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Was wir unseren Kindern in der Schule antun

Was wir unseren Kindern in der Schule antun

Titel: Was wir unseren Kindern in der Schule antun
Autoren: Sanbine Czerny
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einander die Schuld an der Misere zuschieben.
    Schule greift heutzutage zudem massiv in Familien ein und ist zu großen Teilen mitverantwortlich für gestörte Eltern-Kind-Beziehungen - dabei ist eine gesunde, tragfähige Beziehung zu den Eltern eine der wichtigsten Grundlagen im Leben eines
Kindes. Unser Schulsystem schafft es immer häufiger, dass Eltern an ihren Kindern verzweifeln, dass sie anderen Werten vor dem Wohlergehen ihres Kindes den Vorzug geben und dass die Liebe und Zuneigung zu ihrem Kind in die Abhängigkeit von dessen schulischen Leistungen gerät.
    Unsere Schule steckt fest — in dem System, das sie geschaffen hat, um sich selbst zu erhalten. Wenn Schule sich verändern soll, braucht es eine grundlegende Veränderung. Wir sollten erkennen, dass alle Kinder gut lernen können. Und wir sollten wahrnehmen, dass unsere Kinder den Anforderungen der Welt von morgen nur begegnen können, wenn sie gestärkte, kraftvolle Menschen sind, unabhängig davon, welcher beruflichen Tätigkeit sie später nachgehen werden. Die derzeitige Leistungsmessung hat mit Leistung herzlich wenig zu tun, sie ist ein reines Selektionsinstrument. Solange Selektion das Lernen aller Kinder in die gleichen Bahnen lenkt, ist ein individuelles Lernen und die Ausprägung einer individuellen Persönlichkeit nicht möglich.
    Deshalb brauchen wir eine Schule, die das Lernen nicht durch Prüfungen verhindert, sondern die individuelles Lernen möglich macht. Ein solches Lernen bildet die Grundlage für Anstrengungsbereitschaft und echte Leistung. Und Leistung muss ermöglicht, nicht ausschließlich und zuallererst gefordert und geprüft werden. Lernen an sich ist nicht anstrengend und stressig, dieser Zustand entsteht lediglich durch die Prüfungen. Echtes Lernen bedeutet Freude und Erfolg.
    Was kann jeder Einzelne von uns tun?
    Zunächst ist es wichtig, sich zu informieren und sich eine eigene Meinung zu bilden. Wir alle kennen das alte System, sind mit ihm groß geworden, haben es überlebt, und es verbindet uns eine gewisse Vertrautheit damit.
    Das zukünftige Lernen ist noch Neuland, unbekannt und damit befremdlich. Manch einer wählt lieber bekanntes Leid, als die Chance zu nutzen, das bislang Unbekannte kennenzulernen. Machen Sie sich die Mühe es kennenzulernen. Es gibt zahlreiche Bücher in den Buchhandlungen, die über Schulen
berichten, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, beispielsweise von Christian Füller oder Enja Riegel. Es gibt Filme, die darstellen, wie Schulen der Zukunft gelingen, zu erwähnen ist hier beispielsweise „Treibhäuser der Zukunft“ von Reinhard Kahl. Und es gibt inzwischen zahlreiche Organisationen, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen, dass unsere Kinder bald wieder gern zur Schule gehen und freudvoll und erfolgreich lernen. Googeln Sie nach Begriffen wie „Eine Schule für alle“, ″AdZ — Archiv der Zukunft“ oder „Blick über den Zaun“. Surfen Sie weiter und informieren Sie sich über Begriffe wie „individuelles“, „kooperatives“ oder „freies“ Lernen, Sie werden sehen, es gibt bereits sehr viel und sehr kompetente Literatur.
    Engagieren Sie sich!
    Vielleicht unterstützen Sie auch die eine oder andere Organisation, selbst wenn Sie keine eigenen Kinder im schulfähigen Alter haben. Die Mitgliedsbeiträge sind meist nicht wirklich hoch, aber die Verbände können sich nur dann tatkräftig einsetzen, wenn sie eine große Masse an Menschen hinter sich wissen und das notwendige finanzielle Polster haben. Selbst eine passive Unterstützung kann also einen entscheidenden Beitrag leisten. Derzeit gibt es immer wieder Volksinitiativen, die in Richtung des neuen Lernens steuern — zeichnen Sie diese mit! Jeder Landtag und auch der Bundestag haben Petitionen der Bürger online gestellt. So können Sie direkt und sehr einfach Einfluss nehmen. Lesen Sie solche Petitionen regelmäßig, und machen Sie Gebrauch von Ihrer Möglichkeit, die Stimme zu erheben. Wenn wir nichts ändern, ändert sich nichts.
    Volksbildung muss baldmöglichst gleichzusetzen sein mit höherer Bildung und darf nicht in den historischen Wurzeln stecken bleiben, lediglich ein „bisschen lesen, schreiben und rechnen“ zu lernen.
    Gehen Sie zur Wahl und setzen Sie ein Zeichen
    Um Schule flächendeckend zu verändern, braucht es aber
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