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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch!
Autoren: Ralf Prestenbach
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leider noch immer nicht überall. Polizeiarbeit ist so ein Beispiel. Da ist man im Schichtbetrieb und muss neben Spät- und Nachtschicht auch die Frühschicht machen. Das hat nur den einen Vorteil, dass selbst ein ausgesprochener Langschläfer ab und zu mal seine Kinder sieht. In Betrieben aber, in denen die Mitarbeiter frei wählen können, machen die Frühaufsteher die Frühschichten und die Langschläfer die Spät- oder Nachtschichten und alle sind viel zufriedener.
    Wird man also Ihrer Meinung nach Bäcker, weil man Frühaufsteher ist?
    Ja, oder weil man den Laden geerbt hat. Aber es gibt ja kaum noch echte Bäcker. Die meisten Bäckereifilialen backen heutzutage nur noch Tiefkühlware auf. Aber gerade an den echten Bäckern kann man auch die genetische Komponente des Frühaufstehens/Langschlafens erkennen. Der Firmengründer war wahrscheinlich ein Frühaufsteher und derjenige, der den Betrieb weiterführt, hat vermutlich nicht nur den Laden, sondern auch diese genetische Disposition geerbt. Ansonsten würde er ja wohl nicht weitermachen.
    Noch einmal zurück zur Biologie. Eine Frage dürfte jeden Langschläfer brennend interessieren: Wie lange kann ich maximal schlafen, ohne Gefahr zu laufen, von Maden angeknabbert zu werden?
    Bei älteren Leuten kann das sehr schnell gehen. Eine schlechte Hautdurchblutung durch Druckstellen kann beispielsweise eine Ursache sein. Deswegen muss man bettlägerige Menschen nachts ja auch mehrmals drehen. Bei gesunden Menschen ist die Gefahr nicht gegeben. Außer man hat Blasen an den Füßen und Kakerlaken in der Nähe, da wird man schon nach zwei Minuten Schlaf angefressen. Ein Seemann ohne Schuhe hat also deutlich mehr Probleme als ein gesunder Yuppie, der auf seinem Futon in Berlin-Mitte schläft.
    Ein gesunder Mensch kann also so lange schlafen, wie er möchte?
    Das ist absolut richtig, nur muss er natürlich aufpassen, dass er nicht verdurstet. Aber dafür kann man sich ja eine Flasche Wasser ans Bett stellen.
    Jürgen Drews
    Jürgen Drews, der »König von Mallorca«, lebt und arbeitet als Sänger und Musikproduzent in Spanien und Deutschland.
    Jürgen, bist du ein Vielschläfer oder eher ein Spätaufsteher?
    Schwer zu sagen, normalerweise gehe ich gegen Mitternacht ins Bett und stehe gegen 9 Uhr auf. Mein Biorhythmus startet allerdings erst so richtig gegen 11 Uhr. Während der Saison komme ich nach meinen Auftritten nicht vor fünf ins Bett. Dann schlafe ich meistens nur kurz, dafür aber in der darauffolgenden Nacht schon mal zwölf oder 13 Stunden.
    Wie wichtig ist Schlaf für dich?
    Sehr wichtig. Ich merke das immer wieder an den Zeiten, in denen mein Schlafrhythmus verschoben ist. Wenn ich dann mitten in der Nacht aufwache, kann es auch mal passieren, dass sogar der König von Mallorca sich ein bisschen trübsinnig fühlt. Nach einer guten Portion Schlaf sind diese schlechten Gedanken aber am nächsten Morgen wieder wie weggeblasen.
    Was machst du, wenn du nachts aufwachst und nicht mehr einschlafen kannst?
    So paradox es klingen mag, ich lese dann meistens den Spiegel . Andere Menschen mögen sich über die ganzen Nachrichten viel zu sehr aufregen, um danach gut einzuschlafen, bei mir ist das anders. Das Einschalten des Hirns beim Lesen verbraucht ja auch eine ganze Menge Energie und das macht mich müde.
    Dein Tipp für Leute, die nicht einschlafen können, ist also: Spiegel lesen und sich Gedanken machen?
    Ja, genau, oder Liebe machen. Oder einen Schluck Bier trinken. Oder aber Eierlikör. Das hilft jedoch nur bei Leuten, die wie ich normalerweise gar keinen Alkohol trinken.
    Wie war das am Anfang deiner Karriere? Bist du Musiker geworden, weil du Langschläfer bist, oder Langschläfer geworden, weil du Musiker bist?
    Ich habe meine Karriere nie geplant. Ich bin ein reines Zufallsprodukt, irgendwie kam eins zum anderen, weil ich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
    Würdest du also sagen, du hast mächtig Glück gehabt?
    Irgendwie schon. Manchmal, wenn ich darüber nachdenke, wie das alles gelaufen ist, kann ich schon mal kräftig loslachen. Denn irgendwie ist es ja auch komisch. Wenn ich zu Hause Musik höre, dann immer nur ganz gewöhnliche Popmusik, genau wie Ramona oder meine Tochter Joelina. Die Öffentlich-Rechtlichen würden meine Musik auf einem Popsender nicht spielen, weil sie die unter »Schlager«
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