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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
Autoren: Brenda Novak
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zwei anderen Frauen. Jede von ihnen ist auf etwas anderes spezialisiert. Sheridan kümmert sich wohl um die Buchführung, aber sie arbeitet auch mit Privatdetektiven, der Polizei, Psychologen und Selbstverteidigungsexperten zusammen. Ich glaube, sie versteht eine Menge von Strafrecht und ist eine Art Allroundtalent. The Last Stand, so heißt die Organisation, tut offenbar alles, um Unschuldige zu schützen und brutale Gewalttäter hinter Gitter zu bringen. Ich habe Dad davon erzählt. Komisch, dass er es dir gegenüber nicht erwähnt hat.“
    Die Tatsache, dass sein Stiefvater Sheridans bevorstehenden Besuch oder ihren Hintergrund nicht erwähnt hatte, ließ eine Ahnung in Cain aufsteigen. Es war etwas, worüber sie hätten reden können – vor der Entdeckung des Gewehrs. „Was kann sie denn realistischerweise tun?“, fragte er. „Es hat sich nichts geändert. Das Gewehr verschwand, bevor Jason damit erschossen wurde. Bailey Watts hatte es fünf Tage vorher als gestohlen gemeldet. Und die Fingerabdrücke sind alle abgewischt worden. Wir wissen nicht mehr als an dem Tag, an dem wir ihn beerdigt haben.“
    „Ned glaubt, einen Verdächtigen gefunden zu haben, der damals übersehen worden war, und sammelt Beweise.“ Er machte eine Pause. „Und dieser Verdächtige bist – wie praktisch aber auch – du.“
    Cain spielte mit dem Kleingeld in seiner Tasche. „Jeder hätte das Gewehr in die Blockhütte legen können. Sie steht jetzt schließlich schon leer, seit ich in mein Haus gezogen bin – und das war vor sechs Jahren.“
    „Ich will ehrlich zu dir sein, Cain. Seit man das Gewehr gefunden hat, wird eine Menge darüber geredet, wie du drauf warst, als deine Mom starb. Darüber, wie du dich benommen hast.“
    Cain hatte sich schlecht benommen, das wusste er so gut wie jeder andere. Aber da sein leiblicher Vater sich noch vor Cains Geburt aus dem Staub gemacht hatte, ohne eine Adresse zu hinterlassen, hatte Cain niemanden gehabt, an den er sich nach dem Tod seiner Mutter hätte wenden können. Er war gezwungen gewesen, seinen Stiefvater zu bitten, in dessen Haus wohnen bleiben zu dürfen, bis er die Schule beendet hatte. John hatte eingewilligt, aber Cain war nur geduldet worden. „Ich war wütend.“
    „Du hast die Schule geschwänzt, bist illegale Autorennen gefahren und hast einen Lehrer verprügelt, der dich zum Direktor schicken wollte. Solche Sachen vergessen die Leute nicht so leicht.“
    Cain warf der Frau, die ihn beobachtete, seit sie die Lobby betreten hatte, einen finsteren Blick zu. Endlich schaute sie weg. „Glaubst du, dass ich Jason erschossen habe?“, fragte er seinen Stiefbruder.
    „Natürlich nicht! Ich kenne dich. Aber der Punkt ist, dass die Leute anfangen, sich Fragen zu stellen.“
    Ned hatte ihn schon vor Jahren als Verdächtigen präsentiert, aber niemand hatte die Anschuldigung ernst genommen. Was hatte sich verändert?
    „Wenn ich heute sage: ,Cain würde so etwas niemals tun’“, fuhr Owen fort, „schlägt mir keine Zustimmung entgegen. ,Menschen können furchtbare Dinge tun, wenn sie durcheinander sind’, sagen sie dann.“
    Cain packte den Telefonhörer fester. „Wer sagt das?“
    „Was sind schon Namen? Ich warne dich doch nur. Sei vorsichtig!“
    „Und wie soll ich das machen?“ Cain spürte, wie seine Augenbrauen fast zusammenstießen. „Ich wusste nichts von dem Gewehr in meiner Blockhütte! Und was Sheridan angeht -was hätte ich denn sonst tun sollen? Sie im Wald sterben lassen?
    „Natürlich nicht! Aber ihnen wird jede Ausrede recht sein, um dir die Sache anzuhängen. Mehr will ich damit nicht sagen.“
    Und jetzt befand sich ihr Blut nicht nur an seiner Kleidung, sondern auch in seinem Haus.
    „Du hast doch wohl keine wunden Fingerknöchel, oder?“, sagte Owen.
    „Das wäre egal. Wer immer es getan hat, hat außer seinen Fäusten noch mehr benutzt. Ein Brett. Einen Schläger.“
    „Woher weißt du das?“
    Die Frau in der Lobby drehte sich um und starrte ihn erneut an. Er senkte die Stimme noch weiter. „Ich habe es an den Verletzungen gesehen.“
    „Jemand hat einen Knüppel benutzt, um mit einer Frau von ihrer Größe fertig zu werden? Was für ein Mann würde so etwas tun?“
    „Ein schwaches, aber gefährliches Arschloch. Jemand, der sichergehen wollte, dass er auf jeden Fall die Oberhand behält. Deshalb wundere ich mich, dass sie noch lebt.“
    „Vielleicht hat er gedacht, sie wäre tot.“
    „Er war noch nicht fertig. Ich habe ihn verscheucht,
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