Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt?
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
Vom Netzwerk:
ein unschlagbares Team.«
    »Wir müssen jetzt zusammenhalten.«
    »Du kannst deine Kollegen jetzt nicht im Stich lassen. Die brauchen dich.«
    »Wir brauchen dich jetzt.«
    »Jeder Einzelne, der fehlt, tut weh.«
    »Wir können uns jetzt keinen Ausfall mehr leisten.«
    Mit diesen »verführerischen« Worten läuft der Mitarbeiter mit den Werten Kollegialität und Hilfsbereitschaft zur Hochform auf und geht dann oft über seine Belastungsgrenzen.
    Verführer Nr. 6: Selbstzweifel und Versagensängste
    Viele Mitarbeiter haben ein geringes Selbstbewusstsein. Gelingt eine Aufgabe nicht, so suchen sie den Fehler zunächst bei sich selbst. Sie klagen dann zwar vordergründig über die Missstände an ihrem Arbeitsplatz, tief drinnen quälen sie jedoch Selbstzweifel. Die älteren Mitarbeiter fragen sich im Stillen, inwieweit sie aufgrund ihres Alters nicht mehr so leicht Neues aufnehmen, nicht mehr so schnell lernen können, Informationen vergessen und mit den neuen Technologien nicht so gut zurechtkommen. Jüngere Mitarbeiter fragen sich im Stillen, inwieweit sie schon in der Lage sind, mit den erfahrenen Kollegen mitzuhalten.
    Niemand gibt gerne zu, dass er für seine Aufgabe nicht geeignet ist. Dass er das notwendige Wissen, die notwendigen Kenntnisse, Erfahrungen, Hintergründe nicht hat oder Technologien nicht beherrscht oder einfach nicht weiß, wie genau der Prozess abläuft. Jeder versucht diese Unzulänglichkeiten vor den anderen zu verbergen. Dadurch wird nicht erkannt, dass es eigentlich allen ähnlich geht, dass alle im gleichen Boot sitzen und dass die äußeren Umstände einen Erfolg nicht ermöglichen.
    Erschöpfung droht, wenn neue Ablaufprozesse unklar sind bzw. nicht funktionieren, neues Wissen erforderlich ist, ohne dass ein Kompetenzaufbau stattgefunden hat, Verantwortlichkeiten hin und her geschoben werden. Der einzelne Mitarbeiter erlebt die Auswirkungen der schwierigen äußeren Rahmenbedingungen als persönliches Versagen und zweifelt an seiner Kompetenz.
    »Verführerische« Worte des Chefs:
    »Das wird heutzutage einfach verlangt.«
    »Die anderen schaffen es doch auch.«
    »Das kriegst du schon hin.«
    »So schwer sollte das eigentlich nicht sein.«
    »Das müsstest du jetzt eigentlich inzwischen wissen.«
    Mit diesen »verführerischen« Worten gerät der Mitarbeiter mit Selbstzweifeln und Versagensängsten unter Druck, gibt alles und geht dann oft über seine Belastungsgrenzen.
    Verführer Nr. 7: Gefühlte Abhängigkeit und Verlustängste
    Viele Mitarbeiter haben ihr Leben auf der Vorstellung aufgebaut, dass sie ihren Job auch in Zukunft, so wie er ist, erhalten können. Sie sind nicht daran interessiert, den Arbeitgeber zu wechseln. Das hat die verschiedensten Gründe. Einmal gibt es Persönlichkeitsstrukturen, denen Sicherheit und Beständigkeit grundsätzlich wichtig sind. Sie wollen in einer Firma das Gefühl haben, angekommen zu sein, und planen oft schon in jungen Jahren, bei diesem Arbeitgeber in Rente zu gehen. Andere sind finanzielle Verpflichtungen eingegangen oder tragen Verantwortung für eine Familie. Ihre monatlichen Ausgaben sind häufig so ausgelotet, dass sie mit dem regelmäßigen Einkommen gerade gedeckt werden können. Der finanzielle Spielraum lässt ausschließlich Entwicklungen nach oben zu. Viele haben kein Vertrauen in ihre Möglichkeiten und Alternativen. Sie rechnen sich aufgrund ihres Alters oder ihrer Kompetenz keine Chancen am freien Arbeitsmarkt aus.
    Erschöpfung droht, wenn der Arbeitsplatz bedroht ist.
    »Verführerische« Worte des Chefs:
    »Wer weiß, wie lange wir unsere Arbeitsplätze noch haben.«
    »Weißt du, wie viele Menschen gerne deinen Job übernehmen würden?«
    »Wir können froh sein, dass wir überhaupt noch eine Arbeit haben.«
    »Du kannst dir gerne woanders eine Arbeit suchen.«
    Mit diesen »verführerischen« Worten gerät der Mitarbeiter mit einer gefühlten Abhängigkeit und Verlustängsten unter Druck, fügt sich mangels Alternative und geht dann oft über seine Belastungsgrenzen.
    Meist wirken mehrere Verführer zusammen. Das Problem mit den Verführern ist, dass die meisten eigentlich ausgesprochen wertvolle Grundeinstellungen der Mitarbeiter gegenüber ihrer Arbeit und ihrer Firma sind. Andere sind zumindest nachvollziehbar und verständlich. Sie sind tief in uns verwurzelt. Es sind unsere Werte, Bedürfnisse und Ängste, die uns selbstverständlich richtig erscheinen und uns am Herzen liegen, die wir pflegen und erhalten wollen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher