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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch!
Autoren: Ralf Prestenbach
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früher, und das seit dem Zeitpunkt, an dem ich mich für das Musikerdasein entschieden habe.
    Die Beatsteaks haben sich ihren exzellenten Ruf als Liveband durch unzählige Konzerte erarbeitet. Die meisten Touren bestreitet ihr in einem Nightliner, den man sich mehr oder weniger als riesengroßes, gut ausgerüstetes Wohnmobil vorstellen kann. Wie lebt und schläft es sich in so einem Bus?
    Â»Rollendes Musikerschließfach« trifft es wohl eher. Man teilt sich mit ca. 16 Menschen ein Schlafzimmer, eine Toilette, auf der man nicht groß machen darf, und eine nicht existierende Dusche.
    Wenn man sich aber mit der Tatsache arrangiert hat, dass sich das Bett bewegt, lässt es sich ganz passabel aushalten.
    Rockmusiker ist zwar ein klassischer Langschläfer-Traumberuf, dennoch soll es auch hier vereinzelt schwarze Schafe geben. Kam jemand in deiner Band schon mal auf die Idee, frühmorgens zu proben? Oder gab es ähnlich schräge Frühaufsteher-Vorschläge?
    Das glücklicherweise nicht. Seit Neuestem jedoch gehen ein paar von uns morgens in aller Herrgottsfrühe joggen. Für mich nicht nachvollziehbar, weiß ich doch, dass ausreichend erholsamer Schlaf ein Jungbrunnen ist, der ohne körperliche Qualen zu erreichen ist. Der frühe Vogel kann mich mal. Außerdem sieht es auch nicht gut aus, morgens mit verquollenen Augen frierend durch den Stadtpark zu stolpern.
    Es gibt erwiesenermaßen deutlich mehr Langschläfer als Frühaufsteher und trotzdem richtet sich unsere Gesellschaft nach den Bedürfnissen der frühen Vögel. Irgendwann werden all die unterdrückten Langschläfer aufstehen und sich ihr Recht auf Schlaf erkämpfen – und spätestens dann brauchen sie eine Hymne. Kennst du einen passenden Song?
    Ganz klar: D. A. D. – »Sleeping My Day Away«.
    Frank Lukas
    BMX -Profi, dreifacher deutscher Meister, on the road guy , Vater, Nachtmensch. Besitzt eine eigene Firma.
    Viele Menschen denken, dass ein professioneller Sportler auf jeden Fall ein Frühaufsteher ist. Bist du da eine Ausnahme, Frank, oder gibt es unter Sportlern mehr Langschläfer, als landläufig angenommen wird?
    Ich denke, gerade in einem Sport wie BMX freestyle gibt es mehr Langschläfer als Frühaufsteher, besonders unter den Profis, die nebenbei keine andere Arbeit ausüben. Lange Sessions, abends noch mit Kumpels rumhängen und ausschlafen sind, denke ich, an der Tagesordnung eines Profi-BMXers.
    Sind die Bedingungen in deinem Sport im Allgemeinen langschläferfreundlich? Um wie viel Uhr beginnen bei euch beispielsweise die Wettbewerbe?
    Der Zeitplan eines Wettbewerbs ist sehr langschläferfreundlich. Gerade die Pro-Finals sind immer am Nachmittag. Die Veranstalter der Wettbewerbe rechnen schon damit, dass abends gefeiert wird, und dementsprechend wird dafür gesorgt, dass kein Pro-Fahrer vor 14 Uhr auf dem Platz sein muss. Aber auch da gibt es Unterschiede zwischen den Disziplinen im BMX . Wenn es Frühaufsteher gibt, dann sind es meiner Meinung nach die Flatlander, also »meine« Teildisziplin. Auch wenn das mit dem Frühaufstehen für mich nicht zutrifft.
    Auch du kennst die Qualen der Schulzeit. Ab wann hast du dir gesagt »Jetzt reicht’s, ich mache bei diesem Frühaufsteher-Wahnsinn nicht mehr mit?«
    Ziemlich genau nach meinem Zivildienst. In dieser Zeit habe ich mich teilweise mit Koffeintabletten über Wasser gehalten, um nachmittags noch fahren zu können. Ich musste immer zwischen 6 und 7 Uhr morgens anfangen, dann jeden Tag noch mindestens vier Stunden Sport, das schlaucht nach einem Jahr. Danach hatte ich die Wahl und musste mich entscheiden: Pro- BMX -Karriere, Ausbildung oder Uni. Ich hab mich für das Erste entschieden, mit allen Vor- und Nachteilen. Ein großer Vorteil ist und war es, sich selbst seine »Arbeit« einteilen zu können und zu sagen: »Okay, heute schlafe ich aus und gehe trainieren, wann ich möchte.« Man ist für sich selbst verantwortlich und hat keinen Trainer, der morgens am Platz oder Beckenrand steht und einen zur Leistung antreibt. Das geschieht alles aus der Eigenmotivation.
    Wo du gerade Vater geworden bist, ist das Ausschlafen wieder etwas schwieriger für dich. Wie schaffst du es dabei, nicht dauerhaft im Jetlag zu leben?
    Zurzeit ist es für mich unmöglich, mich nicht müde oder gejetlagged zu fühlen. Das Wort »gleich« gibt es nicht mehr, sondern nur
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