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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Achseln.
    »Wozu? Die Dinger sind immer noch nicht so gut, dass ich meine alte Form wiedererlangen könnte.«
    » Berühmter Violinist«, soufflierte Otto. »Ich habe einige Aufnahmen von Ihnen.«
    Lace lächelte gezwungen und war froh, dass der Geschichtsprofessor das Thema wechselte.
    »Wie die anderen wohl sein werden?«, fragte er. »Die junge Frau von der Agrarhochschule scheint den unerwarteten Ruhm nicht ganz verdaut zu haben. Und was halten Sie von unserem Rechtsanwalt?«
    » Keine Ahnung. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er auf Familienrecht spezialisiert.«
    » So ist es. Dieser dämliche Zufallsgenerator hat es geschafft, keinen einzigen Menschen auszuwählen, der auch nur annähernd Ahnung von der Materie besitzt, mit der wir uns herumschlagen dürfen. Ein berufsunfähiger Musiker, der Commander eines Raumkreuzers, ein Geschichtsprofessor, eine Studentin der Nutztierhaltung, ein Anwalt für Familienrecht, eine bekannte Modeschöpferin und ein Insektenzüchter aus dem agrarischen Sektor. Das klingt nach einer Garantie dafür, dass wir gar nichts herausfinden werden.«
    » Darin sind Laien den Fachleuten aber nicht selten überlegen«, sagte Commander Strudd. Ihre Miene blieb unbewegt. »Wir holen oft zivile, technisch nicht ausgebildete Laien, wenn ein Konstruktionsproblem auftaucht. Unsere Ingenieure haben aus ihren Anregungen schon so manches Nützliche gemacht.«
    » Na, dann«, sagte Lace. »Aber wir sollen ja wahrscheinlich gar nichts herausfinden. Mir wurde bereits nahe gelegt, nicht zu neugierig zu sein.«
    » Ja, ich weiß«, sagte Alisander Otto. »Mir hat so ein Kerl etwas über Unfälle ins Ohr geflüstert, die Leuten zustoßen, die zu viel wissen wollen.«
    » Mir nicht«, sagte Commander Strudd.
    » Bei Ihnen haben die sich nicht getraut.«
    Alisander Otto stieg als erster in die Passagierkabine, bot den äußersten Platz aber höflich Antoia Strudd an. Sie schüttelte nur irritiert den Kopf, wuchtete ihren Koffer in den Gepäcksafe und inspizierte mit kritischer Miene die Sicherheitsvorrichtungen. Dann setzte sie sich auf den Platz, der am nächsten an der Notschleuse lag.
    Kurz bevor das Shuttle abhob, zog sich eine junge Frau durch den niedrigen Eingang. Für ihr Alter war sie außerordentlich konservativ gekleidet. Sie trug einen staubgrauen Einteiler mit dem angesetzten Röckchen aus Silberlamee, das sich bei Behörden und Versicherungen durchgesetzt hatte, und vom Kragen hingen passende silberne Kettchen, die mit kleinen Glücksbringern behängt waren.
    »Hallo! Ich bin York Darrel vom Ministerium für Ressourcenbewirtschaftung.« Sie streckte Antoia Strudd die Hand entgegen, aber auch diesmal beschränkte sich Commander Strudd auf den militärischen Gruß. York Darrel ließ sich keinerlei Irritation anmerken. Sie schüttelte Lace und Otto die Hand.
    » Ich werde Sie auf Ihrer Reise begleiten, Sie mit Leuten bekannt machen, die Treffen für Sie arrangieren, Ihren Stundenplan organisieren und mich um Essen und Unterkunft kümmern.«
    » Fein“, sagte Otto. „Und nebenbei werden Sie uns an allem vorbeischleusen, was wirklich interessant wäre, nicht wahr?«
    Sie lächelte vorwurfsvoll.
    »Ich werde Sie mit allen Leuten bekannt machen, die Sie kennen müssen und Sie überall hinführen, wo man sich einen Eindruck von der Arbeit bei Aqua-Stellata machen kann, Professor Otto.«
    » Sagen Sie doch Alisander«, entgegnete Otto und setzte eine harmlose Miene auf. »Wir haben die kommenden Wochen ständig miteinander zu tun. Da wollen wir die Förmlichkeiten doch gleich mal über Bord gehen lassen! Ich rede alle meine Studenten mit Vornamen an. Das macht es so viel einfacher, Kritik angemessen auszudrücken.«
    York Darrel wusste offensichtlich nicht genau, wie sie das aufzufassen hatte. Ihr Lächeln fiel mechanisch aus, als sie sagte: »Natürlich, Alisander. Kein Problem!«
    » Ist das für Sie auch in Ordnung, Brian?«, fragte Alisander.
    » Ja, wenn Sie mich Lace nennen. Ich mag meinen Vornamen nicht besonders.«
    » Klar. Wie steht es mit Ihnen, Commander? Erlaubt es der Dienst, auf Titel und Anreden zu verzichten?«
    Commander Strudd runzelte die Stirn.
    »Es wird nicht gern gesehen. Aber ich möchte nicht unflexibel wirken. Für die Dauer dieses Projekts können Sie selbstverständlich Antoia sagen, wenn es die Zusammenarbeit erleichtert.«
    Alisander lachte.
    »Nicht einfach für einen Commander, sich locker zu geben! Aber wir sollten von Anfang an zusammenhalten. Sonst wird die
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