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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Norman Schreiber in den Orchestergraben stürzte und...“
    Lace hob die Hand.
    „Schmeicheln Sie mir nicht zu sehr, Alisander“, sagte er matt.
    Antoia betrachtete Lace.
    „Ich hatte einen Navigator, der ähnlich war.“
    „Und? Was wurde aus ihm?“, fragte Alisander.
    „Ich musste ihn strafversetzen lassen. Allerdings war es eine Strafversetzung in die Meteoritenvermessung. Dort kartographiert er nun kleine und kleinste Himmelskörper. Seine ungewöhnliche Leidenschaft hat schon für so manche Warnung gesorgt, die ein teueres Schiff vor der Kollision mit einem dunklen Wanderer rettete.“
    „Meine Lieben “, unterbrach sie Torn Haller. „Ich glaube, wir sollten uns jetzt auf den Weg zu unserem Treffpunkt machen!“
    Dankbar stand Lace auf. Er ging neben Antoia her zum Lift.
    „Was steht heute auf dem Programm?“
    „ Begrüßung durch den Minister. Eine kurze Vorstellung des Unternehmens Aqua Stellata durch den stellvertretenden Direktor. Mittagessen. Danach ein Vortrag des Vorsitzenden des Umweltrates zum Thema: Wasser ist unser Leben gefolgt durch den Exkurs zweier Wirtschaftswissenschaftler, die uns mit der Unternehmensstruktur von Aqua Stellata bekannt machen sollen.“
    „Mehr nicht?“, fragte Lace und gähnte.
    „Natürlich schließt sich nach dem Abendessen das Abendprogramm an, das York Darrel uns in Aussicht gestellt hat.“
    Lace stöhnte.
    „Eine Primadonna, ja?”, fragte Antoia, ohne die Miene zu verziehen.
    Sie ging an ihm vorbei zu den Glastüren. Lace zuckte die Achseln und folgte ihr zum Flugwagen, wo York Darrel ihre Namen auf ihrem Notizbrett abhakte.
    „Noch zehn Minuten“, sagte sie. „Das müsste zu schaffen sein.“ Sieben Minuten später waren alle Plätze besetzt, bis auf einen. „Wo ist Bette?“, fragte York. Sie sah auf die Uhr. Nach fünf Minuten kehrte sie durch die Drehtür ins Glamour zurück.
    „Junge Frauen müssen sich eben ein bisschen hübsch machen“, sagte Elester Major und strich Nils über den pelzigen Rücken.
    Zehn Minuten gingen vorbei, dann kam York an den Wagen. Allein.
    „War sie hier?“, fragte sie knapp.
    Lace schüttelte den Kopf.
    „Fasst man so etwas?“ York eilte ein zweites Mal durch die gläsernen Türen. Man sah sie ihm Foyer mit ihrem Kommunikator hantieren und in den Lift steigen. Eine viertel Stunde später hob der Flugwagen endlich ab. Allerdings ohne Bette Velkede.
    „Weiß der liebe Himmel, wo sie steckt“, fauchte York auf Hallers höfliche Nachfrage. „Sie hat an der Rezeption gesagt, sie würde sich irgendwo ein Eis holen.“
    Haller schnalzte leise.
    „Juristisch gesehen ein wenig bedenklich, ohne sie anzufangen.“
    „Nicht bei den Vorträgen “, schnappte York. „Sie muss bei den Sitzungen anwesend sein. Jeder muss das. Ich hoffe, ich kann das allen klar machen! Morgen früh können wir uns keine Nachzügler leisten.“
    „Was machen Sie eigentlich, wenn einer von uns nicht so will, wie er soll?“, fragte Alisander.
    „Denjenigen auf seine Verantwortung aufmerksam machen“, sagte York, deren Wangen inzwischen kleine pinkfarbene Flecken aufwiesen. „Und wenn das nicht fruchtet, werde ich wohl darauf hinweisen müssen, dass wir keine Spesen für Mitglieder abrechnen können, die sich nicht einbringen.“
    „Sie kann also auch drohen “, sagte Alisander zu Lace. „Geld. Da wird es wohl den meisten von uns wehtun!“
    Lace nickte. Er hatte nicht vor, Spesen aufs Spiel zu setzen. Er döste auf dem Weg zum Sitzungsgebäude, denn er kannte die Hauptstadt von seinen Konzerten. Elester Major dagegen saß hellwach dicht an der Sicherheitsscheibe und bestaunte die ungewohnte Welt der silbrigen Kuppeln und spitz zulaufenden Dächer, die sich in den Wolken zu verlieren schienen. Er drückte Nils sanft an seine Brust.
    Der Wagen flog direkt durch eine Schleuse ins Gebäude ein. Sicherheitskräfte prüften die Pässe und die kleinen Kärtchen, die die Zugehörigkeit zum Ausschuss bestätigten. Eine Tür glitt auf.
    Vor ihnen lag die Halle der Nationen, ein trichterförmig gebauter Raum, in den die auf Stahl gravierten Flaggen aller Staaten hineinragten wie Hackmesser in den Mixbehälter einer Küchenmaschine. Am tiefsten Punkt ruhte die Rednerplattform, die bei Debatten auf eine Höhe von 20 Metern gebracht werden konnte.
    „Das Herz unserer Republik“, sagte York andächtig.
    Niemand erwiderte etwas. Lace sah Alisanders Mundwinkel zucken.
    „Wir fahren nun mit dem Wagen der Gilianischen Fraktion hinab und steigen auf
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