Der Junge ist für mich so etwas wie eine Lebensversicherung.“
    „Du machst alles nur noch schlimmer.“
    „Sie können mich nur einmal hängen.“
    Er verließ das Haus, schlich auf demselben Weg, auf dem er gekommen war, zu seinem Pferd und saß auf. Barry setzte er vor sich. Der Junge weinte nicht mehr. Der Bandit zerrte das Pferd herum und trieb es an. Er wandte sich nach Süden. Nach etwa einer Meile aber änderte er die Richtung und ritt nach Westen. In Arizona musste er das Gesetz fürchten. In Mexiko waren es die Grenzbanditen und die Rurales. Er blieb bei seinem Entschluss, sich nach Kalifornien abzusetzen. Bis Yuma lagen etwa hundertdreißig Meilen vor ihm. Er würde mit der Fähre den Colorado River überqueren. Und dann war er in Sicherheit.
    Er schaute auf seiner Fährte zurück. Da war nur flirrende Luft und menschenleeres, ausgestorben anmutendes Hügelland. Weit vor ihm, in rauchiger Ferne, erhoben sich Felsen. In der Felswildnis würde er endgültig seine Spur auslöschen.

    *

    Als das Aufgebot die Stadt erreichte, war Warren Elliott am Ende. Er hatte viel Blut verloren, die Schwäche zog wie flüssiges Blei durch seinen Körper, in seinem Schädel tobten unerträgliche Schmerzen. Immer mehr Zweifel waren während des Rittes in ihm entstanden, Zweifel, ob er es schaffen konnte, die Verfolgung Daughertys aufzunehmen. Es ging um Barry. Er war einem skrupellosen, kaltblütigen Mörder auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Daugherty würde das Leben des Kindes ohne Gewissensbisse in die Waagschale werfen, um die eigene Haut in Sicherheit zu bringen.
    Als sie vor dem Saloon absaßen, hatte Warren Elliott Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er klammerte sich mit beiden Händen an das Sattelhorn und atmete stoßweise.
    Neugierige eilten herbei, Männer, Frauen und Kinder. Fragen wurden gestellt. Die Männer des Aufgebots beantworteten sie. Craig Saddler trat neben den Mann aus Gila Bend, musterte ihn einige Augenblicke lang forschend, dann stieß er hervor: „Sie sehen aus wie ein lebender Leichnam, Elliott. Der Ritt hierher hat Ihnen das Letzte abverlangt. Sie sollten sich hinlegen und drei Tage liegen bleiben. Es ist ein gut gemeinter Rat. Befolgen Sie ihn. Andernfalls kippen Sie aus den Stiefeln.“
    „Es geht schon wieder“, murmelte Warren Elliott mit lahmer Stimme und gab sich einen Ruck. „Begleiten Sie mich zu Daughertys Haus, Saddler?“
    „Ich kann das auch ohne Sie erledigen, Elliott. Ich merke es schon – nichts kann Sie davon abbringen, Daugherty zu verfolgen. Gut gemeinte Ratschläge prallen an Ihnen ab. Sie müssen erst vom Gaul fallen und feststellen, dass Sie nicht mal mehr die Kraft haben, ohne Hilfe aufzustehen, um Ihren selbstmörderischen Entschluss fallen zu lassen. Warten Sie im Saloon auf mich, Elliott. Trinken Sie einen doppelten Whisky. Ein Glas Schnaps wirkt oft Wunder.“
    „In Ordnung“, presste Warren Elliott hervor und wandte sich der Treppe zu, die auf den Vorbau führte.
    Daugherty bat zwei Männer des Aufgebots, ihn zu begleiten. Eilig schritten sie die Main Street hinunter. Sie verschwanden in Wayne Daughertys Haus. Schon drei Minuten später kamen sie zurück. Sie gingen in den Saloon. Warren Elliott saß an einem der Tische, vor ihm stand ein Glas Whisky. Fragend fixierte er Craig Saddler. Der sagte laut: „Daugherty war da und hat sich Geld besorgt. Seiner Frau sagte er, dass er sich nach Mexiko absetzen wolle. Irgendwie – so Laura Daugherty -, klang das nicht besonders überzeugend.“
    Ein Bürger rief: „Im Osten ist New Mexiko, im Norden Utah, im Nordwesten Nevada, im Westen Kalifornien. Bis New Mexiko, Utah oder Nevada müsste der Bastard einige hundert Meilen reiten. Am nächsten ist Kalifornien.“
    „Wir versuchen seine Spur aufzunehmen“, erklärte Saddler. „Ich spreche mit Lopez. Er war Armeescout, und wenn uns einer helfen kann, dann der Oldtimer. – Wie geht es Ihnen, Elliott?“
    „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mich fit fühle“, knurrte der Mann aus Gila Bend. „Aber der Whisky hat tatsächlich ein kleines Wunder vollbracht.“
    „Ich gehe zu Lopez“, erklärte Saddler. „Wenn er zustimmt, reiten wir in einer halben Stunde.“
    Craig Saddler verließ den Schankraum …
    Dreißig Minuten später waren sie auf dem Trail. Sie fanden den Platz, an dem Daugherty sein Pferd abgestellt hatte. Von dort führte die Spur nach
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