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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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das Essen bestellen. Ich komme um vor Hunger!“
    „J a, das ist das Stichwort“, sagte York Darrel und stand auf. „Ich begrüße hiermit offiziell alle Mitglieder des Untersuchungsausschusses! Mein Ministerium hat mich damit beauftragt, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und es ist mir eine Ehre, den ersten Untersuchungsausschuss zu begleiten, dessen Mitglieder durch das unbestechliche Verfahren der Zufallsbestimmung ausgewählt wurden, und all unsere Siedlungen repräsentieren! Beide Geschlechter, alle Alterstufen und die verschiedensten Berufe sind vertreten. – Jeder hat sein Getränk – wir wollen auf den Erfolg der Untersuchung anstoßen!“ Gläser klirrten. York setzte sich wieder. Sie wäre beinahe mit ihrem Stuhl hintenüber gekippt, als Nils sich von Bettes Schulter erhob und auf ihren Teller geflogen kam.
    „Gütiger Himmel! Was ist das?“
    „Nur Nils. Eine Niliforme von Vulcanar“, sagte Major gutgelaunt.
    „Hat Ihnen niemand gesagt, dass es verboten ist, Lebensformen von einem Planeten zum anderen zu bringen, wenn man keine Ausnahmegenehmigung hat?“
    „Habe eine“, sagte Major. „Für alles, was ich dabei habe.“
    „Was soll das heißen – alles?“, fragte York und man sah ihre Zähne.
    „Nun, ich habe immer gern ein paar meiner Freunde dabei“, erklärte Major freudestrahlend. Er zog eine Schachtel aus einer Tasche seiner ausgebeulten Jacke. Unter einer transparenten Abdeckung fraßen sich Raupen an eingerollten Blättern satt. Während jeder auf das Behältnis starrte, leerte Major auch seine anderen Taschen und stapelte lässig eine ganze Sammlung kleiner Kästchen und Schachteln auf dem Tisch. Darin zirpte und brummte es alarmierend. Eine Schachtel kippte um und der Deckel öffnete sich ein Stück. York Darrel stand binnen Sekundenbruchteilen hinter ihrem Stuhl.
    „Nein, Elester “, sagte sie. „Nein! Das geht nicht! Genehmigung hin oder her, bitte stecken Sie das Ungeziefer weg! Sofort!“
    Elester Major stand ebenfalls auf. Diesmal wirkte das Gl itzern seiner Augen eher bedrohlich.
    „ Sie sind ein ansehnliches Mädel“, sagte er. „Und auf Ihre Art ganz nett. Aber lassen Sie sich nicht einfallen, meine erstklassigen, mehrfach prämierten Zuchttiere noch ein einziges Mal Ungeziefer zu nennen! Sonst wird einer von uns beiden bei dieser Show nicht mehr mitmachen. Und ich wette, das werde nicht ich sein!“
    York Darrel brauchte fast eine geschlagene Minute, bis sie sich gefasst hatte.
    „Es tut mir leid, wenn ich Sie verletzt habe, Elester.“ Sie sank auf ihren Platz. Major packte seine Lieblinge wieder fort und sagte dann: „Wir wollten doch bestellen!“
    Einigen am Tisch war offensichtlich der Appetit vergangen. Es wurden auffällig viele kleine Gerichte bestellt. Als das Essen kam, bewegte York ihre Gabel pro forma einige Male durch ihren Salat, um ihn dann schnöde stehen zu lassen.
    Lace ließ sich die Freude an einer ausgiebigen Mahlzeit nicht nehmen. Er hatte viel zu viele Wochen damit zugebracht, seine Portionen immer mehr zu verkleinern, bis nur noch das Mittagessen übrig geblieben war , und selbst das hatte er irgendwann nicht mehr bestreiten können. Jetzt streikte sein geschrumpfter Magen nach der Hälfte des Steaks, aber er war sich längst nicht mehr zu vornehm, es einpacken zu lassen.
    „Für Nils “, sagte er.
    „Das ist aber lieb “, erwiderte Major überrascht. „Sie wird sich freuen. Mir war es immer ein bisschen zu teuer, ihr jeden Tag Tartar zu kaufen und sie ist ganz schön scharf auf ein gutes Stückchen Fleisch.“
    „Dann hab e ich ja das Richtige getroffen“, sagte Lace höflich und gleichzeitig enttäuscht. Aber er hatte einen Freund gewonnen. Major taute immer mehr auf. Er beglückte die Tischgesellschaft mit Witzen, die er sonst auf Züchtertreffen erzählte, und die sich alle auf die eine oder andere Weise um Fortpflanzung drehten. York sah aus, als sei ihr schlecht, während Antoia Strudd mit dem leisen Lächeln eines Commanders zuhörte, der seinen allmonatlichen Abend in der Mannschaftskantine zubringt.
    „Brauchbarer Mann“, sagte sie zu Lace, als sie das Lokal eine Stunde später verließen. „Redet ein wenig zu viel, dürfte in praktischen Belangen aber ein gutes Urteilsvermögen besitzen. Und Wasser spielt in der Tierzucht wahrscheinlich eine große Rolle.“
    „Bei Insekten?“, sagte Lace. „Möglicherweise. Jedenfalls dürfte unser Freund kaum zu pingelig sein, um in irgendwelche Röhren zu kriechen oder
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